2024-05-24T11:28:31.627Z

Allgemeines

Der "Fußball-Gott" von der Grotenburg

Mit der Verpflichtung von Patrick Ellguth vom Drittliga-Aufsteiger KFC Uerdingen ist die „Festung Römerstraße“ komplett. Jetzt sind die Verantwortlichen des SV Straelen noch auf der Suche nach Verstärkungen für die Offensive.

In der neuen Saison der Regionalliga sind gerade einmal zwei von insgesamt 34 Spieltagen absolviert, da zeichnet sich bereits ab, dass der SV Straelen eine gute Rolle spielen wird. Hauptargument für diese These: Die Defensive des Neulings gleicht inzwischen einer Festung, mit der die Grün-Gelben im oberen Mittelfeld der Liga angesiedelt sind – mindestens. Am Freitag komplettierten die Verantwortlichen des Aufsteigers das Prunkstück. Von seinem Urlaubsort in der Türkei aus führte Sportlicher Leiter Stephan Houben ein abschließendes Gespräch mit Patrick Ellguth, mit dem er bereits seit einem Monat ständig in Kontakt gestanden hatte.
Wenig später setzte der Neuzugang vom Drittliga-Aufsteiger KFC Uerdingen seine Unterschrift unter den Vertrag. Einen Tag darauf wurde der 28-Jährige den Zuschauern anlässlich der Regionalliga-Premiere an der Römerstraße als Überraschung präsentiert. Ellguth lieferte an der Seite von Adli Lachheb in der Innenverteidigung eine fehlerfreie Vorstellung und zeigte bereits gegen den SC Wiedenbrück, weshalb ihn der SV Straelen geholt hat: Damit möglichst häufig die Null steht. Das tat sie gegen den Tabellenfünften der Vorsaison aus Ostwestfalen nach 90 Minuten plus Nachspielzeit immer noch: Patrick Ellguth hatte großen Anteil am 1:0, dem ersten Regionalliga-Sieg seines neuen Vereins.

Der inzwischen dritte Neuzugang des SV Straelen, der bereits eine beachtliche sportliche Vita vorweisen kann, ist alles andere als ein Wandervogel. In den vergangenen sechs Jahren war Patrick Ellguth für den KFC Uerdingen im Einsatz und avancierte in der Grotenburg zum Publikumsliebling. Ellguth gehört zu jener Sorte Spielern, die immer alles geben und von eingefleischten Fans deshalb mit dem Ehrentitel „Fußball-Gott“ versehen werden. Sein Vertrag in Krefeld wurde wohl nur deshalb nicht verlängert, weil die Verantwortlichen des KFC voll auf die Karte Profifußball setzen – und der junge Familienvater geht ganz nebenbei auch noch einem „normalen“ Beruf nach. Zuvor hatte Patrick Ellguth für die zweite Mannschaft von Arminia Bielefeld gekickt. Jenem Verein, in dem sein Vater in den 80er Jahren seine Karriere im deutschen Profifußball gestartet hatte – ältere Sportfreunde werden sich noch gut an den zweikampfstarken Defensivmann erinnern, der seinerzeit ebenfalls das Zeug zum Liebling der Fans in den Stadionkurven hatte.

„Ich habe Patrick Ellguth vom ersten Moment an als bodenständigen, jungen Mann kennen gelernt und bin sehr froh, dass er sich für uns entschieden hat. Wer sich sechs Jahre lang im Haifischbecken Uerdingen bewährt, der muss einen starken Charakter haben“, sagt Stephan Houben. In seiner Funktion als Sportlicher Leiter hatte er zuvor bereits in David Buchholz vom Drittligisten Sportfreunde Lotte einen absoluten Klasse-Torhüter an die Römerstraße gelotst. Und in Adli Lachheb einen Innenverteidiger, der viel Zweitliga-Erfahrung mitbringt.

Zum neuen Trio gesellen sich die beiden Außenverteidiger Jannik Stevens und Yodan Kim sowie die beiden „Sechser“ Kevin Weggen und Fabio Ribeiro, die schon in der abgelaufenen Saison eine Klasse für sich waren. Und fertig ist die „Festung Römerstraße“. Der SC Wiedenbrück wird nicht der einzige gestandene Regionalligist bleiben, der sich am Aufsteiger die Zähne ausbeißt.

Zumal Trainer Marcus John in Sachen Toreverhindern noch starke Alternativen in der Hinterhand hat. Barkin Cömert und Dennis Abrosimov für die Außenbahnen, Sander Lenders und Cedrik Mvondo für die Zentrale, Marvin Tenbült fürs defensive Mittelfeld. Nicht zu vergessen: Patrick Ellguth ist ein ausgezeichneter „Sechser“, dessen Trikot mit dieser Ziffer in der Grotenburg inzwischen Weltmeister Kevin Großkreutz trägt.

Noch sind die Planungen des SV Straelen nicht abgeschlossen. Ab sofort konzentrieren sich die Verantwortlichen auf die Offensive. Aus gutem Grund. Das erste und bislang einzige Straelener Regionalliga-Tor hat ein Gegner geschossen: Tristan Duschke vom SC Wiedenbrück.

Aufrufe: 07.8.2018, 10:00 Uhr
RP / Volker HimmelbergAutor