2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligavorschau
Zwei wichtige Stützen der Wormatia: Torhüter Tim Paterok und Mittelfeldspieler Benjamin Himmel. Foto: Eibner
Zwei wichtige Stützen der Wormatia: Torhüter Tim Paterok und Mittelfeldspieler Benjamin Himmel. Foto: Eibner

Den blauen Express stoppen

Wormatia vertraut gegen Hoffenheim auf die Mittelachse

WORMS/HOFFENHEIM. An manchen Regionalliga-Tagen sprengt der Marktwert eines Einzelnen den eines gesamten Kaders. Nämlich dann, wenn zum Beispiel die TSG 1899 Hoffenheim auf die Idee kommt, einem ihrer Profis etwas Spielpraxis im U23-Team zu verschaffen. Das kommt in letzter Zeit eher selten, aber immer mal wieder vor. So halfen neulich gegen die Spielvereinigung Neckarelz die Herrschaften Jeremy Toljan (Marktwert laut transfermarkt.de: eine Million Euro), Keeper Jens Grahl (750

000 Euro) und Kai Herdling (750000 Euro) in der Hoffenheimer Regionalliga-Equipe aus. Sascha Eller, der Trainer des Sonntaggastes Wormatia Worms, ist gespannt, welche Überraschungsgäste diesmal dabei sind, zumal Markus Gisdols Bundesliga-Elf bereits am Samstag in Bremen aufläuft. „Gut möglich, dass dann der eine oder Andere am Sonntag mithelfen darf“, sagt Eller. 25-Millionen-Mann Roberto Firmino wird weder der eine noch der andere sein, allerhöchstens als Zuschauer im Hoffenheimer Dietmar-Hopp-Stadion zugegen sein. Im Grunde, sagt Marcel Gebhardt, der sportliche Leiter des VfR Wormatia, dürfe das keine Rolle spielen. Unabhängig von der Profi-Unterstützung treffe man auf eine spielstarke Mannschaft, „die noch besser als wir in die Saison gestartet ist - und das sagt schon alles“. Sechs Spiele, vier Siege, ein Remis und nur eine Niederlage, mit 13 Toren stellt das Team von Cheftrainer Marco Wildersinn und Co-Trainer Andreas Ibertsberger die aktuell beste Offensive der Liga. „Das wird schon ein richtiger Brocken“, ahnt Wormatia-Kapitän Max Mehring, der nach wie vor wegen einer Entzündung im Rücken aussetzen wird. „Das wird schwer, ich bin trotzdem guter Dinge“, fügt Enis Saiti hinzu. Und Sascha Eller, der Coach, verspricht ab 14 Uhr „volle Leidenschaft und vollen Einsatz“. Stets unter der Prämisse: „Wir wollen uns nicht von Hoffenheim deren Spiel aufdrücken lassen und unser Spiel vernachlässigen, sondern wollen unser Ding durchziehen.“

Eine feine Aufgabe für die Wormser Mittelachse um Keeper Tim Paterok, Innenverteidiger Kristian Maslanka, Regisseur Benjamin Himmel und Zehner Florian Treske. Schlussmann Paterok und Maslanka werden versuchen, die Schotten dicht zu machen. Sechser Benjamin Himmel wird das Spiel von hinten heraus lenken und Treske wird schauen, was im letzten Drittel alles möglich ist. Welche Lücken sich auftun und welche Chancen sich ergeben. „Die Drei sind sich ihrer Verantwortung total bewusst“, sagt Marcel Gebhardt, „stellen sie aber nicht zur Schau. Sie gehen voran, reißen die Mitspieler mit.“ An diesem Trio können sich auch mal jene Kollegen hochziehen, wenn es mal nicht so rund läuft. Dass der gelernte Stürmer Ali Özgün (in der Vorsaison noch in der Verbandsliga) so mir nichts dir nichts und ohne Probleme in einem Regionalliga-Spiel in der Abwehrmitte agiert, „davor kann man nur den Hut ziehen“ (Marcel Gebhardt). Und das ist auch ein Verdienst von Nebenmann Maslanka, der seinem auf dieser Position unerfahreneren Mitspieler eine gewisse Sicherheit und Orientierung gibt. Die wird am Sonntag besonders wichtig sein, damit der auf sie zurollende Hoffenheimer Express und vor allem dessen Torproduktion gestoppt wird.

Aufrufe: 029.8.2014, 18:04 Uhr
Henning KunzAutor