Herr Hebler, gibt es ein Rezept dafür, wie man 102 Tore in 74 Pflichtspielen erzielen kann?
Ein Rezept sicher nicht. Aber es hat einfach gut funktioniert. Innerhalb einer guten Mannschaft ist es auch persönlich gut gelaufen. Ich hätte es selbst nicht gedacht. Aber wo die Kiste steht, weiß ich.Ist bei dieser Torquote die Oberliga nicht eine Nummer zu klein?
Die Oberliga stellt schon einen Unterschied zum Landesfußball dar. Ich würde aber wohl auch in der Regionalliga meine Hütten machen. Ob es allerdings 30 werden würden?
Mit 32 Toren waren Sie bester Oberliga-Schütze. Wieviele Buden werden es in der nächsten Saison?
Zweistellig zu treffen wäre gut.
Haben schon andere Vereine bei Ihnen angeklopft?
Schon, wie schon in den vergangenen Jahren. Aber familiär und beruflich fühle ich mich hier gut aufgehoben. Da müsste schon ein sensationelles Angebot, mindestens aus der Regionalliga, kommen, damit ich schwach werde.
Kapitän Fabian Lieschka bestimmt das stetig sich steigernde Niveau schon seit Landesklassenzeiten mit.
Herr Lieschka, wie groß sind die Unterschiede von der Landesklasse bis in die Oberliga?
Die größten Unterschiede zeigen sich in der Athletik. Aber auch im taktischen Bereich wird es auf höherem Level sehr spezifisch.Welche Rolle spielen die Trainer bei Ihrer persönlichen Entwicklung und der der Mannschaft?
Holger Fandrich hat uns von der Landesklasse bis in die Brandenburgliga geführt und praktisch den Grundstein für unsere jetzige Entwicklung gelegt. Als Toni Lempke übernahm, brachte er das Knowhow für weitere Steigerungen mit und konnte, dank seiner Verbindungen, auch Torjäger Andy Hebler nach Krieschow lotsen.
Wie wird sich der VfB im zweiten, vermeintlich schwierigeren Oberligajahr schlagen?
Ich hoffe, ähnlich gut. Wir müssen schnell Punkte sammeln, um in ruhiges Fahrwasser zu kommen und beweisen zu können, dass diese unglaubliche Saison keine Eintagsfliege war.
Haben Sie noch, vereinsübergreifend, höhere fußballerische Ambitionen? Schließlich konnten Sie ja den mit jedem Aufstieg steigenden Anforderungen standhalten.
Meine Prioritäten sind privat und beruflich so gesetzt, dass ich versuche, solange wie möglich auf gutem Niveau beim VfB mitzuhalten.
Als Mann für alle Fälle sprang Markus Dörry für den verletzten Martin Dahm in die Bresche und zeigte allen, dass er noch nichts von seiner Klasse eingebüßt hat.Herr Dörry, wie schwer fiel ihnen der Vierklassensprung von der Kreisoberliga in die Oberliga?
Es lief ja gleich gut an. Zwei Tore gegen Sandersdorf haben mein Selbstvertrauen gestärkt. Innerhalb der Truppe wurde ich gut aufgenommen und ich hab sofort gemerkt, dass ich es noch kann.
Mit Ihrer Reaktivierung gelang Toni Lempke ein echter Coup. Wie kam es zu dieser Leistungsexplosion? Mussten Sie sich dafür im Training mehr quälen, oder reichte die große Erfahrung Ihrer Karriere?
Bei meinem Einstieg hatte die Mannschaft ja schon drei Spiele gewonnen. Ich kenne die Truppe ja, hatte zuvor auch schon 17-mal in der Kreisoberliga getroffen, war dann aber selbst überrascht, dass es so gut lief.
Werden Sie auch in der kommenden Saison wieder im Oberliga-Kader auftauchen?
Ich gehe ins zweite Glied zurück, halte mich aber fit, bin gewissermaßen Gewehr bei Fuß. Allerdings schaffe ich aus beruflichen Gründen nur noch wöchentlich ein bis zwei Trainingseinheiten. Da wäre es gegenüber den regelmäßig Trainierenden nicht fair, wenn ich ohne Not zum Einsatz käme.