Dabei hatte er einen denkbar schlechten Start, denn aus gesundheitlichen Gründen musste er als Kind zwei Jahre lang in einem Gipsbett liegen. Erst mit zehn Jahren fing Marcel van Vuren mit dem Laufen an. Kurz darauf schloss er sich dem DVV Duiven an. Und es lief für ihn so gut, dass NEC Nimwegen auf den jungen Mann aufmerksam wurde. Nach einem erfolgreichen Probetraining sagte der damals 15-Jährige aber ab.
„Der Aufwand wäre sehr groß gewesen. Fünf Mal in der Woche hätte ich nach Nimwegen zum Training gebracht werden müssen“, erinnert sich van Vuren. Stattdessen wechselte er zum Nachbarclub Vitesse Arnheim. In der Nachwuchs-Mannschaft wurde er zum Leistungsträger, mit 19 Jahren gehörte er in der Saison 1981/82 als Amateur dem Profikader des in der Eerste Divisie, der zweithöchsten niederländischen Klasse, um Punkte spielenden Clubs an. Trainer Henk Wullems ließ ihn in einigen Partien ran, doch der rechte Durchbruch wollte nicht klappen.
Besser lief es für einen Mitstreiter von van Vuren. Der junge Peter Bosz, der heute Bayer Leverkusen trainiert, legte bei Vitesse den Grundstein für eine Karriere, die ihn bis in die niederländische Nationalmannschaft führte. „Peter Bosz war enorm ehrgeizig und ist unbeirrbar seinen Weg gegangen. Vielleicht war ich körperlich noch nicht stark genug. Außerdem wollte ich auch das Leben genießen“, sagt van Vuren, der nach der Saison das Kapitel Profifußball zuschlug.
Velpse Boys hieß die nächste Station. In der Zweiten Klasse KNVB warteten auf den jungen Mann aus Duiven interessante Vergleiche, bei denen häufig 3000 bis 5000 Fans zusahen. Außerdem schickte der Club van Vuren zur Trainerausbildung, so dass er neben seiner Spielertätigkeit auch zwei Jahre lang den Nachwuchs des ambitionierten Vereins coachte.
Durch seine Schwester, die in Emmerich wohnte, kam der Kontakt zum VfB Rheingold zustande. „Die Mannschaft war extrem gut besetzt. Horst Hermans hatte als Trainer Reinhard Majgl, Wolfgang Meisters und viele andere gute Kicker unter seinen Fittiche, doch es klappte einfach nicht“, sagt van Vuren beim Blick zurück auf die Saison 1984/85. Die Spielzeit endete mit einem Fiasko: der traditionsreiche VfB stieg aus der Landesliga ab.
Danach folgte eine, so Marcel van Vuren, „phantastische Zeit“, beim SV Emmerich-Vrasselt. Acht Jahre lang war er Stammkraft des Teams. Unter anderem waren Uli Surau, Klaus Nienhaus, Uli Nienhaus, René Hiddink, Ansgar Egeling, Paul Dickerboom und Leo Ricken seine Mitspieler. In dieser Zeit lernte er auch viel von den Vrasselter Trainern. Von Toni Burghardt, Uli Nienhaus, Klaus Sengbusch und Werner Buttgereit schaute er sich eine Menge ab. „Die Zeit in Vrasselt habe ich genossen. Alle konnten Fußball spielen und wollten den Erfolg. Schon in den Trainingseinheiten ging es richtig zur Sache. Das hat richtig Spaß gemacht“, sagt der mittlerweile 58-Jährige.
Doch damit nicht genug. Neben den Partien in der Landesliga machte Marcel van Vuren mit Kumpel Raymond Berendsen und Freunden aus Duiven beim damals in den Niederlanden populären Zalvoetbal mit. Die Begegnungen auf dem Hallenparkett lagen dem Edeltechniker. Aufstieg um Aufstieg folgte. Erst in der zweithöchsten Spielklasse wurde es ihm zu viel. „Der Aufwand wurde immer größer. Wir mussten im ganzen Land antreten“, sagt er rückblickend.
Spaß hatte van Vuren auch bei Eintracht Emmerich, als er erstmals als Coach im Seniorenbereich Verantwortung übernahm. Vereinschef Albert van Heukelom verpflichtete ihn als Spielertrainer. Schon in der Saison 1994/95 gelang der Sprung in die Bezirksliga. Die Mannschaft mit Umut Akpinar, heutiger Trainer des 1. FC Kleve, Christian Kerst, den Brüdern Jens und Jörg Stein sowie Dirk Weitjes war im Kreisliga-0berhaus nicht zu aufzuhalten. „Das war eine runde Sache. Wir hatten ansprechende Zuschauerzahlen, das Vereinsheim war nach den Spielen voll – wir hatten eine gute Zeit“, sagt van Vuren, der immer viel Wert auf die Geselligkeit legte. „Es gab viele schöne Feiern, die im Clubheim anfingen und oftmals im Haus des Vorsitzenden endeten.“
Der BV DJK Kellen – mit der Mannschaft stieg er als Spielertrainer in der Saison 2000/01 in die Kreisliga A und direkt danach in die Bezirksliga auf – der SV Donsbrüggen, nochmals Eintracht Emmerich und Fortuna Elten waren weitere Trainerstationen.
Aber van Vuren stellte im Laufe der Jahre fest, dass der Stellenwert des Fußballs sich verändert hatte. „Irgendwann hat es mir einfach gereicht. Ich hatte es auch satt, kurz vor Anpfiff mit fadenscheinigen Absagen von Spielern konfrontiert zu werden, so dass man als Trainer immer wieder improvisieren musste“, sagt van Vuren, der aufgrund der kurzfristigen Absagen selbst im Alter von 50 Jahren noch auf dem Feld aushelfen musste.
Dennoch zieht er ein positives Resümee. „Natürlich überwiegen die positiven Erlebnisse. Der Fußball hat mir sehr viel bedeutet“, sagt van Vuren, der in Emmerich sein privates Glück gefunden hat. Hier lernte er seine Frau Birgit kennen, mit der er sich in der Hühnerstrasse ein Geschäftshaus teilt. Während er hier seit 28 Jahren eine Kunstgalerie betreibt, kümmert sich seine Frau um die Frisuren ihrer Kunden.
Info: Drei Profi-Einsätze bei Vitesse Arnheim
Laufbahn In der Eersten Divisie ließ Trainer Henk Wullems den damals 19-jährigen Marcel van Vuren dreimal für Vitesse Arnheim bei den Profis spielen. Im traditionsreichen Arnheimer Stadion Nieuw Monnikenhuize lief van Vuren gegen Veendam auf. Weitere Einsätze hatte er in Schiedam und Venlo.