2024-06-14T06:55:53.576Z

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Aus dem Jubeln kommen die Spieler der SG Moseltal derzeit kaum heraus. Foto: Sebastian J. Schwarz
Aus dem Jubeln kommen die Spieler der SG Moseltal derzeit kaum heraus. Foto: Sebastian J. Schwarz

Das Team ums Team passt

Die SG Moseltal Lieser hat die Erwartungen übertroffen

Im Sommer vollzog sich beim Vizemeister der Kreisliga B II SG Moseltal ein Wechsel auf der Kommandobrücke. Alfred Weyland folgte auf Karl-Heinz Reisdorf, der jetzt für den TuS Platten verantwortlich zeichnet. Unterdessen hat Weyland das Team an die Tabellenspitze geführt. Fupa sprach mit dem Bernkasteler.

Lieser. Die Erwartungshaltung nach der Vizemeisterschaft im Vorjahr war hoch im Moseltal rund um Lieser, Maring-Noviand und Osann-Monzel. Viele der so genannten Experten trauten der Mannschaft eine Wiederholung dieses Erfolges nicht zu. Auch nicht unter Trainer-Urgestein Alfred Weyland. Der belehrte nun alle Kritiker eines Besseren. Die Mannschaft zieht derart gut mit, dass sie verlustpunktfreier Tabellenführer der Liga ist. „Schuld daran“ ist nicht nur der Trainer, der den SV Hetzerath zwei Jahre in Folge sicher in der A-Liga hielt, sondern ein ganzes Kompetenzteam.

Das Team ums Team

Weyland hat bei der SG hervorragende Bedingungen und jede Menge Freiheiten. Ein ganzes Kompetenzteam hat sich um den weit gereisten Coach etabliert. Mit Heiko Henkel hat Weyland einen erfahrenen und kompetenten Co-Trainer an seiner Seite, der dem 58-Jährigen auch mal eine Einheit abnimmt oder Spezialübungen einbaut. Da ist Christoph Krämer, der die zweite Mannschaft in der C-Klasse coacht und richtig eng am gesamten Team ist. Die Zweite ist ebenfalls ungeschlagener Tabellenführer und profitiert von zahlreichen Trainingsinhalten des B-Liga-Teams. „Mir ist wichtig, dass wir ein großer Haufen sind“, sagt Weyland, der eine sehr hohe Trainingsbeteiligung bei beiden Mannschaften ausmacht. „Die Spieler sind eng zusammengewachsen – es ist ein schöner Konkurrenzkampf entstanden. 30 Spieler am Freitag sind keine Seltenheit.“ Torwart-Trainer für die vier Schlussmänner in beiden Teams ist Timo Lentes. Ein alter Bekannter aus früheren Salmrohrer Tagen ist Richard Heyder, der für die Physioabteilung zuständig ist. Christoph Thielen arbeitet als sportlicher Leiter und Koordinator und last but not least sorgt Betreuer Romario Grzeski dafür, dass es den Spielern an nichts fehlt. „Wir können im Training gruppentaktisch arbeiten, das Leistungsgefälle zwischen erster und zweiter Mannschaft ist nicht so groß“, so Weyland.

Die Neuzugänge

Vier Neuzugänge durfte der neue Trainer zu Saisonbeginn begrüßen. Vom TuS Platten kam der erfahrene Kai Licht, der „den Laden hinten zusammenhält“. Fabian Gnad kam aus Bernkastel-Mülheim und soll als Stabilisator in der Abwehr wirken. Nach anfänglichen Anpassungsschwierigkeiten wird Gnad jetzt immer stärker und kämpft um seinen Stammplatz. „Fabian kennt mich aus Mülheim – er hat offenbar den Konkurrenzkampf anfangs unterschätzt. Doch seit zwei Spielen ist er fest dabei“, sagt der Coach. Noah Wrusch kam von den A-Junioren der TuS Mosella Schweich und verfügt über Regionalligaerfahrung. Und aus Hetzerath brachte Weyland Przemek Kudryk mit, der im Offensivbereich eingesetzt wird und bereits drei Tore erzielt hat.

Die Abwehr

Nicht nur Licht und Gnad sollen dem Defensivverbund den nötigen Rückhalt geben, sondern auch Kapitän Patrick Klippel und Marcel Kresse. „Letztes Jahr ist die Mannschaft daran gescheitert, dass sie zu viele Gegentore kassiert hat. Mir lag am Herzen, dass die ganze Mannschaft nach hinten arbeitet und dass auch alle schnell nach vorn rücken“, hat Weyland vor allem ein Plus an Laufbereitschaft eingefordert. Einer, der dieses Laufpensum in jedem Spiel abspult, ist Niklas Wrusch. Er zieht im zentralen Mittelfeld die Fäden. Die bislang lediglich sechs Gegentore sprechen für sich.

Top-Offensive

Dass, was die Vereinigten aus Lieser, Maring, Noviand, Osann, Monzel und Kesten seit Jahren am besten können, ist das Toreschießen. Auch in dieser Saison sind die Stürmer ligaweit mit Bestwerten unterwegs, haben schon 50 Mal getroffen. Dass Pascal Heil und Leon Wrusch eine hohe Qualität mitbringen, wissen nicht nur die Verteidiger in der Liga. Wichtig war, wie Weyland betont, der klare Sieg im Auftaktspiel gegen die SG Altrich (6:1). „Altrich wurde ja als Mitkonkurrent hoch gehandelt. Wir haben sie eiskalt ausgekontert. Das 5:0 zur Halbzeit hatte schon Signalwirkung. Ich bin froh, dass wir sie gleich am Anfang hatten, denn aktuell sind sie richtig stark unterwegs.“ Auch gegen den SV Dreis (4:1) und die SG Bettenfeld/Meerfeld (6:2) gelangen gegen erste Mannschaften klare Siege. „Wir gehen ein hohes Tempo und können es fast über 90 Minuten halten.“

Beste Trainingsbedingungen

Der neue Coach lobt vor allem die idealen Rahmenbedingungen. So haben die beiden Mannschaften tolle Anlagen in Maring-Siebenborn, Osann und in Lieser. Da der Kunstrasenplatz in Bernkastel-Kues als Verbandsgemeinde-Sportanlage ausgewiesen ist, können die Spieler auch dort trainieren.

Das jüngste Spiel beim Ex-Trainer

Nach der Partie gegen den SV Flussbach stand für die Moseltaler nun in Platten ein weiterer Härtetest bevor. „Das Spiel“, so Weyland, „war von der Konstellation her sehr pikant. Erstens war es ein Lokalderby und zweitens das Spiel beim Ex-Trainer. Ich denke, dass wir die Aufgabe souverän gelöst haben.“ Das 7:0 unterstreicht einmal mehr die Ausnahmestellung der Moseltaler, die sich in zwei Wochen schon auf den nächsten Kracher freuen dürfen. Denn am 25. Oktober kommt es zum Ligahit zwischen der SG Moseltal und dem Verfolger aus Bernkastel-Kues. Und den kennt Weyland ja auch zur Genüge. (L.S.).

Aufrufe: 09.10.2018, 22:25 Uhr
Lutz SchinköthAutor