2024-05-16T10:25:37.604Z

Spielvorbericht
Wieder treffsicher: Häsens Nils-Jari Schütze (in Rot, hier gegen Hennigsdorf II) hat in der Kreisoberliga auch in dieser Saison schon wieder siebenmal getroffen. Sein Sturmpartner Tom Zubke fällt nun aber lange Zeit aus.
Wieder treffsicher: Häsens Nils-Jari Schütze (in Rot, hier gegen Hennigsdorf II) hat in der Kreisoberliga auch in dieser Saison schon wieder siebenmal getroffen. Sein Sturmpartner Tom Zubke fällt nun aber lange Zeit aus. – Foto: Moritz Franke

„Das zerbröckelt langsam“

Kreisoberliga-Aufsteiger Häsener SV muss nach einem ordentlichen Start immer wieder Hiobsbotschaften verkraften. Ein Leistungsträger im Sturm wird lange Zeit fehlen.

Mit sechs Punkten aus vier Spielen findet sich Kreisoberliga-­Aufsteiger Häsener SV aktuell im Mittelfeld der Tabelle wieder. Eine Platzierung, welche in den Gedankenspielen von Trainer Bastian Peschel auch im Vorfeld der Saison eine Rolle spielte. Er schränkte damals jedoch ein: Nur „wenn alle Spieler da sind“, sei ein einstelliger Rang realistisch.

Dieses „wenn“ gehört mittlerweile jedoch nicht mehr zum Wortschatz des HSV. Denn dass der Kreisoberligist in dieser Spielzeit noch einmal in Bestbesetzung auflaufen kann, scheint ausgeschlossen zu sein. Vielmehr müssen die Häsener seit Wochen eine Hiobsbotschaft nach der anderen verkraften.

Die Verletztenliste ist lang, und die Qualität der Spieler, welche sich darauf befinden, ist für das Team nicht aufzufangen, geschweige denn zu ersetzen. „Leider sind das auch alles Jungs, die so schnell nicht wieder bei uns eintrudeln werden“, sagt Bastian Peschel.

Torschützenkönig fehlt

Den jüngsten bitteren Rückschlag musste Häsen mit dem Ausfall von Stürmer Tom Zubke wegstecken. Bis zu zwölf Monate könne es dauern, bis der 25-Jährige nach einem Knorpelschaden wieder eingreifen kann. „Mit jeweils 16 Toren sind Tom und Nils-Jari Schütze in der vergangenen Kreisliga-Saison Torschützenkönige geworden. Dass nun einer von ihnen fehlt, stecken wir nicht einfach so weg“, so der Coach.

Dennoch ist Peschel mit dem bisherigen Abschneiden seiner Mannschaft in der Kreisoberliga absolut zufrieden. Sehr sogar. „Wir sind im Soll“, sagt er. Trotzdem sei schon jetzt mehr drin gewesen, wenn „wir einen vollen Kader zu Verfügung gehabt hätten“. In Konjunktiven will sich beim Häsener SV jedoch niemand verlieren. „Wir wollen nicht jammern“, betont der Trainer, der aber auch zugibt, dass es ihm alles andere als leicht falle, mit der Situation umzugehen. „Wir stehen zwar gut da, und doch zerbröckelt das langsam, weil wir jede Woche eine neue Nachricht erhalten, die alles andere als schön ist. Ich weiß auch schon gar nicht mehr, wen ich noch aufstellen soll.“

Genau aus diesem Grund ist die Belastung der verbliebenen Häsener Spieler derzeit groß. Fast alle müssen in den Partien 90 Minuten lang durchhalten, Wechselmöglichkeiten gibt es kaum. Das Training verläuft deshalb in deutlich gedrosselter Form, als es ursprünglich angedacht war, um allen auch die notwendigen Erholungsphasen zu verschaffen.

„Damit sind wir nicht die einzigen. Auch Mannschaften wie Falkenthal geht es so“, sagt Bastian Peschel. Und jene Falkenthaler, Vertreter der Landesklasse Nord, werden die Häsener am 10. Oktober in der dritten Runde des Kreispokals empfangen. Doch auch aus dem 19-Mann-Kader der Füchse fehlen aktuell bis zu zehn Spieler. „Das ist natürlich ein schönes Derby für uns“, sagt Bastian Peschel. „Mit dem Blick auf den Spielbetrieb in der Liga ist der Pokal für beide Mannschaften wohl aber zweitrangig. Ein Team muss aber weiterkommen“, ergänzt der Coach mit etwas Humor.

Alle Daten und Fakten zum Match: Spielbericht

Aufrufe: 025.9.2020, 04:45 Uhr
MOZ.de/ Steffen KretschmerAutor