"Definitiv nur als Trainer"

Nach einem Jahr beim SV Bosporus kehren Sie zurück zum FC Anadoluspor. Wie kam es zum Wechsel?

Ertan Sener: Das Engagement als Spieler beim SV Bosporus endete bereits Anfang April und ich konnte aufgrund von Wochenendvorlesungen nicht mehr am Spielbetrieb teilnehmen. Anscheinend hat es sich herumgesprochen, dass ich trotzdem gerne wieder ein meine Heimat zurückkehren möchte um mein Praktikum und die Bachelorarbeit hier in der Region zu absolvieren. Es haben so einige Vereine angefragt, aber ich muss ehrlich gestehen, noch einmal als Spieler aktiv zu werden kann ich mir gar nicht mehr vorstellen. Nach 23 Jahren Fußball bin ich ziemlich satt und möchte gerne meine Zeit anderen Dingen widmen. Fußball spielt nur noch eine untergeordnete Rolle in meinem Leben. Anadoluspor ist die einzige Option gewesen, die sehr flexibel ist und mir da genügend Freiheiten einräumt. Zumal bekannt ist, dass ich erst ab dem 10.7. zur Verfügung stehe und mein Verbleib hier in der Region noch gar nicht sicher ist. Es kann durchaus sein, dass nach der Vorbereitung ein anderer Trainer vor der Mannschaft steht.

Anders als zuvor, wirst du eine neue Rolle einnehmen - die des Spielertrainers. Wie sehr freust du dich auf diese Aufgabe?

Das stimmt nicht ganz. Ich werde definitiv nur als Trainer agieren. Ich freue mich den Jungs meine Fußballphilosophie näher bringen zu dürfen. Ich möchte die Chance nutzen um der Mannschaft die Basics des Fußballs beizubringen und mit der Vereinsführung evtl. ein Konzept ausarbeiten, um das Vereinsleben wiederzubeleben.

Regionalliga, Bayernliga, Landesliga - du hast in deiner "Karriere" schon viel höherklassigen Fußball gespielt und viele namenhaften Trainer erlebt. Welcher Trainer blieb dir am besten in Erinnerung?

Herr Böger war mein Ziehvater, als ich aus der Jugendabteilung des damals DVV Coburg herauskam. Er hat mich stark geprägt und mir großes Vertrauen zugesprochen. Danach kamen Herr Starke, Herr Braungardt und Herr Teuchert. Allesamt super Trainer von denen ich viel menschlich und fußballerisch viel lernen konnte. Den Feinschliff hat mir jedoch Herr Dumpert verpasst, während meiner Zeit in Mönchröden.

Der FC Anadoluspor startete stark in die letzte Saison und fiel dann tief. Am Ende konnte der Klassenerhalt erreicht werden. Wie hast du die Saison verfolgt und was muss sich beim FCA verändern, um noch erfolgreicher zu sein?

Ich muss ehrlich gestehen, da ich in Darmstadt bin/war habe ich die Saison gar nicht so richtig mitverfolgt. Von daher kann ich nicht viel zum Verlauf der Saison sagen. Jedoch habe ich den Verein aus erster Hand kennengelernt und dort bereits mit meinem Bruder zusammen unter meinem Vater als Trainer gespielt. Was sich verbessern muss ist ganz einfach zu nennen. Die Trainingsbeteilung muss wachsen und eine Struktur muss greifen, die es schafft, dass die Jungs gerne kommen und zusammen sind. Wir reden hier von der Kreisklasse. Das ist Hobbyfußball und soll Spaß machen. Sie kommen um die Kameraden zu sehen und zu kicken, da gehört es eben auch dazu, dass man im Sportheim zusammen sitzt und heutzutage eher mal eine Shisha raucht statts ein Bier zu kippen.

Mit welchen Zielen trittst du deine Spielertrainerstelle an?

Ich bin nicht in der Lage quantitative Ziele zu nennen. Natürlich wollen wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Ich wünsche mir einfach, dass so viele wie möglich am Training teilnehmen, wir gemeinsam Spaß haben, genauso gemeinsam in den Einheiten den inneren Schweinehund überwinden und uns stetig verbessern. Am liebsten wäre mir, dass die Spieler aus dieser Geschlossenheit kraft schöpfen und mit dem Fußball einfach mal alle anderen Sorgen vergessen und lachen können.

Wir es neben dir noch andere Änderungen am Kader geben?

Darüber kann ich leider keine Angaben treffen. Ich werde mit dem Spielermaterial arbeiten, das am ersten Training zur Verfügung steht. Ich weis, dass es einige Gespräche geben wird allerdings wollte man die Trainerfrage als erstes geklärt haben.

FuPa bedankt sich bei seinem Gesprächspartner Ertan Sener und wünscht ihm für die Zukunft alles Gute.