Denny Herzig: Immer wieder aufstehen

Es gibt ja viele Wege im Fußball, der des heute 32-Jährigen war zumindest ungewöhnlich. 16 war der Schüler des Sportgymnasiums Jena, als er einen Zeitungsartikel über die Nachwuchsförderung in England las. Und fasziniert war von der Idee, es dort zu versuchen. Gemeinsam mit seinem ein Jahr älteren Bruder Nico bewarb er sich bei verschiedenen Vereinen, flog nun hin und her, zwischen Schulalltag in Jena und Probetrainings auf der Insel. Die Herzigs kamen in Wimbledon unter, putzen die Schuhe der Profis, wischten die Kabinen, „jeder Jugendspieler hat hier seinen Job“. Denny verschlug es dann nach Blackpool, die drei Jahre in England haben ihn „fußballerisch, aber vor allem menschlich“ geprägt.

Zurück in Deutschland startete Nico richtig durch, wurde Erstligaprofi in Aachen, für Denny begann eine Odyssee, von Burghausen über Elversberg, Essen, Dresden, Trier und Leverkusen nach Norwegen, dann Seligenporten, begleitet von Zweifeln und Rückschlägen, immer auf der Suche nach dem Glück. Als er spürte, dass er vom Fußball auf Dauer nicht leben könne, machte er eine Ausbildung zum Polizisten, kickt nun neben seinem Beruf in Pipinsried. Gegen Ismaning verursachte er in Hälfte eins den Elfmeter zum 1:1, stand wieder auf und sorgte für das 3:2. Pipinsried steht nun dicht vor der Relegation zur Regionalliga.

Der Aufstieg wäre nochmal ein schönes Kapitel in der spannenden Fußballgeschichte des Denny Herzig, die auch von Spielen in der 2. und 3. Liga erzählt, von einer harten Ausbildung in England, von manchen Enttäuschungen. Vor allem aber von der Fähigkeit, immer wieder aufzustehen.

FUSSBALL-AMATEURE Die Amateurfußballseite erscheint jeden Mittwoch. Autor ist Reinhard Hübner, erreichbar unter komsport@t-online.de.