DJK Eibach - SV 73 Nürnberg-Süd 3:2 (2:2)
Man spricht ja im Fußball gern und oft vom sogenannten Abstiegsgespenst, das auf den Fußballplätzen und in den Köpfen der Spieler umherschwirrt. Man sieht es nicht, es wirft keine Schatten und klingt auch irgendwie abgehoben metaphorisch. Begegnen tut man diesem Gespenst meist nur in Berichterstattungen der Bundesliga – auf den Amateurfußballplätzen in und um Nürnberg fürchtet man dagegen handfestere und anschaulichere Dinge: diesen horizontalen Balken, diesen Strich in der Tabelle, der die Teams, die auch in der kommenden Saison wieder in der Liga antreten dürfen, von denen trennt, die bald in einer niederen Klasse antreten müssen.
In Eibach haben sie diesen Strich immer im Blick, schließlich befinden sie sich meistens in unmittelbarer Nähe. Er ist ein ständiger Begleiter; mal stehen sie darunter, am Ende aber meistens immer irgendwie darüber. Oft als Abstiegskandidat gehandelt, hält sich die DJK mit ihren bescheidenen Mitteln Jahr für Jahr im Kreisoberhaus.
„Wir kennen unsere Möglichkeiten“, nimmt es Abteilungsleiter Claus Messingschlager gelassen. Auch in diesem Jahr stehen die Eibacher nämlich wieder in gefährlicher Nähe zu diesem Abstiegsstrich, und den eingefärbten Plätzen, die für die Relegation oder den direkten Abstieg stehen. Nach dem hart umkämpften Sieg am Sonntag gegen 73 Süd beträgt der Vorsprung auf Eyüp Sultan stolze drei Punkte – auch wenn der Konkurrent noch ein Spiel weniger auf dem Konto hat.
Hart umkämpft waren die drei Punkte gegen den Abstieg. Ein Elfmeter, getreten von Matthias Schröter in der 88. Minute bescherte den Eibachern den umjubelten 3:2-Erfolg gegen die Süder, die der DJK zwar spielerisch überlegen, aber kämpferisch unterlegen waren. Das Kämpfen ist in der Kreisliga eben mindestens genauso wichtig wie das Spielen. Wahrscheinlich lässt sie diese Erfahrung den Abstiegskampf etwas gelassener angehen.
Sicher, dass es auch in diesem Jahr wieder klappt, ist sich hier trotzdem niemand. „Das wird bis zum letzten Spieltag ein ganz heißer Tanz. Es kann jemand anderen, aber genauso uns treffen“, sagt Abteilungsleiter Messingschlager. Sicher ist nur, dass im nächsten Jahr dann ein anderer Trainer auf der Bank sitzen wird. Alex Bühringer wird zum Saisonende nach vier Jahren aufhören. Ein neuer Mann soll die Eibacher dann möglichst wieder über den Strich führen. Christian Hüttl heißt er. „Jung, dynamisch, erfolglos“, scherzt sein aktueller Abteilungsleiter Andreas Hier vom TSV Georgensgmünd über den 39-Jährigen. Natürlich alles nur Spaß, schließlich sind sie in Georgensgmünd „sehr traurig, dass er geht, auch wenn wir gerade nicht so erfolgreich dastehen wie erhofft“.
Auf einen „Mann mit sehr versierten Trainingsmethoden“ können sich die Eibacher dann freuen und mit ihm im Idealfall wieder gegen den Abstieg in die Kreisklasse spielen. Mit dem ominösen Abstiegsstrich kennt sich Hüttl jedenfalls bestens aus. Seit Sonntag steht er mit seinem aktuellen Team sogar darunter. Der „Freundschaftsdienst“ in Georgensgmünd wird dann nach nur einer halben Saison wieder beendet sein. Von Anfang an war vereinbart worden, dass der in der Südstadt wohnende Hüttl bei einem Angebot aus dem Nürnberger Raum wechseln darf.
Ob das ins Haus geflatterte Angebot der Eibacher dann im Nachhinein als „höherklassig“ eingestuft werden darf, hängt jetzt natürlich noch von den weiteren Ergebnissen des Vereins ab, den Hüttl „schon mit zwei und nicht mit nur einem Auge“ verfolgt. Zweimal war er bereits zu Besuch. Und natürlich hofft er darauf, dass er sich in der neuen Saison nicht mit dem Aufstieg in die Kreisliga befassen muss.
Schiedsrichter: Wolfgang Hußnätter (Münchaurach) - Zuschauer: 80
Tore: 1:0 Martin Hübner (2.), 2:0 Matthias Schröter (5.), 2:1 Levent Chassan (18.), 2:2 Roberto Bernardez (41.), 3:2 Matthias Schröter (88.)