Am Donnerstagnachmittag ludt der FC Teutonia 05 zur Pressekonferenz vor dem Erstrundenspiel im DFB-Pokal beim amtierenden Titelträger RB Leipzig ein. Der 1. Vorsitzende Liborio Mazzagatti, Ligatrainer David Bergner und der verletzte Kapitän Marcus Coffie stellten sich den Fragen der anwesenden Medienvertreter. Im Anschluss verkündeten die Teutonen außerdem noch ihren neuen Haupt- und Trikotsponsor, der vor dem anstehenden Spiel gegen RB Leipzig nicht passender hätte sein können.
Zunächst wurde noch einmal die Spielortverlegung thematisiert, die seit Mittwoch auch vom Deutschen Fußball-Bund bestätigt ist. Denn statt, wie angedacht, in Dessau findet das Duell zwischen dem Hamburger Vertreter und den Leipzigern nun in der Red Bull Arena, der Heimspielstätte des Bundesligisten, statt, da im Paul-Greifzu-Stadion von Dessau ein Anschlag auf den Rasen verübt worden war, um das Spiel ganz offensichtlich zu sabotieren. Dabei soll eine giftige Substanz auf dem Feld verteilt worden sein, die den Rasen so sehr beschädigt habe, dass auch die vom DFB eingesetzten Greenkeeper abwinken mussten. Also machte der Verband eine Ausnahme und stimmte einem Heimspielrechttausch zu. Teutonias 1. Vorsitzender Liborio Mazzagatti sagte dazu: „Wir verurteilen die Geschehnisse, die in Dessau passiert sind. Das hat uns vor große Aufgaben gestellt.“ Denn als Gastgeber mussten sich die „05er“ um die komplette Organisation kümmern, die nun hinfällig ist. „Mit dieser Attacke schadet man in erster Linie den Ausrichtern. Diese bekloppten Leute, die das Ziel hatten, dieses Spiel zu boykottieren, schaden in dem Fall nur dem FC Teutonia 05 und sicher nicht RB Leipzig. Das ist einfach so“, brachte Liborio Mazzagatti seinen Unmut über die Geschehnisse auf den Punkt. „Wir kennen das, dass auch in Hamburg immer mal ein bestimmtes Wort über Teutonia gesprochen wird. Aber da stehen wir drüber und auch diese aktuelle Lage kriegen wir jetzt hin. Ich bedanke mich bei unseren Mitarbeitern, die eine hervorragende Arbeit geleistet haben. Ich bedanke mich bei unseren Sponsoren, die uns täglich mit Hilfestellungen zur Seite stehen. Wir freuen uns nun auf das Spiel am kommenden Dienstag und wir sind uns sicher, dass es auch in Leipzig ein richtiges Fußballfest wird.“
Über das anstehende große Sportevent sagte Ligatrainer David Bergner auf der Pressekonferenz: „Uns steht ein Spiel bevor, bei dem wir nicht so genau wissen, was uns erwartet. Ich glaube aber, dass dort eine unglaublich warme Atmosphäre herrschen wird. Wir freuen uns auf dieses Spiel. Jeder Einzelne möchte natürlich dazu beitragen, dieses Spiel so lange wie möglich spannend zu halten. Das sollte für uns letztendlich ein Zusatzspiel sein, wobei sich jeder von uns auch daran messen kann, wie weit er von dem Fußball entfernt ist, von dem er eigentlich auch träumt. Das sollte für uns so ein bisschen das Credo sein. Wir wollen es als Mannschaft und als Team genießen. Die Spieler haben es sich durch den Pokalsieg im Sommer verdient.“ Chancen möchte sich der Coach noch nicht ausrechnen. Zumal vorher auch noch ein Punktspiel für ihn und seine Truppe ansteht. „Wir spielen letztendlich auswärts bei einem Champions League-Teilnehmer und Bundesligisten. Da fahren wir jetzt nicht hin und sagen, dass wir sie bis zur Besinnungslosigkeit anrennen werden. Wir fahren demütig nach Leipzig. Wir haben eine sportliche Aufgabe. Im DFB-Pokal haben wir sicherlich in der ersten Runde schon die ein oder andere Überraschung gesehen, aber wir werden nicht sagen, dass wir alles dransetzen wollen, ein super Ergebnis zu bekommen. Am Samstag haben wir noch ein Spiel gegen den SV Werder Bremen II und erst danach werden wir uns damit beschäftigen, wie schwer wir es RB Leipzig am Dienstag machen können.“
David Bergner: „Es geht darum, als Team zu funktionieren“
Ein demütiges Auftreten spricht für sehr großen Respekt vor dem Gegner, aber man könnte auch in die Aussage hineininterpretieren, dass die Ausrichtung sehr defensiv zu erwarten ist. Davor schob Trainer David Bergner allerdings einen Riegel: „Dass wir jetzt nicht pausenlos vorne draufgehen, ist klar. Aber einen Bus werden wir auch nicht parken. Wir werden versuchen, ein Mittelding zu finden und versuchen, so lange wie möglich ohne Gegentor zu bleiben und den ein oder anderen Nadelstich zu setzen.“ Auf die Frage, ob sich der Coach am kommenden Wochenende noch die Partie zwischen RB Leipzig und dem VfL Wolfsburg anschauen wird, um sich weitere Informationen über den Gegner herauszuziehen, entgegnete er: „Es geht nicht darum, für Dienstag detaillierte Informationen über RB Leipzig zu bekommen. Jeder weiß, dass es unglaublich schwer ist, gegen RB Leipzig zu spielen. Es geht einfach darum, als Team zu funktionieren und sich in jeder Situation zu unterstützen. Wir brauchen einen unglaublich genialen Abend. Der Gegner vielleicht eher weniger. Aber darüber mache ich mir noch keine großen Gedanken. Denn beide Mannschaften haben am Wochenende noch ein wichtiges Punktspiel.“