2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht

Den Aufstieg in der Tasche, die Meisterschaft vor Augen

Wangen schlägt Penzberg mit 15:0

Der SV Wangen kehrt zurück in die B-Klasse! Was allen aufmerksamen Beobachtern sowie dem Anteil der Bundesbevölkerung mit Internetanschluss und Taschenrechner bereits seit knapp zwei Wochen bekannt sein dürfte, konnte erst am vergangenen Wochenende gefeiert werden. Schließlich beschloss der letztmögliche Verein, der die Grün-Weißen neben dem SV Wielenbach noch hätte überholen können, der TSV Iffeldorf, zwei Stunden nach dem Sieg der Wangener beim TSV Perchting-Hadorf II seine eigene Partie zu verlieren. So stiegen die Kastanienwegboyz unerwartet auf der Couch auf. Die ausschweifenden Feierlichkeiten auf Wangens Straßen glichen Szenen, wie sie sich in München in der Regel nach feststehenden Meisterschaften des FC Bayern abspielen.

Die eigentliche Party folgte allerdings beim Heimspiel gegen die SpVgg Penzberg-Maxkron. Wangen empfing damit als Spitzenreiter den Tabellenletzten, doch das, was sich in den 90 Minuten auf dem Feld abspielte, hatte im Vorfeld sicher keiner der Beteiligten erwartet. Das Hinspiel im Oktober ging zwar mit 4:0 an den SVW, doch Maxkron hatte sich damals stellenweise ebenbürtig prästentiert. Sieben Monate später hieß es nach Abpfiff allerdings 15:0 (7:0), womit die Burschen vom Kastanienweg ihren Rekordsieg (10:0 gegen den SV Bernried II) um satte fünf Treffer überboten. Auf jedes einzelne Tor einzugehen, würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen. Die positive Überraschung des ersten Durchgangs war sicherlich der quietschfidele Stephen Schmid, der mit zwei Torvorlagen sowie einem Treffer, den mancher Zuschauer schon auf der falschen Seite der Netzaufhängung gesehen hatte, glänzte. Michael Reim, der gegen Penzberg sein siebtes oder achtes Comeback in dieser Saison feierte, blieb dagegen mit drei Buden, darunter auch das unstrittige Tor des Monats, lediglich im Soll.

Dass es zur Halbzeit 7:0 stand, ließ nichts Gutes für die Gäste verheißen. Schließlich saßen mit Andreas „Babo“ Fischer und Aushilfsstürmer-Betreuermaskottchen Julius Roever noch zwei Edeljoker für die Offensive auf der Bank. Bald ließ der gnadenlose Erfolgscoach Mike Reiz die nach Toren geifernden Fischer und Roever von der Leine. Zu diesem Zeitpunkt hatten Sexy Tobums D! Leslie und Joe Sturm bereits auf 10:0 erhöht. Das 11:0 blieb noch Kapitän Michael Grözinger vorbehalten, dann schlug das eingewechselte Sturmduo zu und stellte alsbald auf 14:0. Den Schlusspunkt setzte Reim, nachdem sich Roever für den alleinigen Szenenapplaus nach 15 Einsatzminuten hatte auswechseln lassen.

Nach Abpfiff folgte die obligatorische Weißbierdusche für den Coach, was dann aber auch genug der Gerstensaftverschwendung war. Schließlich gab es noch einen Geburtstagskasten von Sexy Tobums zu leeren. Bald nach der feucht-fröhlichen Feierei richteten die Grün-Weißen ihren Fokus aber schon wieder auf die kommende Partie. An diesem Sonntag erwartet Wangen den letzten Verfolger aus Wielenbach, der aktuell vier Zähler hinter dem SVW liegt. Die Burschen wollen nichts weniger als eine Vorentscheidung im Meisterschaftsrennen der C-Klasse 5. Davon dürfte auch die Zukunft von Trainer Reiz abhängen. Das bisher letzte fußballbezogene Edelmetall holte Wangen 2015. „Wir dürfen uns nicht auf den Lorbeeren der Vergangenheit ausruhen“, sagte der sportliche Leiter Nikolaus von Aretin. „Ohne Titel werden wir uns nach der Saison Gedanken machen müssen.“

Aufrufe: 012.5.2018, 23:16 Uhr
Julius RoeverAutor