2024-05-17T14:19:24.476Z

Querpass
Jörg Woltmann wird auch mit 50 Jahren noch die Schuhe für Viktoria schnüren.  F: Knüpfer
Jörg Woltmann wird auch mit 50 Jahren noch die Schuhe für Viktoria schnüren. F: Knüpfer

Der doppelte Woltmann beim FSV Viktoria Cottbus

Glücksgriff Jörg Woltmann feiert 50. Jubiläum

Beim FSV Viktoria 1897 Cottbus spielt der doppelte Woltmann: Mark Woltmann und sein Vater Jörg, der einst mit Energie Cottbus in die 2. Liga aufgestiegen ist. Jetzt hat der Mittelfeldstratege seinen 50. Geburtstag gefeiert - und ist inzwischen auch der Trainer seines Sohnes.

Noch immer schwärmt der Vorsitzende des FSV Viktoria 1897 Cottbus, Uwe Böhm von seinem Glücksgriff, mit dem er 2010 einen der ganz prominenten Cottbuser Fußballer an die Drachhausener Straße „gelockt“ hatte: „Jörg Woltmanns Sohn Mark war Spieler bei uns im Nachwuchs und sein Vater war oft beim Training und den Spielen dabei. Obwohl da auch schon über 40 Jahre alt, hat er ja davor in Guben immer noch in der 1. Männermannschaft gespielt. Als sein Wechsel kalt war und er integriert wurde, hat uns das in der Spielqualität ein gutes Stück vorangebracht.“

Von seiner neuen Mannschaft wurde er angesichts seiner Erfahrung trotz des Altersunterschiedes sofort akzeptiert, wobei die rund zwanzig Jahre jüngeren Spieler die großen Erfolge des Jörg Woltmann ja gar nicht bewusst miterlebt hatten.

„Ich habe deshalb erst mal ein paar Zeitungsausschnitte aus Energies Glanzzeit 1997 an die Wand genagelt. Um den Jungs zu zeigen, dass da einer mit ihnen spielt, der 1997 mit Energie im DFB-Pokalfinale gegen den VfB Stuttgart gespielt hat und der im gleichen Jahr mit Cottbus in die 2. Bundesliga aufgestiegen ist, in der er auch bei einigen Partien mitgewirkt hat“, erinnert sich Uwe Böhm, der damalige Viktoria-Trainer. Und Böhm schwärmt noch heute von der genialen Spieleröffnung des aus Annahütte stammenden Mittelfeldmannes, der bei Viktoria mit seiner Übersicht in der Abwehr unverzichtbar wurde.

Im August dieses Jahres hatte er ein persönliches Ziel erreicht, auf das er sich schon Jahre zuvor gefreut hatte. Beim Kreisoberligaspiel in Guhrow war er gemeinsam mit Sohn Mark in der Männermannschaft aufgelaufen. „Den Moment werde ich nie vergessen, schon wegen diesem hatte es sich gelohnt, allen Wehwehchen zum Trotz weiter zu kämpfen um dieses Erlebnis zu genießen“, so Vater Woltmann nach der Viktoria-Premiere des „doppelten Woltmann“.

Auf einen anderen Superlativ wird er wohl schweren Herzens verzichten, allerdings freiwillig. Vor einigen Wochen stand Viktoria plötzlich ohne Trainer da und ein Ersatz für den bis dahin agierenden Ulrich Wegner war nicht so schnell zu finden. Jörg Woltmann übernahm bereitwillig das Kommando und holte 13 Punkte aus fünf Spielen. Vereinbart ist, dass er mindestens bis zur Winterpause weiter am Spielfeldrand statt auf dem Rasen stehen wird.

Aufrufe: 05.12.2018, 07:07 Uhr
LR-Online.de/Georg ZielonkowskiAutor