2024-06-17T07:46:28.129Z

Allgemeines
Der FC Deisenhofen kann seinen Titel bei der Bayerischen Hallenmeisterschaft nicht verteidigen F: Giesecke
Der FC Deisenhofen kann seinen Titel bei der Bayerischen Hallenmeisterschaft nicht verteidigen F: Giesecke

Deisenhofen darf nicht zur »Bayerischen«

Gastspieler Martin Bachhuber war bei Kreismeisterschaft nicht spielberechtigt +++ Titelverteidiger wurde disqualifziert und durfte bereits bei der Bezirksmeisterschaft nicht teilnehmen

Verlinkte Inhalte

Der FC Deisenhofen, mit 55 Punkten Spitzenreiter in der Landesliga Südost und damit bester bayerischer Landesligist aller 89 Klubs in diesen fünf Ligen, wird seinen Titel als Bayerischer Hallenmeister aus dem Vorjahr nicht verteidigen können. Denn der Bayerische Fußball-Verband (BFV) oder vielmehr deren oberstes Gericht, das Verbandssportgericht, hat die Oberbayern aus der Gemeinde Oberhaching ausgeschlossen. Der FC Penzberg, der sich stattdessen nun als Vertreter Oberbayerns für die Endrunde am kommenden Samstag in Hallbergmoos qualifiziert hat, hatte Einspruch beim BFV eingelegt, dem stattgegeben wurde. Denn Deisenhofen hatte einen nicht spielberechtigten Spieler eingesetzt, was zur Disqualifikation geführt hat.

Der FC Deisenhofen, mit 55 Punkten Spitzenreiter in der Landesliga Südost und damit bester bayerischer Landesligist aller 89 Klubs in diesen fünf Ligen, wird seinen Titel als Bayerischer Hallenmeister aus dem Vorjahr nicht verteidigen können. Denn der Bayerische Fußball-Verband (BFV) oder vielmehr deren oberstes Gericht, das Verbandssportgericht, hat die Oberbayern aus der Gemeinde Oberhaching ausgeschlossen. Der FC Penzberg, der sich stattdessen nun als Vertreter Oberbayerns für die Endrunde am kommenden Samstag in Hallbergmoos qualifiziert hat, hatte Einspruch beim BFV eingelegt, dem stattgegeben wurde. Denn Deisenhofen hatte einen nicht spielberechtigten Spieler eingesetzt, was zur Disqualifikation geführt hat. Weil die Zahl der Teilnehmer im Hallenfußball, der seit einigen Jahren auf Druck des BFV im Modus Futsal ausgetragen werden muss, rückläufig sind, hat der Verband die Möglichkeit eines Zweitspielrechts eingeführt. Damit wird Spielern die Gelegenheit geboten in der Halle mitzukicken, auch wenn ihr Stammklub sich nicht daran beteiligt. Davon machen Spieler Gebrauch, die für den FC Deisenhofen spielen. So haben sich beim Bayerischen Hallenmeister 2015 neben den eigenen Kickern auch vier externe Kräfte angemeldet und zwar Torwart Christian Utmälleki (MTV Berg), Michael Hutterer (TSV 1865 Dachau), Danijel Majdancevic (TSV 1860 Rosenheim) und Martin Bachhuber. Aber Bachhuber war nun nicht spielberechtigt, weil der 28-Jährige kurz vor Jahresende seinen Vertrag bei seinem bisherigen Verein, dem Landesliga-Konkurrenten TuS Geretsried, zum 31.Dezember 2015 gekündigt hatte.

Perneker: »Wir wussten nichts davon. Der Spieler hat uns das auch nicht mitgeteilt.«

Deisenhofen setzte aber am 3.Januar Bachhuber bei der oberbayerischen Kreismeisterschaft in Fürstenfeldbruck ein. Die Verantwortlichen beim FC Deisenhofen wussten jedoch nichts davon, aber Unwissenheit schützt bekanntlich nicht vor Strafe. Nach einem Einspruch des FC Penzberg wurde der FC Deisenhofen disqualifiziert und durfte am vergangenen Samstag bei der Oberbayerischen Bezirksmeisterschaft nicht mehr mitwirken. Nachgerückt für Deisenhofen ist der 1. FC Penzberg, der sich nun kurioserweise den oberbayerischen Titel sicherte und damit am kommenden Samstag auf der bayerischen Bühne in Hallbergmoos die oberbayerischen Farben vertreten darf. Im Lager des FC Deisenhofen war man einigermaßen erstaunt aber auch enttäuscht über die ganze Angelegenheit, wie Abteilungsleiter Franz Perneker wissen lässt. “Wir wussten nichts davon. Der Spieler hat uns das auch nicht mitgeteilt.” Bachhuber war am 3. Januar in Fürstenfeldbruck aus privaten Gründen bei den Vorrundenspielen nicht dabei, stieß später dazu und spielte erstmals bei diesem Turnier im Halbfinale und da ausgerechnet gegen den 1. FC Penzberg. Dieses Spiel gewann Deisenhofen mit 6:1. Doch dann kam der Protest. Der Abteilungsleiter des TuS Geretsried, der um die Abmeldung von Bachhuber bei seinem Verein wusste, gab den Penzbergern einen Tipp, bei dem der frühere Trainer Andreas Brunner nun Coach ist. “Die Sache ist nicht auf unserem Mist gewachsen, sondern kam vom TuS Geretsried. Deisenhofen hat da offensichtlich einen Fehler gemacht”, sagte Brunner auf Nachfrage. Auf die Meldung beim Verband ist das Verbandssportgericht tätig geworden, die den FC Deisenhofen vom laufenden Wettbewerb ausschloss und als Nachrücker profitierte der Kreisligist 1. FC Penzberg von dieser Entscheidung. Eine Urteilsbegründung, und ob es eventuell eine Geldstrafe gibt, liegt dem FC Deisenhofen noch nicht vor.

Im Lager des FC Deisenhofen herrscht natürlich Enttäuschung. Abteilungsleiter Franz Perneker ist sich aber über eines bewusst: “Ganz klar: Den Fehler haben wir begangen. Aber man hätte uns ja auch darauf hinweisen können, anstatt gleich das Sportgericht einzuschalten. Nun sind wir die Deppen.” Aus Sicht von Perneker, sein Team spielt auch in der Futsal-Bezirksliga uns ist da Erster, ist die Sache enorm ärgerlich. Denn auch bei der oberbayerischen und bei der bayerischen Meisterschaft wäre Deisenhofen sich wieder ein Titelaspirant gewesen. “Wir haben zum Beispiel kürzlich die bayerische Auswahl mit 10:4 besiegt. Das sagt alles über unsere Qualität aus.” Perneker versteht andererseits auch den Gegner Penzberg. “Sie haben auch eine gute Mannschaft, haben nun davon profitiert, dass wir ausgeschlossen worden sind.” Enttäuscht ist der Funktionär über die Art und Weise, dass der Anstoß aus dem Lager des TuS Geretsried kam, der damit im Grunde nichts zu tun hatte. “Wir spielen ja mit Geretsried in der gleichen Liga. Wir hatten bisher kein Verhältnis zu diesem Verein. Uns hat man als Kindern beigebracht, dass man nicht petzen soll. Aber genau das ist in diesem Fall passiert”, sagt Spartenchef Perneker.

Aufrufe: 018.1.2016, 11:53 Uhr
Dirk MeierAutor