2024-06-14T14:12:32.331Z

Analyse
Voller Fokus bei der Viktoria (rote Trikots) auf das erste Rückrundenspiel gegen Niedernhausen. Hier eine Szene aus dem Hinspiel. Archivfoto: Klein.
Voller Fokus bei der Viktoria (rote Trikots) auf das erste Rückrundenspiel gegen Niedernhausen. Hier eine Szene aus dem Hinspiel. Archivfoto: Klein.

Dem Favorit auf den Fersen

MTK-Verbandsligisten im Check +++ Teil 3: Viktoria Kelsterbach

MAIN-TAUNUS. Die Winterpause neigt sich auch in der Verbandsliga Mitte langsam aber sicher dem Ende zu. Bereits am kommenden Samstag gehen die ersten Spiele wieder über die Bühne. Grund genug für uns, nochmal auf die Trends der fünf Vereine aus dem Main-Taunus-Kreis zurückzublicken und über aktuelle Entwicklungen und Ziele für die Rückrunde zu berichten. Heute im Fokus: Viktoria Kelsterbach.

Sportliche Situation: Erster Verfolger des Überfliegers Watzenborn-Steinberg, der im Sommer massiv aufrüstete und ein Team fast ausschließlich ehemaliger Hessenliga-Spieler an den Start bringt. Doch Viktoria Kelsterbach hält mit, steht im Winter nur drei Punkte hinter dem Primus und hat auf den Dritten VfB Gießen neun Punkte Vorsprung. Eine komfortable Situation für die Viktorianer, die sich in der Vorbereitung mit einem dreitägigen Trainingslager in Bad Kreuznach heiß für die Rückrunde machten. "Alle haben gut mitgezogen", freut sich der Sportliche Leiter Erwin Jestadt über die Einstellung der Spieler. Zudem sicherte sich die Viktoria im Januar den Titel des renommierten Offensivcups.

Das lief gut: Nachdem die letzte Saison auf dem elften Platz beendet wurde, gingen die Kelsterbacher mit dem Ziel "Oberes Tabellenmittelfeld" in die Saison. Zur Winterpause steht nun die Vize-Herbstmeisterschaft. Entscheidender Grund für die starke Hinrunde ist laut Jestadt das besondere Mannschaftsgefüge, auf das großer Wert gelegt wird. So werden Spieler, die zur Viktoria zu wechseln wollen, von Jestadt zu mannschaftlichen Aktivitäten am Vatertag eingeladen. "Da schauen wir dann, ob es menschlich passt." Und das scheint es in diesem Jahr ganz besonders zu tun. Grund für den Erfolg ist neben der Leistung der jungen Mannschaft auch das "sehr gute Trainerteam" um Headcoach Ralf Horst, wie der Sportliche Leiter betont.

Das lief schlecht: Angesichts des zweiten Platzes, dem komfortablen Vorsprung von neun Punkten auf den ersten Verfolger VfB Giessen und einer Siegesserie von 13 Spielen, stellt sich die Frage: Lief überhaupt etwas schlecht bei den Viktorianern? Zwischenzeitlich fehlten sieben wichtige Akteure verletzungsbedingt. Doch die fielen dank des breiten Kaders nicht ins Gewicht. "Die Spieler, die eingesprungen sind, haben sich nahtlos eingeführt", lobt Jestadt und führt an: "Eine Mannschaft besteht eben nicht nur aus elf Individualisten."

Kommen und Gehen in der Winterpause: Der Tabellenzweite muss keine Abgänge verkraften, freut sich aber über zwei vielversprechende Neuzugänge. Vom VfB Wetter kommt das 22-jährige Abwehrtalent Jonas Lölkes. Neben dem jungen Perspektivspieler wechselt außerdem mit Jan Uth ein erfahrener Stürmert nach Kelsterbach. Der 30-Jährige, der aus beruflichen Gründen ins Rhein-Main-Gebiet zog, hat in der Jugend beim FC Köln und Bayer Leverkusen gekickt. Zu der Rolle Uths, der zuletzt beim FC Höxter auf Torejagd ging, sagt Jestadt: "Er führt sich sehr gut ein und kann eine richtige Verstärkung werden."

Wie sehen die Ambitionen für die Rückrunde aus? Die Marschroute ist für Erwin Jestadt klar. "Wenn wir die ersten drei Spiele gewinnen, bin ich mir sicher, dass wir am Ende mindestens Zweiter werden und die Aufstiegsspiele erreichen." Der Teammanager hat bereits potentielle Gegner in den Aufstiegsspielen unter die Lupe genommen: "Die Mannschaften, auf die wir treffen könnten, sind absolut machbar." Doch bei drei Punkten Rückstand auf Watzenborn ist auch die Meisterschaft noch in Sichtweite. Vor allem, weil man im Rückrundenmatch den aktuellen Spitzenreiter in Kelsterbach auf eigenem Platz empfängt. Dort, wo man vor der Winterpause aus acht Spielen sieben Siege holte.

Wer wird Meister und wo landet Viktoria Kelsterbach? Erwin Jestadt: "Unser Ziel ist das Erreichen des zweiten Platzes. Aber wenn wir im direkten Duell mit Teutonia Watzenborn die Nase vorne haben, kann ich mir auch vorstellen, dass wir die Meisterschaft packen können."


Aufrufe: 018.2.2015, 06:00 Uhr
Patrick RuppAutor