Ohne Zweifel: Alleine die Zahlen sind beeindruckend. In der vergangenen Saison 2017/2018 trug Marcel Bergkemper maßgeblich zum Aufstieg der Sportfreunde Baumberg II (SFB) aus der Fußball-Kreisliga in die Bezirksliga bei, denn ihm gelangen insgesamt 15 Treffer und 29 Vorlagen. „Obwohl ich ein Drittel der Spiele mit muskulären Problemen absolviert habe, lief es insgesamt gut. Dennoch war ich ja nicht alleine für den Aufstieg verantwortlich. Wenn tolle Spieler wie Stefan Laschewski meine Vorlagen nicht verwertet hätten, wären die Werte schlechter gewesen“, sagt Bergkemper (27).
Als Regisseur trieb er Baumberg aber immer wieder mit viel Energie an. Deshalb sicherten sich die Sportfreunde letztlich auch knapp den zweiten Platz vor Vatanspor Solingen und dem FC Monheim II. Bergkemper zeigt erneut, dass er ein Teamplayer ist: „Wenn Solingen oder Monheim und nicht wir aufgestiegen wären, wäre meine Freude über die eigenen Leistungen nur halb so groß gewesen. Es ist entscheidend, dass die Mannschaft Erfolg hat.“
In der bisherigen Bezirksliga-Saison erlebte der Aufsteiger sowohl Höhen als auch Tiefen. Nach einem starken Start standen die Baumberger vor dem elften Spieltag noch auf dem dritten Platz, ehe sie anschließend zunehmend an Konstanz verloren. Am Ende der Hinrunde musste das Team sogar drei herbe Niederlagen beim Dabringhauser TV (1:7), gegen den SC Reusrath (0:3) und gegen den Mit-Aufsteiger SC Ayyildiz Remscheid (1:6) einstecken. Folge: Der Klassen-Neuling rutschte auf Rang elf ab 25 Zähler).
Weil darüber hinaus die Trainingsbeteiligung insgesamt unbefriedigend war, trennte sich der Verein kurz vor Silvester von Coach Jörn Heimann. Das neue Trainer-Gespann mit Sven Steinfort und Daniel Haak soll nun für einen Aufschwung sorgen. „Ich gehe davon aus, dass die Situation besser wird. Jeder Einzelne muss sich jetzt steigern“, betont Bergkemper.
Weil er als Berufs-Feuerwehrmann oft im 24-Stunden-Dienst aktiv ist, muss er selbst regelmäßig bei einigen Trainingseinheiten passen. Trotz dieser beruflichen Verpflichtungen baut Haak auf Bergkemper: „Für mich ist Marcel der perfekte Fußballer. Er hat eine gute Technik und ist laufstark. Auf ihm ruhen bei uns viele Hoffnungen. Wenn er mal ein Leistungstief hat, wirkt sich das auf die gesamte Mannschaft aus.“
Bergkemper träumte in seiner Jugend sogar lange von einer Profi-Karriere, weil er zwischenzeitlich bei Fortuna Düsseldorf ausgebildet wurde. Nachdem er als A-Jugendlicher von der Fortuna zu Rot-Weiß Essen gewechselt war, erlitt er allerdings 2009 eine chronische Schambeinentzündung. Anschließend fiel Bergkemper für mehrere Monate aus und wechselte 2011 zum damaligen Bezirksligisten FC Monheim. Ein Jahr darauf überzeugte ihn der SFB-Vorsitzende Jürgen Schick von einem Wechsel an die Sandstraße.
Seither wirkte Bergkemper immer mal wieder im Oberliga-Team der Sportfreunde mit. Seit rund vier Jahren ist er jedoch wegen seines anspruchsvollen Berufs und vieler kleinerer Verletzungen ein fester Bestandteil der Reserve. „Ich habe immer wieder körperliche Probleme“, erklärt der Spielmacher, „doch ich denke nicht daran, meine Laufbahn zu beenden. Mir macht es mit der Mannschaft einfach sehr viel Spaß.“ In Zukunft möchte Bergkemper vor allem die jüngeren Spieler noch stärker führen, um mit Baumbergs Zweiter möglichst frühzeitig den Klassenerhalt zu erreichen.
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