2024-05-02T16:12:49.858Z

Spiel der Woche
Altrichs Jens Bollig (rechts) war bis zur Gelb-Roten Karte der überragende Akteur auf dem Patz. Foto: volksfreund.de/Sebastian Schwarz
Altrichs Jens Bollig (rechts) war bis zur Gelb-Roten Karte der überragende Akteur auf dem Patz. Foto: volksfreund.de/Sebastian Schwarz

Denkwürdiges Gipfel-Spektakel

Altrich hält dank eines spektakulären 6:4-Auswärtssieges beim SV Klausen den Titelkampf wieder offen

Einen denkwürdigen Nachmittag erlebten die 200 Zuschauer beim Ligagipfel zwischen Klausen und Altrich. Zehn Tore, ein Platzverweis und ein hochklassiger Fight zweier voll auf Offensive ausgerichteter Mannschaften ließen das Spitzenspiel der Kreisliga B II zu einer Partie der Superlative werden. Weil Altrich die engagiertere Mannschaft stellte und den Sieg mehr wollte, ist der Titelkampf nun wieder spannend geworden. Klausen führt nur noch mit drei Zählern.

Klausen. Den Grundstein für "einer der besten Saisonleistungen überhaupt" legte die SG Altrich bereits in der Anfangsphase, als Sebastian Weinand (11.) und Jens Bollig (14.) eine frühe 2:0-Führung besorgten. Klausen wurde nach der eiskalten Dusche stärker und brachte sich nach dem Ausgleich in der 24. Minute wieder in Position. Etienne Irmisch verwandelte nach Foul an Sebastian Simon den ersten von insgeamt vier Elfmetern zum 1:2 und als Kapitän Simon einen Ball ins lange Eck knallte, war alles wieder offen. In der mitreißenden, schnellen und gutklassigen Partie schlug Altrich nur acht Minuten nach dem 2:2 zurück, als der überragende Bollig mit einem satten Linksschuss an den Innenpfosten die abermalige Führung für die Gäste erzielte. Klausen stellte anschließend die Abwehr um und erwirkte mit der Einwechslung des mit einer Gesichtsmaske spielenden Matthias Wey mehr Angriffsdruck. Die Folge war der 3:3-Ausgleich, als Simon im Strafraum ein zweites Mal von den Beinen geholt wurde und Irmisch Kevin Zuch im Gästekasten verlud - 3:3 (37.).


Exakt 62 Sekunden waren im zweiten Abschnitt gespielt, als der Referee zum drittenmal auf den Punkt zeigte: diesmal im Klausener Strafraum. Weinand ließ sich die Chance nicht entgehen und brachte die Wittlicher Vorstädter erneut in Führung. Es blieb ein atemberaubendes, hochinteressantes und auf Augenhöhe geführtes Spiel, das dem Prädikat Spitzenspiel vollauf gerecht wurde. Nach einem Katastrophenpass von Manuel Hasenstab zog Bollig auf der linken Seite im Höllentempo davon, legte mit ganz viel Übersicht auf den mitgelaufenen Marus Kiewel quer, der die Kugel unhaltbar unter die Latte nagelte - 3:5 (65.). Der gleiche Spieler verpasste mit einem Außenristschuss einen Moment später das sechste Tor. Der SVK wirkte in dieser Phase in der Abwehr nie sattelfest und kassierte sogar in Überzahl das sechste Gegentor. Denn Bollig musste nach wiederholtem Foulspiel in der 75. Minute mit der Ampelkarte runter. Nach Vorarbeit des eingewechselten Florian Pfeiffer legte Kiewel in der 77. Minute den Deckel endgültig drauf. Daniel Banemann im Klausener Tor verinderte mit einer Klasseparade das 3:7, als Kapitän Daniel Schmid aus gut 30 Metern abzog. Mit dem vierten Elfer in der Nachspielzeit sorgte Irmisch mit seinem dritten Treffer nur noch für Klausener Ergebniskosmetik. "Wir haben heute den Sieg zu wenig gewollt und waren hinten viel zu anfällig und zu weit weg von den Gegenspielern", ärgerte sich Klausens Coach Markus Zimmer. Jürgen Thul auf Seiten des Siegers sah "ein ganz starkes Spiel meiner Mannschaft. Das frühe 2:0 spielte uns in die Karten und das 3:2 gab uns einen Schub. Die gesamte Mannschaftsleistung war imponierend, weil das Team geschuftet hat und in jeder Minute fokussiert blieb. Jetzt haben wir die Meisterschaft wieder spannend gemacht, doch nächste Woche wartet mit Niersbach der nächste Brocken."


L.S.

Aufrufe: 017.4.2016, 17:52 Uhr
Lutz SchinköthAutor