Der SV ist eine Runde weiter

In einer vorgeschalteten Qualifikationsrunde zum Kreispokal konnte die Germania schon mit 0:3 im Auswärtsspiel gegen die Eschweiler Rhenania siegen, der SV ist hier, wie zahlreiche andere Teams, noch ohne Einsatz und tritt mit dem heutigen Spiel erst in den Wettbewerb ein. Betrachtet man rein optisch die Ligazugehörigkeit geht die Elf von Trainer Thomas Langenohl als Favorit in die Partie, denn der SV Eilendorf spielt in der B-Jugend Sonderliga. Das Team aus Freund, Trainer ist hier übrigens Wolfgang Hahn, ist knapp in der Quali Runde um den Aufstieg in die Leistungsliga gescheitert. Hier belegte man hinter GW Lichtenbusch den zweiten von sechs Tabellenplätzen. Durch den suboptimalen Eilendorfer Start mit nur vier Punkten aus 5 Begegnungen, hat man sich doch wieder ein wenig den Freundern angenährt und lässt den Zuschauer somit auf ein offenes und spannendes Spiel hoffen.

Und folgende Spieler schicken die beiden Trainer in die von Dirk Welters geleitete Partie, die bei sonnigen, aber dennoch kühlen 16 Grad im Freunder Waldstadion angepfiffen wird:

Germania Freund mit folgender Elf: Habermann (1) – Fohrer (2) – Borkens (6) – Jansen (7) – Menniken (8) – Junk (9) – Mertens (10) – Deabes (11) – Nicolai (13) – Madau (15) – Kaul (20)

SV Eilendorf mit folgender Elf: Greven (1) – Karacam (2) – Erdem (3) – Keles (4) – Tolunay (5) – Kollias (6) – Lopes Miranda (7) – Hess (8) – Sipakis (9) – Lynen (10) – Maslah (11)

Beide Teams kommen nach der Seitenwahl nochmal zum obligatorischen Kreis vorm Spiel zusammen. Jetzt heißt es einschwören für die nächsten 90, vielleicht 120 Minuten. Eilendorf hat Anstoß.

Früh versuchen die favorisierten Eilendorfer das Spiel an sich zu ziehen, kommen mit flachem und kontrollierten Spielaufbau über den starken Kollias. Doch man merkt ihnen sichtlich den Respekt vor dem Gegner an, der in der Anfangsphase auch die besseren Chancen hat. Daebes (2.) und Menniken (3.) scheitern an SV-Keeper Greven, in anderen Situationen ist es dann Schiedsrichter Welters, der mit dem Abseitspfiff den Freunder Angriff verhindert.

Dennoch ist Eilendorf weiterhin bemüht, Chancen herauszuspielen. Ein Schuss von Kollias (4.) landet im Fangzaun, zahlreiche Angriffe werden vom in der ersten Halbzeit überragenden Enrico Madau abgefangen. In der 14. Minute können die Freunder Zuschauer dann das erste mal jubeln. Einen Freistoß bringt Mennicken zielgenau auf den Kopf von Jansen, dieser nickt zum 1:0 Ein. Die Eilendorfer, die in dieser Situation ein Stürmerfoul an ihrem Torhüter gesehen haben wollen, protestieren zwar, aber der Treffer zählt.

Mit dem Treffer auf der Haben-Seite stehen die Freunder nun tiefer, überlassen dem Gegner mehr und mehr das Mittelfeld. Dieser kombiniert auch gut, doch ist im letzten Drittel nicht zwingend genug, sodass die ganz klaren Torchancen noch ausbleiben. Einen schönen Doppelpass zwischen Kollias und Lynen verzieht der Eilendorfer Kapitän freistehend vorm Germania-Schnapper (25.). Zwei Minuten später gelingt dann doch der Ausgleich. Sipakis wird über außen geschickt, legt rein auf Lopes Miranda und dieser nagelt den Ball unter die Latte - Ausgleich (27.) Der SV nun am Drücker.

In Minute 34 kommen die Eilendorfer zu ihrem zweiten Torerfolg. Schöner Doppelpass im Freunder Strafraum. Kollias lässt noch zwei Gegenspieler stehen aber kommt nicht zum Abschluss. Das übernimmt dann Lynen, indem er der engen Situation cool bleibt um zum 1:2 trifft. Die Freunder sind mitlerweile deutlich aus dem Rhytmus und können sich kaum noch aus der eigenen Hälfte befreien. Hätte man die Chancen der ersten 15 Minuten genutzt, sähe das womöglich auch anders aus. So aber machen die Eilendorfer weiter. In der 36. Minute legt Kollias auf Lopes Miranda quer, der von halbrechts in die lange Ecke trifft. Die Eilendorfer Führung ist zu diesem Zeitpunkt verdient.

Mit einem Eilendorfer Distanzschuss an die Latte beendet Welters die erste Hälfte. Die nutzen die Eilendorfer zum 3-fach Wechsel: Kiran, Kohl und Aslan kommen für Lynen, Sipakis und Maslah.

Nach 15 Minuten Pause geht es weiter. Kurios: Welters hat das Trikot gewechselt und erscheint in strahlendem Blau statt und voherigem Gelb auf dem Platz. Ganz großes Kino! Die Freunder haben in der Halbzeit nicht wechselt und kommen unverändert aus der Kabine.

Freund zu Beginn der zweiten Halbzeit wieder mit den ersten Bemühungen, ein Schuss von Borkens landet am Rücken eines Eilendorfer Spielers, von dort aus geht der Ball ins aus - Ecke. Das wäre gefährlich geworden! Es folgenden drei Ecken innerhalb von einer Minute, von denen keine für richtige Gefahr sorgt. In dieser Phase ist Freund bemüht, scheitert aber oft mit zu ungenauen Pässen ins letzte Drittel.

In der 45. Minute kann der SV seine Führung zum 4:1 ausbauen, Yilmaz Kiran trifft nach schönem Pass von Tolunay. In den nächsten 20 Minuten ebbt das Spiel etwas ab, wenn auch Mertens nach einem tollen Sololauf über die linke Seite den Anschlusstreffer erzielen kann (51.). Freund versucht nun weiter ranzukommen, doch immer ist ein SV Verteidiger dazwischen, der den letzten Pass verhindern kann.

Ab der 70. Minute drängen die Eilendorfer dann wieder stärker auf die Entscheidung, ein schöner Angriff über Hess und Lopes Miranda kann nicht final zuende gespielt werden, ein von Hess auf Maslah durchgesteckter Ball kann vom Keeper abgefangen werden. Die Entscheidung fällt dann in der 76. Minute als Lynen mit einem verdeckten Schuss aus dem Halbfeld in die untere linke Ecke trifft.

Nach 80 Minuten ist dann Schluss im Freunder Waldstadion, die Partie hat mit dem SV Eilendorf einen verdienten Sieger gefunden. Unser Fazit: Freund in den ersten Minuten mit den besseren Chancen, dementsprechend fällt das 1:0. Nutzt die Heimelf ihre Chancen konsequenter und erzielt einen zweiten oder dritten Treffer läuft das Spiel womöglich anders. Drei Eilendorfer Treffer in der Folgezeit sind das Resultat einer guten Spielanlage. Hier fallen insbesondere Hess und Kollias immer wieder mit guten Aktionen auf. Die zweite Halbzeit erreicht nicht mehr das spielerische Niveau der ersten Hälfte. Letztlich ist der Sieg verdient und der SV Eilendorf qualifiziert sich für die nächste Runde, in der man auf Grenzwacht Pannesheide trifft.