2024-06-04T08:56:08.599Z

Interview
Arbeitet inzwischen als Torwarttrainer bei 1860 München: Kurt Kowarz, hier im Trainingsanzug seines ehemaligen Vereins TSV Rain.  Foto: Szilvia Izsó
Arbeitet inzwischen als Torwarttrainer bei 1860 München: Kurt Kowarz, hier im Trainingsanzug seines ehemaligen Vereins TSV Rain. Foto: Szilvia Izsó

Der Blick geht nach oben

Kurt Kowarz betreute vor einigen Jahren den TSV Rain +++ Heute ist er Torwarttrainer bei 1860 München

Kurt Kowarz kennt viele Torhüter. Als Torwarttrainer verschiedener deutscher U-Nationalmannschaften hat er zwischen 2008 und 2013 unter anderem Manuel Neuer, den er stets als den Besten von allen bezeichnete, Marc André Ter Stegen oder Ron Robert-Zieler betreut. Neben dem Engagement beim DFB war Kowarz Cheftrainer beim TSV Rain (2009 bis 2011) und später beim TSV Meitingen (2011 bis 2013). Seit Anfang der Saison arbeitet er als Torwarttrainer beim TSV 1860 München. Vor dem Spiel am Freitagabend beim FC Ingolstadt hat er sich mit der Neuburger Rundschau über seine Zeit beim TSV Rain, den FC Ingolstadt und sein aktuelles Engagement unterhalten.
Herr Kowarz, haben Sie sich in München als Torwarttrainer bei 1860 gut eingelebt?

Kowarz: Ich fühle mich bei Sechzig sehr wohl. Die Arbeit mit dem gesamten Trainerteam macht sehr viel Spaß. Auch die Arbeit mit den Torhütern klappt hervorragend.

Mit Gabor Kiraly arbeiten Sie mit einem „alten Hasen“ zusammen. Was kann man ihm noch beibringen?

Kowarz: Er kann von mir noch einige Dinge mitnehmen, aber ich auch von ihm. Ich lege unheimlich viel Wert auf eine technisch saubere Ausführung und auf körperliche Fitness. Aber Gabor hat in diesem Bereich schon immer gut gearbeitet, sonst könnte er in seinem fortgeschrittenen Alter nicht mehr auf diesem Niveau spielen.

Was macht den Unterschied aus, fest für einen Verein zu arbeiten oder wie früher gelegentlich bei der Nationalmannschaft?

Kowarz: Wenn man bei einem Verein angestellt ist, weiß man, wo man hingehört. Ich habe beim DFB auf Honorarbasis gearbeitet. Daneben war ich natürlich auf weitere Engagements angewiesen.

Zum Beispiel als Trainer beim TSV Rain...

Kowarz: In Rain konnte ich die Arbeit gut mit der beim DFB verbinden. Ich hatte ein Team, auf das ich mich verlassen konnte und in meiner Abwesenheit wurden die besprochenen Dinge immer genauso umgesetzt.

Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre Zeit beim TSV Rain?

Kowarz: Überwiegend gute. Als Trainer habe ich dort eine sehr positive Zeit erlebt. Klar gab es auch Differenzen, aber insgesamt war sie durch Erfolge geprägt. Wir konnten damals die Strukturen verbessern, wovon der Verein auch heute noch profitiert.

Zurzeit läuft es ja nicht so gut...

Kowarz: Der Kontakt nach Rain ist nie abgerissen. Ich habe mir immer wieder Spiele angesehen. Durch meinen Umzug nach München ist das durch die räumliche Distanz natürlich ein bisschen weniger geworden. Aber wenn es die Zeit erlaubt, bin ich schon mal dort. Den Klassenerhalt bei zwölf Punkten Rückstand zu schaffen, wird allerdings sehr schwierig.

Nun treffen sie mit dem TSV 1860 München auf den FC Ingolstadt. Wie sehen Sie die Entwicklung bei den Schanzern?

Kowarz: Den FC Ingolstadt verfolge ich seit meiner Zeit als Co-Trainer beim FC Augsburg (2002 bis 2008). Der damalige Trainer der Schanzer Jürgen Press wollte mich als Co-Trainer holen. Es gab auch Gespräche mit Vereins-Boss Peter Jackwerth. Daher verfolge ich nach wie vor, wie dort gearbeitet wird. Mit Audi im Rücken und dem Umfeld gehört der Verein in die Zweite Liga und kann auch irgendwann mal in Richtung Bundesliga schielen.

Was ist für die Löwen in dieser Saison noch drin?

Kowarz: Wir haben einen guten Weg eingeschlagen. Mit Friedhelm Funkel arbeitet jetzt ein Trainer hier, der viel Wert auf die körperliche Fitness legt. Die oberen Plätze sind nicht unerreichbar, auch wenn der Start gegen Fortuna Düsseldorf (1:1) nicht optimal war.

Wie geht das Spiel heute aus?

Kowarz: Es wird ein sehr enges Spiel. Wir wollen die drei Punkte unbedingt. Nach dem Spiel gegen uns wünsche ich Ingolstadt dann alles Gute im Abstiegskampf, der wohl bis Saisonende andauern wird.
Aufrufe: 014.2.2014, 11:26 Uhr
Neuburger Rundschau / Benjamin SigmundAutor