2024-05-02T16:12:49.858Z

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Top-Duo im Sturm: Für die TSG Pfeddersheim erzielten Sebastian Kaster (links) und Andreas Buch in der abgelaufenen Runde zusammen 36 Tore.  F: BilderKartell/Christine Dirigo
Top-Duo im Sturm: Für die TSG Pfeddersheim erzielten Sebastian Kaster (links) und Andreas Buch in der abgelaufenen Runde zusammen 36 Tore. F: BilderKartell/Christine Dirigo

Der dritte Platz nervt

Und doch sieht Marc Heidenmann mit der TSG Pfeddersheim das Maximum als erreicht an

Pfeddersheim. Zurück von der letzten Dienstfahrt der Saison. Zurück als – Dritter. Und zurück auch – enttäuscht. „Es nervt uns total“, gesteht Marc Heidenmann, wenn er auf den letzten Spieltag der Fußball-Oberliga schaut. Mit der TSG Pfeddersheim unterlag er beim FV Diefflen mit 2:3, weshalb der SV Völklingen in der Abschlusstabelle dank des besseren Torverhältnisses auf Platz zwei gerückt ist. Ganz am Ende sagt der TSG-Trainer aber auch: „Wir haben das Maximum rausgeholt.“

Wenn Heidenmann jetzt eine kleine Bilanz zieht, ruft er den Sommer vergangenen Jahres in Erinnerung: „Wir müssen schauen, wo wir herkommen.“ Auf der letzten Rille war der TSG der Klassenerhalt gelungen, einige Routiniers hatten ihren Abschied verkündet – und an Marc Heidenmann war es, mit dem Sportlichen Leiter Dennis Dell einen Kader auf die Beine zu stellen, der sich auf seine Spielidee einlassen würde. Zehn Monate später lässt sich feststellen: Das ist gelungen.

Es ist gelungen mit schmaler Börse. „Wir haben nicht die Möglichkeit, um mal die Regionalliga leerzukaufen“, schmunzelt Heidenmann. Er zimmerte aus dem Gerüst der Vorsaison sowie zahlreichen Zugängen („vier kamen vom Absteiger Morlautern“) eine Einheit mit neuer Spielidee, in der sich etwa die im Uwe-Becker-Stadion verbliebenen Andreas Buch und Sebastian Kaster als erfolgreiche Speerspitze erwiesen. Gemeinsam erzielten beide 36 Treffer, mit 23 Toren davon beendet Buch die Runde gar als bester Torjäger – und wird mit einem Profivertrag beim FC Differdingen in Luxemburg belohnt. Heidenmann packt die Entwicklung einiger junger Spieler hinzu, nennt Atsushi Kikutanki: „Der kommt mit 55 Kilo aus der Landesliga...“

Entscheidend für den Erfolg war in seinen Augen: Die Offenheit der Spieler für eine neue Idee. „Wir haben hier alles auf links gedreht“, sagt der 28-Jährige, der ja selbst zum ersten Mal im Seniorenlager als Trainer an der Seite stand. Und letztlich sei die Truppe nicht nur bereit dazu gewesen, es sei auch gelungen, über den Jahreswechsel sowie im Frühjahr noch flexibler zu werden: „Wir haben gemerkt, dass die Gegner robuster gegen uns wurden und Gegenmaßnahmen gefunden haben“, erzählt er. „Da haben wir gesagt, wir schrauben noch mal.“

Über das Ergebnis sagt Heidenmann heute, er habe das vor der Saison genauso erwartet. Er schiebt aber nach, dabei nicht den Tabellenplatz gemeint zu haben. Es geht ihm um „die Art und Weise, wie wir Fußball spielen und begeistern wollen“.

Sebastian Kaster schnürt noch mal einen Doppelpack

In Diefflen sah es lange danach aus, als würde sich dies in der Abschlusstabelle tatsächlich an Platz zwei ablesen lassen. In einer starken ersten Viertelstunde legte Sebastian Kaster dort das 1:0 vor (7.), und obwohl der TSG-Motor ins Stocken geriet, erhöhte er vier Minuten vor der Pause noch auf 2:0. „Wir hatten da zwei, drei gute Umschaltsituationen, eine haben wir genutzt“, schildert Heidenmann, der mit dem Geschehen aber schon da nicht mehr einverstanden war. „Wir haben uns zu oft in einen Schlagabtausch verwickeln lassen.“ Und die zweite Hälfte sei „nur noch wild“ gewesen. Bedeutet: „Wir haben viele dumme Standards zugelassen, die wir verteidigen mussten.“ In zwei Fällen (Fabian Poß, 65.; Marvin Guss, 71.) ging es daneben. Das 2:2 hätte für die Vizemeisterschaft ja noch gereicht. Zwei Minuten vor dem Ende war‘s aber auch damit vorbei, als Lukas Latz einen von Mathias Tillschneider an Poß verschuldeten Foulelfmeter (Heidenmann: „Kein Vorwurf, er versucht noch zu retten...“) zum 3:2 verwandelte.

Und jetzt? Pause. Sie ist verdient und nötig. Denn schon am 21. Juni geht es mit der Vorbereitung auf die neue Runde los. Ganz von vorne. Der Ehrgeiz bei Marc Heidenmann ist zwar ungebremst. Er weiß aber: „Wir haben einen der kleinsten Etats in der Oberliga. Da können wir uns nicht hinstellen und sagen, dass wir Meister werden wollen.“ Es gehe ihm darum, Oberliga-Fußball bei der TSG zu garantieren. Und: „Es wird wieder darum gehen, sich Woche für Woche auf den nächsten Gegner einzustellen.“ Das Ziel bleibt unverändert: „Jedes Spiel gewinnen.“ Eben das Maximum erreichen.

Aufrufe: 024.5.2019, 10:30 Uhr
Carsten SchröderAutor