2024-04-25T14:35:39.956Z

Der Spieltag
Beim 3:0-Sieg gegen den TSV Wertingen gehörte Altenmünsters Kapitän Tobias Scherer (rechts, hier im Kopfballduell mit Nicolas Korselt) zu den Stützen seiner Mannschaft.  Foto: Walter Brugger
Beim 3:0-Sieg gegen den TSV Wertingen gehörte Altenmünsters Kapitän Tobias Scherer (rechts, hier im Kopfballduell mit Nicolas Korselt) zu den Stützen seiner Mannschaft. Foto: Walter Brugger

Dem Ziel sehr nahe

Altenmünster will den nächsten großen Schritt machen +++ Für Ziemetshausen geht es um alles oder nichts

Den 3:0-Erfolg gegen den TSV Wertingen in der ersten Runde der Bezirksliga-Relegation haben die Fußballer des SC Altenmünster nur kurzzeitig genossen. Schon wenige Stunden nach dem Hammerderby vor 1200 Zuschauern in Glött hat der Vizemeister der Kreisliga-West seinen Fokus ganz auf den SC Griesbeckerzell gerichtet. Der Tabellenzweite der Kreisliga-Ost ist in Herbertshofen nächster Gegner der Zusamtaler im Rennen um einen freien Platz in der Bezirksliga.Der TSV Ziemetshausen steht vor dem nächsten, vielleicht schon entscheidenden Schritt für eine weitere Spielzeit in der Bezirksliga Süd. Doch dieser Schritt wird nicht ganz einfach. Der TSV spielt in Heimertingen gegen den FC Türksport Kempten. Der Zweite der Kreisliga Allgäu Süd hatte in seinem ersten Relegationsspiel den TSV Dinkelscherben deutlich mit 3:0 besiegt.

SC Altenmünster – SC Griesbeckerzell (Di., 18.15 Uhr, in Herbertshofen)
Ob ein Erfolg gegen den Emporkömmling aus dem Aichacher Land zum Aufstieg reicht, weiß man nicht. Alles hängt nämlich von der Relegation zur Landesliga ab, wo mit dem TSV Gersthofen (gegen SC Aufkirchen) und dem TV Erkheim (gegen FC Moosinning) zwei schwäbische Vertreter die Chance haben, aufzusteigen. Packt es zumindest einer von beiden, ist neben dem Sieger Altenmünster – Griesbeckerzell auch der Gewinner der anderen, gleichzeitig stattfindenden Bezirksliga-Relegationspartie TSV Ziemetshausen – FC Türksport Kempten durch. Dieses Spiel wird in Heimertingen ausgetragen. Der Haken an der ganzen Sache ist allerdings der, dass die Gewinner vom Dienstagabend erst am Sonntag wissen, was Sache ist. Denn die Landesliga-Relegationsspiele mit Gersthofen und Erkheim finden im Hin- und Rückspielmodus statt. Im Falle eines Erfolges ist es also nicht ausgeschlossen, dass der SC Altenmünster nach siebenjähriger Abstinenz seine Bezirksliga-Rückkehr auf der Couch feiern kann. Das gleiche „Schicksal“ droht freilich dem SC Griesbeckerzell, wenn er in Herbertshofen dominiert. Für die Ostschwaben wäre es dann der erste Bezirksliga-Aufstieg in der Vereinsgeschichte. Wenngleich man sich im Lager des SC Altenmünster darüber im Klaren ist, dass die Partie gegen den Vizemeister der Kreisliga-Ost deutlich schwieriger wird als das Duell gegen Wertingen, hat Kapitän Tobias Scherer seinen Teamkollegen bei der Saison-Abschlussfeier am Samstag gezeigt, wie positiv Aufstiege in der persönlichen Fußball-Vita im Gedächtnis haften bleiben. Scherer weiß, wovon er spricht: Mit Zusamzell-Hegnenbach und dem SSV Neumünster hat er schon Aufstiege erlebt, mit dem SCA soll nun ein weiterer folgen. In Herbertshofen sollen heute dafür die Weichen gestellt werden.
„Dass es unter Umständen noch ein drittes Relegationsspiel für den Aufstieg braucht, stört uns nicht. Wir machen uns da überhaupt keine Gedanken, sondern schauen auch weiterhin von Spiel zu Spiel. Auch der Gegner ist uns wurscht“, will sich Griesbeckerzells Trainer Metin Bas nicht verrückt machen lassen. Dass der SC Altenmünster, Tabellenzweiter der Kreisliga West, seinerseits den TSV Wertingen in Runde eins mit 3:0 abfertigte, beeindruckt den 35-Jährigen allerdings: „Einen Sieg in dieser Höhe hätte ich ehrlich gesagt nicht erwartet.“ Dementsprechend groß ist sein Respekt vor der kommenden Aufgabe. Im Vorfeld beobachtet habe er den Gegner aber nicht: „Wir schauen nur auf uns. Wir werden uns voll reinhängen und dann schauen wir mal, was dabei herauskommt.“ Dennoch ist seine Zielsetzung klar definiert: „Altenmünster ist natürlich ein sehr starker Gegner. Aber wir wollen definitiv gewinnen, keine Frage.“ Und die Chancen dafür stünden gar nicht schlecht, erklärt Bas: „Die Stimmung ist gut, Druck haben wir keinen.“ Änderungen im Kader werde es keine geben. Auch ein spezielles Konzept, um Altenmünster zu knacken, habe sich Zells Trainer nicht überlegt – es sei der falsche Zeitpunkt für Experimente. „Wir werden das Spiel wie jedes andere auch angehen.“

FC Türksport Kempten – TSV Ziemetshausen (Di., 18.15 Uhr, in Heimertingen)
Nach dem souveränen 3:0-Sieg im ersten Relegationsspiel gegen den TSV Dinkelscherben geht Türksport selbstbewusst in die Partie gegen den TSV Ziemetshausen. Nach dem knappen Scheitern im Jahr 2017 ist der Club der Bezirksliga wieder sehr nah. Trainer Remzi Gönültas ist sich sicher: „Das wird ein enges Spiel. Gegen diese kompakte Mannschaft, die auch spielstark ist, muss mindestens die gleiche Leistung her, wie gegen Dinkelscherben.“ Dabei muss er auf Can Caliskan und Erkut Cirak verzichten, die wegen Arbeit und Urlaub nicht dabei sein können. Dagegen wird Torjäger Yvgeni Belik extra für die Partie aus dem Urlaub eingeflogen.
„Türksport Kempten verfügt über eine erfahrene Truppe mit sehr guten Einzelspielern“, weiß der Ziemetshauser Trainer Rainer Amann. Unter anderem stehen mit den Brüdern Erhan und Erdan Erden zwei Akteure im Kader, die beim TSV Kottern schon Bayernligaluft geschnuppert haben. Aushängeschild sind aber die beiden Spitzen. Yevgeniy Belik und Francis Onukwugha sind brandgefährlich. Belik erzielte in 25 Spielen 21 Tore, Onukwugha kommt in 18 Partien auf 15 Treffer. Damit haben die beiden Angreifer mehr als die Hälfte der insgesamt 58 Kemptener Treffer erzielt. Herauszuheben beim FC Türksport sei laut Amann auch die große Disziplin der Spieler. „Gerade rechtzeitig zum Saisonfinale und zu den Relegationsspielen sind auch einige verletzte Spieler zurückgekehrt“, weiß der Coach.
Beim TSV Ziemetshausen hofft man auf eine ähnlich gute Vorstellung wie gegen den TSV Legau am vergangenen Dienstag. Das 2:0 gegen den Vizemeister der Kreisliga Allgäu Mitte war hochverdient und eigentlich nie gefährdet. Allerdings war Coach Amann mit der Chancenauswertung seiner Mannschaft wieder einmal nicht zufrieden. Zum wiederholten Mal in dieser Saison schafften es die Zusamtaler nicht, den Deckel rechtzeitig zuzumachen. Endergebnis dieser teilweise fahrlässigen Spielweise sei dann, so Amann, ein großer Aufwand, der für einen Sieg betrieben werden müsse. Dieser Kraftaufwand ging nicht spurlos an den Ziemetshauser Akteuren vorbei. In den beiden Einheiten zwischen den Spielen gegen Legau und Kempten war daher Regeneration angesagt. Ob Angreifer Norbert Maier gegen Türksport mitmachen kann, stand noch nicht fest. Der Stürmer laboriert an einer Oberschenkelverletzung und musste gegen den TSV Legau ausgewechselt werden.

Aufrufe: 029.5.2018, 07:54 Uhr
Augsburger Allgemeine / meiAutor