2024-06-14T14:12:32.331Z

Vereinsnachrichten
D/A-Präsident Rigo Gooßen findet für die Beschreibung der vergangenen Saison nur Superlative. Foto Berlin
D/A-Präsident Rigo Gooßen findet für die Beschreibung der vergangenen Saison nur Superlative. Foto Berlin

Der D/A-Präsident genießt jede Sekunde

Drei neue Spieler als Verstärkungen für die kommenden Aufgaben

Der Präsident der Spielvereinigung Drochtersen/Assel, Rigo Gooßen, genießt vor dem Pokalendspiel in Egestorf die Atmosphäre. Er schlendert ganz allein über den Rasen und denkt nach. Er lässt die vergangenen zwei Jahre Revue passieren.

Gooßen genießt jede Sekunde, weil er nicht weiß, ob sein Verein Platz vier in der Regionalliga und den Gewinn des Niedersachsen-Pokals noch ein zweites Mal erleben wird. „Vor der Saison hätte ich das nicht für möglich gehalten“, sagt Gooßen. „Galaktisch“, „außergewöhnlich“ sind Vokabeln, die er gern benutzt.

Ist die Regionalliga das Höchste der Gefühle in Drochtersen? Gooßen sagt, „definitiv ja“ und relativiert mit dem Nachsatz „unter den gegebenen Umständen“. Die Regionalligisten, die am Wochenende durch die Relegation mussten, wissen seit einigen Stunden, dass sie in die 3. Liga aufsteigen oder nicht. In kürzester Zeit müsste ein Verein wie die SV D/A Bedingungen für die dritte deutsche Spielklasse schaffen. Das sportliche Personal wäre nicht einmal das Hauptproblem, meint Gooßen. Zwei oder drei Verstärkungen könne D/A wohl verpflichten. Der Verein müsste allerdings vor allem ins Stadion investieren. In der 3. Liga sind eine Rasenheizung und Platz für 10 000 Zuschauer vorgeschrieben. Der DFB ist offenbar nicht abgeneigt, einige Vorschriften zu überdenken, die Investitionen bleiben dennoch enorm.

Die erfolgreiche Saison erleichtert Rigo Gooßen und den weiteren Verantwortlichen bei der SV D/A die Sponsorensuche. Die Qualifikation für die erste Hauptrunde des DFB-Pokals ist ein gutes Argument. Platz vier in der Liga in der zurückliegenden Saison ebenfalls. 120 000 Euro überweist der Deutsche Fußballbund (DFB) für das Erreichen der ersten Runde. Allerdings nicht als Prämie, sondern vielmehr als Aufwandsentschädigung. Von diesem Geld müsste D/A den zusätzlichen Aufwand und die Sicherheitsauflagen finanzieren, die in der ersten Runde auf den Verein zukommen werden.

„Wir werden alles dafür tun, im Kehdinger Stadion spielen zu können“, sagt Gooßen. Je nach Gegner denke er sogar darüber nach, die Kapazität mit zusätzlichen Tribünen zu erweitern. Am 18. Juni bei der Auslosung erfährt D/A, mit welchem Club aus der 1. oder 2. Bundesliga es zu tun bekommen wird. Gooßen geht davon aus, dass die gesamte Mannschaft gemeinsam die Auslosung nachts in der ARD verfolgt.

Den Zuschauerschnitt hat die Spielvereinigung im vergangenen Jahr deutlich erhöht. Mehr als 1000 Menschen besuchen im Schnitt die Heimspiele des Regionalligisten. So gut wie alle Dauerkarteninhaber haben ihr Abonnement verlängert. Einige Neue kamen hinzu. „300 Dauerkarten ist keine so schlechte Zahl“, sagt Gooßen. Regionalligateams wie St. Pauli II, Eintracht Braunschweig II oder die U 23 des HSV haben zum Vergleich gerade mal 300 Zuschauer im Schnitt.

D/A strahlt aus in der Region. „Wir haben an Akzeptanz gewonnen“, sagt Gooßen. Und für die vielen ehrenamtlichen Helfer des Vereins, die die Heimspiele organisieren, ist ein volles Kehdinger Stadion die beste Belohnung.

Nach Gooßens Aussagen ist der Erfolg des Gesamtvereins über das Flaggschiff erste Mannschaft hinaus bundesweit einmalig. Die erste Mannschaft in der Regionalliga, die zweite hält die Landesliga, die dritte spielt auch kommende Saison in der Bezirksliga, die vierte hat soeben den Aufstieg in die Kreisliga perfekt gemacht. „Der Erfolg setzt sich fort“, sagt Gooßen. Das habe der Verein aber nur mit einer Kraftanstrengung geschafft.

VfL Wolfsburg II

Die U 23 des VfL Wolfsburg hat den Aufstieg in die 3. Liga verpasst. In der Relegation verlor der Meister der Regionalliga Nord das Rückspiel beim Meister der Regionalliga Bayern, SSV Jahn Regensburg, mit 0:2. Das Hinspiel hatte Wolfsburg noch mit 1:0 für sich entschieden.

D/A verpflichtet drei neue Spieler

DROCHTERSEN. Der Fußball-Regionalligist SV Drochtersen Assel hat drei neue Spieler verpflichtet. Marius Winkelmann (25) kommt vom Liga-Rivalen VfB Oldenburg, Laurens Rogowski (22) von der U 23 des FC St. Pauli und Dimitri Fiks (25) vom Landesliga-Absteiger SV Ahlerstedt/Ottendorf. Zudem hat Torwart Patrick Siefkes (26) seinen Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert.
Winkelmann erhält einen Ein-Jahresvertrag bei den Kehdingern. Der Mittelfeldspieler hat D/A-Trainer Enrico Maaßen mit seiner starken Physis, seinem Zweikampfverhalten, dem sicheren Passspiel und der Kopfballstärke überzeugt. Zuletzt gehörte der 1,89 Meter große Spieler zum Stammpersonal des VfB Oldenburg. Er kann auf 150 Regionalligaspiele zurückblicken und hat viel Erfahrung. Frühere Stationen waren BSV SW Rehden, VfB Lübeck und der FC Oberneuland.
Ebenfalls einen Vertrag für die kommende Saison erhielt Laurens Rogowski. Der 22-jährige Innenverteidiger bestritt bislang 70 Regionalligaspiele, ist schnell, zweikampfstark, robust und ebenfalls 1,89 Meter groß. Er hat fast die komplette Talentschmiede des FC St. Pauli durchlaufen.
Fester Bestandteil des Kaders der ersten Mannschaft soll zudem Dimitri Fiks werden. Zwei Jahre hat D/A den Mittelfeldspieler an sich gebunden. „Dimitri ist fußballerisch top“, sagt D/A-Trainer Enrico Maaßen. Nur körperlich müsse der 25-Jährige, der bereits für die deutsche Beachsoccer-Nationalmannschaft im Einsatz war, noch zulegen.
Nach Torhüter Jannis Trapp (23) vom Heeslinger SC und Abwehrspieler Niklas Niekerken (19) vom JFV Ahlerstedt/Ottendorf/Heeslingen sind Winkelmann, Rogowski und Fiks die Neuzugänge Nummer drei, vier und fünf bei D/A.
Trapp wird zweiter Mann hinter Patrick Siefkes. Siefkes ist eine der wichtigsten Personalien beim Regionalligavierten und Pokalsieger. Der 26-Jährige gilt als einer der Besten seines Fachs und hat den Kehdingern einige Punkte gerettet.
„Auf die Abgänge haben wir gut reagiert“, sagt Vereinspräsident Rigo Gooßen. Innenverteidiger Thomas Johrden, Stürmer Danny-Torben Kühn und der zweite Torwart Christoffer Schellin hören auf. Bereits in der Winterpause hatte D/A Nikola Serra und Kevin Krottke geholt. Gooßen: „Sportlich halten wir den Standard.“ (db)

Aufrufe: 030.5.2016, 19:56 Uhr
TAGEBLATT/Daniel BerlinAutor