2024-04-30T13:48:59.170Z

Spielbericht
Kampf um den Ball: Der Hordeler Luke Finkelstein (grünes Trikot) kommt in dieser Szene gegen die Olper Julian Scheppe (rechts) und Steffen Hebbeker einen Schritt zu spät. Am Ende gewannen die Gäste die Begegnung jedoch mit 2:1-Toren. 	Foto: leem
Kampf um den Ball: Der Hordeler Luke Finkelstein (grünes Trikot) kommt in dieser Szene gegen die Olper Julian Scheppe (rechts) und Steffen Hebbeker einen Schritt zu spät. Am Ende gewannen die Gäste die Begegnung jedoch mit 2:1-Toren. Foto: leem

"Das war eine große Katastrophe"

Olpe verschläft erste Halbzeit gegen Hordel - Finnentrop verliert in Brackel

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SV Brackel 06 - SG Finnentrop-Bamenohl 12/27 4:2
2:4 (0:1) beim SV Brackel. Die vierte Niederlage in Folge konnte die SG Finnentrop/Bamenohl zwar nicht vermeiden, doch zog sich der Neuling der Fußball-Westfalenliga angesichts der großen personellen Sorgen achtbar aus der Affäre. ,,Es war mehr möglich, aber wir haben uns selbst um den verdienten Lohn gebracht“, resümierte Fabian Schmidt, der Sportliche Leiter. Die Ausfall-Liste des Aufsteigers hätte kaum größer sein können. Elf Spieler, sprich eine komplette Mannschaft, fehlten in dem Dortmunder Stadtteil, so dass Trainer Ralf Behle nur noch einen A- Jugendlichen und drei Akteure aus der Zweiten auf der Auswechselbank zur Verfügung hatte. Knackpunkt der Partie war der Brackeler Treffer zum 2:1 durch Val-Leander Wettklo (69.). Zu diesem Zeitpunkt hätten die Gäste selbst längst in Führung liegen müssen, doch ließen sie große Chancen aus – wie Mike Schrage, der frei vor dem Brackeler Schlussmann das Tor verfehlte.

Schiedsrichter: Björn Backhaus (Conc. Wiemel) - Zuschauer: 100
Tore: 1:0 Patrick Sacher (43.), 1:1 Moritz Kümhof (59.), 2:1 Val-Leander Wettklo (69.), 3:1 Mirza Basic (72.), 3:2 Mike Schrage (83.), 4:2 Mirza Basic (89.)



SpVg. Olpe - DJK TuS Hordel 1:2
Diese überflüssige Niederlage hat sich die Spielvereinigung Olpe selbst zuzuschreiben. Eine erste Halbzeit, die alle Augenzeugen, sofern Anhänger der Keisstädter, entweder in tiefes Mitleid oder in grenzenlose Wut versetzte, genügte, um sich bis auf die Knochen zu blamieren. Da reichte eine zweite Halbzeit, die den Hauch von Wiedergutmachung versprühte, nicht. 1:2 (0:2), lautete das Ergebnis im Heimspiel gegen die DJK TuS Hordel. Spätestens nach dem neunten Spieltag nun steht fest, dass der Westfalenligist vom Biggesee auf Rang sieben im Niemandsland der Tabelle verschwunden ist.

Marek Lesniak, der Trainer, saß auf einer kleinen grünen Holzbank, blickte schüchtern auf den Boden und grübelte über das nach, was er soeben erlebt hatte. Wortlos schüttelte er immer wieder den Kopf, während die fröhlichen Hordeler und die frustrierten Olper Kicker den Kunstrasen auf dem Kreuzberg in Richtung Kabinen verließen. Minutenlang hatte es dem Ex-Profi die Sprache verschlagen. Später, viel später, stellte er sich den Fragen von FuPa Südwestfalen. ,,Das war eine große Katastrophe. Ich bin maßlos enttäuscht“, erklärte er und wollte auch zwischen den beiden Durchgängen der Partie nicht unterscheiden. Zu tief saß der Stachel, denn das, was seine Elf in den ersten 45 Minuten bot, hatte mit Westfalenliga-Fußball nichts zu tun. Ideenlos und willenlos - das sind jene Adjektive, die das Ballgeschiebe auf den Punkt bringen. Den Hordelern merkte man dagegen an, dass sie die letzte 1:2- Niederlage gegen Wanne-Eickel vergessen machen wollen. Obwohl beide etatmäßigen Spitzen verletzungsbedingt fehlten und Mittelfeldspieler auf diesen Positionen aushelfen mussten, erwiesen sich die Bochumer quirliger, beweglicher, aggressiver und gefährlicher als die Olper, die den Eindruck hinterließen, als ob sie die viertägige Trainingspause unter der Woche eigenmächtig verlängert hätten. ,,Die Hordeler sind um jeden Meter Boden gerannt“, hielt SpVg-Vorstandsmitglied Jörg Hennecke fest. Ins desaströse Gesamtbild passt, dass die Olper den Gästen gleich zwei Geschenke in Form von Toren servierten und die sodann auch gerne angenommen wurden.

,,Individuelle Fehler“, so wird in der Branche oft der Mangel an Qualität eines Einzelnen beschrieben, führten zum 0:1 durch Philipp Dragicevic (10.) und zum 0:2 durch Mahmut Bag (31.). Die Begegnung war entschieden, bevor sie überhaupt richtig begonnen hatte. ,,Ich hätte zur Pause bis auf zwei Spieler die ganze Mannschaft auswechseln können“, schäumte Lesniak noch weit nach dem Schlusspfiff. Obwohl der Coach die Namen des überzeugend aufspielenden Duos verschwieg, war klar, dass es sich nur um Torhüter Christian Bölker und Mittelfeldmann Julian Scheppe handeln konnte. Schade, dass das Regelwerk nur drei Auswechselspieler zulässt! So kamen zur zweiten Halbzeit Andreas Krolewski, Thomas Ziegler und später David Ohm zum Einsatz.

Die Maßnahmen griffen, denn mit den Neuen kamen plötzlich auch Aggressivität und Zweikampfverhalten ins Spiel. Die Partie kippte jedoch nicht, weil nur noch Julian Scheppe mit einem sehenswerten Kopfball nach einer Flanke von Denis Huckestein zum 1:2 traf (67.). Natürlich könnte man an dieser Stelle noch den Kopfball von Philipp Bredebach an die Latte (75.) ausführlich beschreiben, doch wäre der mögliche Treffer zum 2:2- Ausgleich nicht in Einklang zu bringen mit dem Gerechtigkeitsgefühl, da die Gäste zur Pause eine höhere Führung verdient gehabt hätten.

Schiedsrichter: Jörn Schäfer (SF Sümmern) - Zuschauer: 100
Tore: 0:1 Philipp Dragicevic (9.), 0:2 Mahmut Bag (31.), 1:2 Julian Scheppe (67.)
Aufrufe: 08.10.2017, 20:40 Uhr
leemAutor