Unter Michael Nißler wird Duschl ab sofort wieder trainieren. Am Samstag hatte die SG 1883 verlauten lassen, man habe sich von Trainer Detlef Lorenz getrennt. Michael Nißler übernimmt die Mannschaft vorübergehend, er ist für Moritz Duschl „so etwas wie eine lebende Legende hier“. Schon gestern durfte die 40 Jahre alte Legende erstmals ran, beim Auswärtsspiel gegen den ATSV Erlangen (3:0).
„Ich gehe aber davon aus“, sagt Abteilungsleiter Thomas Bach, „dass wir schon nächstes Wochenende einen neuen Trainer vorstellen werden.“ Zwar sei es nicht gerade leicht, nach nur vier Partien einen guten Trainer zu finden, aber Bach habe „eine Shortlist ausgearbeitet“, die er nun abarbeiten will. „Sollte keiner der infrage kommenden Personen zusagen, haben wir noch einen Plan B in der Tasche.“ Es soll sich da um eine interne Lösung handeln. Michael Nißler, die Legende, bis zur Winterpause? „Kein Kommentar“, sagt Bach.
Unter Detlef Lorenz waren der SG 83 zuletzt zwei gute Bezirksligajahre gelungen. Mal Platz fünf, mal Platz sechs auf der Abschlusstabelle. „Heuer sind wir aber schlecht gestartet, mit einem 0:4 in Schwaig“, erzählt Thomas Bach. „Dann wurde das Selbstvertrauen weniger, von Woche zu Woche.“
Vor Wochen bereits hatte auch Lorenz die Verantwortlichen informiert, dass er beruflich an einem Projekt arbeite, dass seine Anwesenheit in ganz Deutschland verlange. „Wir haben ausgemacht, dass es, wenn wir gut dastehen, ausreichend ist, wenn Lorenz nur einmal die Woche das Training leitet.“ Jetzt war die SG aber auf den letzten Platz gefallen, hatte bis Samstag nicht einmal ein Tor geschossen.
Das verwundert, immerhin war gerade der Angriff mit Cem Hür (16 Treffer) und Christian Haag (10) ein Herzstück der Mannschaft. Der 33-jährige Hür erklärte aber zu Saisonbeginn seinen Rücktritt aus Altersgründen.
„Es ist nicht so, dass wir keine Chancen erarbeiten würden, im Gegenteil. Wir hatten bislang fast immer so viele Möglichkeiten wie der Gegner. Wir denken aber vor dem Tor zu viel nach“, sagt der Abteilungsleiter. Auch Cem Hür hat nachgedacht und seinen Rücktritt wieder rückgängig gemacht. „Er hat sich bei uns gemeldet, dass er gern helfen würde.“
Die Grundfitness des Torjägers sei so gut, dass ihm die fehlende Saisonvorbereitung keiner angesehen hat bei seinem ersten Auftritt über 90 Minuten, vergangene Woche. Doch getroffen hatte Cem Hür da leider auch nicht.