2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligavorschau
Cemal Mutlu (links) will mit dem TSV Bobingen den Sprung auf den Relegationsplatz schaffen.
Cemal Mutlu (links) will mit dem TSV Bobingen den Sprung auf den Relegationsplatz schaffen. – Foto: Harald Langer

Das verdiente Endspiel

Der TSV Bobingen will sich im Duell gegen den direkten Konkurrenten TV Erkheim den Relegationsplatz sichern +++ In Sachen Klassenerhalt hat Neugablonz gute Karten +++ In Heimertingen kommt es zum Showdown um den Ligaverbleib

In der Bezirksliga Süd steht das Endspiel um den Relegationsplatz an, der zu den Aufstiegsspielen in die Landesliga berechtigt. Der TSV Bobingen empfängt als Tabellendritter mit 52 Punkten den TV Erkheim, der 55 Zähler auf dem Konto hat. Nach der 1:2-Niederlage im Hinspiel müssen die Singoldstädter möglichst mit zwei Toren Unterschied gewinnen, um den Relegationsplatz zu erreichen. Um nicht mehr auf einen Abstiegsrelegationsplatz zu rutschen, benötigt der BSK Neugablonz beim Landesliga-Aufsteiger VfL Kaufering noch einen Punkt.

TSV Bobingen – TV Erkheim (Sa, 14 Uhr)

Den Umweg Relegation würde der TSV Bobingen nur zu gern gehen und am letzten Spieltag den Relegationsplatz klarmachen. Die Vorzeichen sind aber anders als in Erkheim. Die letzten Spielzeiten zeigen klar die positive Entwicklung der Hochsträßer. Während Erkheim seit Jahren um die Aufstiegsplätze spielt, rettete sich der TSV in der Saison 2016/17 mit einem Sieg am letzten Spieltag vor der Abstiegsrelegation. Torschütze beim damaligen 2:0-Sieg gegen den FC Sonthofen II war Routinier Cemal Mutlu, der auch am Samstag wieder für seinen Herzensverein auflaufen wird: „Seitdem hat sich vieles in Bobingen verändert. Wir haben viele neue, vor allem junge Spieler, die nicht wegen des Geldes hier sind, und das merkt man. In meiner Karriere habe ich bereits einiges gesehen, aber so einen Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft wie in dieser Saison, habe ich noch nie erlebt“, erzählt der 34-jährige Mutlu. Eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung spielte dabei das Trainerteam um Marco di Santo und Michael Deschler. Di Santo, der viel Herzblut in den TSV steckte, legte sein Amt in der Hinrunde nieder und übergab den Posten des Cheftrainers an Michael Deschler. Unter Deschler legte der TSV eine bärenstarke Serie hin, doch auch Deschler wird nach der Saison sein Traineramt aufgeben, um mehr Zeit mit seiner Familie verbringen zu können. Das neue Trainerduo besteht aus zwei Bobinger Urgesteinen, Bastian Jeschek und Christopher Detke. Beide spielen seit Jahren in Bobingen und sind dem Verein sehr verbunden. Detke und Jeschek möchten die Philosophie ihrer Vorgänger fortsetzen und vor allem auf junge Spieler aus der Region setzen. Dass auch Spieler aus der eigenen Jugend der Herausforderung Bezirksliga gewachsen sind, beweist das Sturmduo des TSV um Florian Gebert und Nicolas Prestel eindrucksvoll. Prestel, der in 24 Einsätzen zehn Tore erzielen konnte, bewertet die Entwicklung: „Ich bin nun auch schon seit einigen Jahren dabei, und jedes Jahr ist unsere Mannschaft jünger geworden. Das sieht man auch an unseren zwei jungen Kapitänen, Hüseyin und Paul.“ Damit bezieht sich das Bobinger Eigengewächs auf Hüseyin Tomakin und Paul Simler, die im Winter von ihren Kollegen ins Amt gewählt wurden. Ein Nachteil? Für Nicolas Prestel nicht: „Im Gegenteil. Ein Sieg am Samstag ist kein Muss, sondern eine Chance, um eine ohnehin schon gute Saison zu krönen. Wir hatten das Ziel, einen einstelligen Tabellenplatz zu belegen, und spielen am Samstag um Platz zwei. Das ist einfach geil.“ Die Bobinger erwarten einen Zuschaueransturm wie schon lange nicht mehr. Auch die Gäste aus Erkheim haben angekündigt, mit Hunderten von Fans zu kommen. Der Ausgang ist also noch offen, doch die Vorzeichen stehen auf Spektakel.
Erkheims Coach Andreas Köstner betont vor der Partie beim TSV Bobingen, dass seine Mannschaft keine Rechenspiele machen werde. Vielmehr gibt er eine klare Marschrichtung vor: „Es ist ein richtiges Endspiel, und das wollen wir gewinnen, um den zweiten Platz fix zu machen und die beste Rückrunden-Mannschaft zu sein.“ Aufgrund der Bobinger Heimstärke ist er sich sicher, dass seinen Spielern alles abverlangt wird. Seit Längerem können die Erkheimer personell nicht mehr aus dem Vollen schöpfen, denn der langzeitverletzte Karl Michl und Raphael Honold fallen mit Sicherheit aus. Der Einsatz von Fabian Krogler, Richard Neß und Richard Geiger sind fraglich. (AZ) Lokalsport SZ

TSV Babenhausen – TG Viktoria Augsburg (Sa, 14 Uhr)

Das letzte Heimspiel der Punktrunde steht für den TSV Babenhausen gegen die bereits als Absteiger feststehende TG Viktoria Augsburg auf dem Programm – es könnte im schlechtesten Fall das letzte Spiel in der Bezirksliga für längere Zeit sein. Denn seit dem vergangenen Wochenende steht fest, dass Babenhausen in die Abstiegsrelegation muss. Der kurz vor Saisonende noch vollzogene Trainerwechsel – für Berti Schmid übernahm Ralf Merk – hat bisher noch keine Wirkung gezeigt. Nun geht es darum, sich einzuspielen für die Relegation. (lsi) Lokalsport NU

VfL Kaufering – BSK Olympia Neugablonz (Sa, 14 Uhr)

Im letzten Spiel der Saison ist der VfL Kaufering daheim gegen Neugablonz gefordert. Der Kader, den Trainer Benjamin Enthart zur Verfügung hat, wird dann aber ziemlich ausgedünnt sein. „Die angeschlagenen Spieler fehlen alle und zwei sind im Urlaub. Es sind mehr als zehn Ausfälle, aber wir bekommen noch eine komplette Mannschaft aufs Feld.“ Und die werde sich reinhängen, verspricht Benjamin Enthart. „Wir wollen uns ja nicht nachsagen lassen, dass wir für Wettbewerbsverzerrung sorgen bei den Teams, die um den Klassenerhalt spielen. Den hat auch Gegner Neugablonz noch nicht sicher. Einfach werde das Spiel nicht, ist Enthart überzeugt, dafür aber wohl torreich. „In den früheren Duellen war immer einiges los. Ich denke, da können sich die Zuschauer diesmal auch wieder darauf freuen. Neugablonz hat nach einem zwischenzeitlichen Tief zuletzt wieder sehr starke Leistungen gezeigt.“ Das Hinspiel gewann der VfL mit 4:3.
BSK-Chef Georg Steiner gibt sich vor der Partie beim Tabellenführer zuversichtlich: „Wir können in Bestbesetzung antreten. Das stimmt mich im Vorfeld schon einmal sehr positiv.“ Nicht ohne Grund, denn die Schmuckstädter haben seit sechs Spielen nicht mehr verloren. Damit katapultierten sie sich aus dem Tabellenkeller bis auf den zehnten Rang. „Ich hoffe, wir reiten auf dieser positiven Welle weiter“, ist auch Sportvorstand Antonio Mezzoprete optimistisch, dass die Mannschaft in Kaufering nicht verliert. Die Stimmung im Team könne nicht besser sein, erklärt wiederum Cheftrainer Dragan Lazic: „Wir spielen wieder einen guten Fußball. Dass jeder für jeden kämpft und wir dabei noch schöne Tore machen, freut mich sehr.“ (Mühlhause) Lokalsport LT

FC Heimertingen – FC Thalhofen (Sa, 14 Uhr)

Für den FC Heimertingen ergeben sich nach einer fulminanten Aufholjagd in der Frühjahrsrunde folgende Möglichkeiten: Bei einem Sieg könnten die Gastgeber an Thalhofen vorbeiziehen und sich von den drohenden Relegationsspielen befreien. Im Falle eines Unentschiedens hängt alles von den Ergebnissen der Konkurrenten aus Haunstetten und Neugablonz ab. Sollte der FCH verlieren, muss die Elf von Spielertrainer Christoph Amann in die Relegation. Für die Partie gegen Thalhofen wird Abwehrrecke Clemens Beißer ausfallen. Wieder zur Verfügung steht dafür Ivan Zaper. Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Marten Lahode.
Das Team von Thalhofens Coach Florin Niemeyer muss nach den schwachen Ergebnissen aus den letzten Wochen noch um den schon sicher geglaubten Klassenerhalt bangen. Da es für beide Mannschaften um den Ligaverbleib geht, kommt es nun zum Showdown. Der Druck dabei ist natürlich dementsprechend groß: „Es wird ein sehr hitziges Spiel werden, das diejenige Mannschaft für sich entscheidet, welche die Nerven behält“, lautet die Prognose von Trainer Niemeyer. „Auch wenn ich mit der Leistung in der Rückrunde eigentlich zufrieden bin, sind wir nun unglücklich in dieser Lage geraten. Nun sind wir dazu verpflichtet, diese Suppe auszulöffeln,“ so der Coach weiter. Neben Luca Csauth und Bernhard Eiband steht auch Stefan Weissenbach verletzungsbedingt nicht im Kader.

TV Bad Grönenbach – TSV Mindelheim (Sa, 14 Uhr)

Für beide Mannschaften geht es in dieser Partie eigentlich nur noch um Tabellenkosmetik. Allerdings wollen sich die Gastgeber nach dem vorzeitigen Klassenerhalt mit einem Erfolgserlebnis von den Zuschauern verabschieden.
Das vorerst letzte Bezirksligaspiel absolviert der TSV Mindelheim beim TV Bad Grönenbach. Was vor einigen Wochen noch als mögliches Endspiel um den Klassenerhalt gehandelt wurde, ist nun zu einem Spiel um die goldene Ananas verkommen: Bad Grönenbach ist mittlerweile gerettet, der TSV Mindelheim steht als Absteiger fest. Trotzdem erhoffen sich die Mindelheimer einen positiven Saisonabschluss. (axe) Lokalsport MZ

SV Türkgücü Königsbrunn – SpVgg Kaufbeuren (Sa, 14 Uhr)

Beim SV Türkgücü Königsbrunn ist die Luft nach einer schon dramatischen Serie von Verletzungen, Erkrankungen und sonstigen Ausfällen eindeutig raus. Zuletzt fehlten 15 Spieler aus dem anfänglichen 25-Mann-Kader. So mussten die Träume auf Erreichen des zweiten Platzes bei nur drei Siegen seit der Winterpause bald begraben werden. Nun kommt im letzten Saisonspiel die SpVgg Kaufbeuren ins Hans-Wenninger-Stadion. Am Samstag darf Erdinc Kaygisiz sein Comeback als Spieler beim SV Türkgücü feiern, nachdem das Spiel in Oberstdorf noch um einen Tag innerhalb seiner Wechselsperre lag. Ansonsten hat sich das Lazarett aber nicht gelichtet. Im Tor wird wieder Burak Tok stehen, obwohl seine Verletzung noch nicht auskuriert ist. Aber es geht ihm etwas besser als dem Stammkeeper Burak Parlak. Immerhin können Özgün Kaplan und Serkan Demharter wieder dabei sein. Da sich aber Oguzhan Karaduman und Marco Boyer neu verletzt haben, muss Spielertrainer René Hauck wieder auf die Oldies Dardan Jasiqi und Hakan Tiftik zurückgreifen und will auch noch den ehemaligen Abwehrrecken Michael Döhner reaktivieren. So gesehen könnte es fast so etwas wie ein Nostalgiespiel zum Saisonabschluss werden.
Kaufbeurens Coach Mahmut Kabak zieht vor der Partie bei Türkgücü Königsbrunn Bilanz und schaut schon in die Zukunft: „Wir haben natürlich auch Verletzungsausfälle gehabt, jedoch mussten wir nie ein Spiel absagen, auch nicht wegen Corona wie Bad Grönenbach oder die TG Viktoria Augsburg. Jetzt wollen wir noch ein erfolgreiches letztes Punktspiel absolvieren und dann geht es in die Sommerpause. Wir freuen uns schon auf die Derbys nächste Saison: Mit dem SVO Germaringen ist ein weiteres dazu gekommen, und hoffentlich bleiben Thalhofen und Neugablonz in der Liga.“ (Schneider) Lokalsport SZ

TSV Haunstetten – FC Oberstdorf (Sa, 14 Uhr)

Die Gastgeber um Trainer Hermann Rietzler haben eine wechselhafte Saison hinter sich und stehen nach den beiden jüngsten Niederlagen punktgleich mit dem FC Heimertingen auf einen Abstiegsrelegationsplatz. Haunstetten muss zu allem Überfluss mit vielen Verletzungen im Kader kämpfen und geht stark dezimiert vor heimischem Publikum ins Saisonfinale.
Vor Wochenfrist konnte dagegen der FC Oberstdorf mit einem Heimsieg gegen Türkgücü Königsbrunn den vorzeitigen Klassenerhalt feiern. „Wir haben noch einige Ziele zu erfüllen. Wir können die Saison als Aufsteiger auf Platz sechs beenden, alleine das ist eine Riesenmotivation für meine Jungs“, will Spielertrainer Andreas Maier die Partie nicht abschenken. „Zudem besteht die Möglichkeit, mit einem Sieg das erfolgreichste Spieljahr der 101-jährigen Vereinsgeschichte abzuschließen. Die Mannschaft könnte sich in die Geschichtsbücher spielen.“ Außerdem wollen er und seine Schützlinge, da es für die Team im Tabellenkeller um den Abstieg geht „die Saison anständig und fair zu Ende bringen.“

Aufrufe: 021.5.2022, 07:51 Uhr
Bernhard MeitnerAutor