2024-04-25T14:35:39.956Z

Analyse
Aystettens Trainer Ivan Konjevic blickt nicht nach links und nicht nach rechts – er hat nur den direkten Klassenerhalt mit seiner Mannschaft in der Landesliga Südwest im Blick.
Aystettens Trainer Ivan Konjevic blickt nicht nach links und nicht nach rechts – er hat nur den direkten Klassenerhalt mit seiner Mannschaft in der Landesliga Südwest im Blick. – Foto: Oliver Reiser

Der neue Coach hat nur ein Ziel im Blick

Ivan Konjevic glaubt fest daran, dass Kellerkind SV Cosmos Aystetten am Ende das rettende Ufer des direkten Klassenerhaltes erreicht

Am Faschingswochenende ist für die Fußballer in der Landesliga Südwest Schluss mit Lustig. Mit einem kompletten Nachholspieltag, der Ende November den explodierenden Corona-Zahlen zum Opfer fiel, beginnt die Restsaison. Der Augsburger Landbote unterzieht dem SV Cosmos Aystetten den traditionellen Frühjahrs-Check.

Soll & Haben

Eine Vorrunde zum Vergessen hat der SV Cosmos Aystetten hingelegt. Lediglich 18 Punkte aus 20 Spielen, davon sechs aus den letzten beiden Partien, stehen auf dem Konto des Aufsteigers. Damit ist man weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Das größte Manko war die mangelnde Chancenverwertung. Lediglich 24 Treffer stehen zu Buche – das sind die wenigsten in der Liga. Dass man die Mehrzahl der Spiele knapp und unglücklich verloren hat, macht Hoffnung.

Hin & weg

Ein ungewohntes Bild bot sich dem Betrachter zuletzt beim Testspiel gegen den TSV Neusäß. Da saßen sage und schreibe acht Spieler auf der Auswechselbank. Bisher hatte der SV Cosmos aufgrund chronischen Personalmangels nur selten die neue Regelung in Anspruch nehmen können, fünf Kicker einzuwechseln. „Es ist ein schönes Gefühl, wenn alle da sind und man wechseln kann“, sagt Ivan Konjevic. Das liegt nicht nur daran, dass einige Verletzte wieder an Bord sind, sondern auch weil man während der Winterpause mit Lavdim Isufi (Schwaben Augsburg U19), Maximilian Eiba (TSV Gersthofen) und Edward Schäfer (SC Bubesheim) drei Neuzugänge verpflichten konnte. Letzterer erhielt allerdings keine Freigabe und ist bis Mai gesperrt. Gerne hätte man auch noch einen Torjäger geholt, doch da war die richtige Preislage nicht auf dem Markt. Den Verein verlassen hat Hardy Noack, den es nach 18 Spielen in der Landesliga zum Kreisligisten TSV Neusäß zog.

Team & Chef

Nach sieben Jahren haben sich im Oktober die Wege des SV Cosmos und Trainer Marco Löring getrennt. Für zwei Spiele übernahm der bisherige Co-Trainer Aleksandar Canovic, bevor dann Ivan Konjevic kam. Unter der Regie des 51-Jährigen konnten zwei Siege ohne einen einzigen Gegentreffer eingefahren werden und die Hoffnung auf den Klassenerhalt am Leben gehalten werden. Dann führte die Corona-Pandemie vorzeitig die Winterpause herbei. Konjevic zur Seite stehen der ebenfalls neu installierte kickende Co-Trainer Patrick Wurm. Die beiden kennen sich noch aus gemeinsamen Zeiten bei Türkspor Augsburg. Außerdem Torwarttrainer Stanislav Djajic. Um das Wohl der Truppe kümmert sich Betreuer Michael de Bur.

Glücks- & Sorgenkinder

Ab Donnerstag mutierte Yildirim Dönmez vom Sorgen- zum Glückskind. Bisher konnte der im Verlauf der Vorrunde immer stärker gewordene Mittelfeldspieler aufgrund der 2G-Regelungen nicht mitwirken. Nun dürfen auch Ungeimpfte wieder kicken. „Er muss einiges nachholen und sich hinten anstellen“, sagt Konjevic. Dönmez könnte aber ebenso eine Bereicherung für das Aystetter Spiel sein, wie Marcel Burda, der nach seiner langwierigen Knieverletzung wieder fit ist. Konjevic: „Er ist ein ganz wichtiger Spieler, den wir dringend brauchen.“ Positiv überrascht hat Lavrim Isufi, der jüngere Bruder von Dominik Isufi, dem der Trainer Potenzial nach oben attestiert.

Test & Taktik

Ex-Profi Konjevic, der zuletzt eine längere Pause eingelegt hatte und für umfangreiche Konditionseinheiten bekannt ist, hat die Mannschaft wieder in Form gebracht. „Wir haben an der Fitness gearbeitet und alle haben ganz toll mitgezogen“, blickt der Coach auf eine gute Vorbereitung zurück. „Fitness ist das A und O. Klar, dass es da auch mal schwere Beine gegeben hat.“ So wie bei der 1:5-Klatsche gegen die A-Junioren von Schwaben Augsburg. „Die waren heiß und haben verdient gewonnen“, lautet Konjevics Urteil. „Jetzt müssen wir noch die Spitzigkeit reinbekommen.“ Taktisch gibt es keine Experimente. Das Hauptaugenmerk ist darauf gerichtet, keine Treffer zu kassieren. „Wenn man zu Null spielt, kann man nicht verlieren“, lautet Konjevics Maxime.

Start & Ziel

Die gute Vorbereitung hat Mut gemacht. Deshalb geht man recht optimistisch in die restlichen 14 Spiele. Das erste davon steht am Sonntag gegen den SC Ichenhausen an. „Es gibt nur ein Ziel: den direkten Klassenerhalt!“, sagt Ivan Konjevic: „Und ich glaube fest daran. Jeder muss seine Leistung abrufen und alles reinwerfen, alle können sich im Vergleich zur Vorrunde steigern.“

Prognose

Punktgleich mit dem auf einem Abstiegsplatz stehenden VfR Neuburg startet der SV Cosmos Aystetten auf einem Relegationsplatz in die Rückrunde. Bis zum rettenden Ufer sind es nur sechs Punkte, doch die Konkurrenz liegt dicht gedrängt beisammen und fast alle Kellerkinder haben aufgerüstet. Mit dem direkten Klassenerhalt könnte es nur etwas werden, wenn die in der Vorrunde enttäuschende Truppe ihr wahres Gesicht zeigt, endlich ihr durchaus vorhandenes fußballerisches Potenzial auf den Rasen bringt – und endlich wieder das Tor trifft. Es wird spannend bis zum allerletzten Spieltag. Vielleicht sogar darüber hinaus.

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Aufrufe: 021.2.2022, 18:28 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor