2024-05-17T14:19:24.476Z

Allgemeines
– Foto: Werner Scholz

Das sagt der Spitzenreiter zum Abbruch

Bienes Trainer Wolfgang Schütte plant längere Saisonvorbereitung

Als Tabellenführer der Weststaffel der Landesliga lag der SV Holthausen Biene gut im Rennen um Meisterschaft und Aufstieg. Der Saisonabbruch macht einen dicken Strich durch die Rechnung. Was sagt Trainer Wolfgang Schütte?

Der erfahrene Coach macht nach der Annullierung der Spielzeit aus seinem Herzen keine Mördergrube: „Jetzt ist alles weg. Das tut absolut weh. Das ist für uns ärgerlich, weil wir wirklich eine hervorragende Ausgangsposition hatten.“ Die Möglichkeit, Meister zu werden, treibe ihn natürlich an. „Da habe ich immer noch die entsprechenden Ambitionen.“
Doch ansonsten zeigt Schütte Verständnis für die Entscheidung des Niedersächsischen Fußballverbandes (NFV). „In dieser Situation darf man den Amateurfußball nicht als Priorität Nummer eins sehen. Wenn ich an den Einzelhändler denke oder an Hoteliers, an Menschen, deren Existenz gefährdet ist, muss man ruhig bleiben und sagen, die Situation ist so“, verweist er auf die Corona-Pandemie und ihre Folgen.

Der Saisonabbruch schmerze Spieler, Offizielle und Trainerteam in Biene. Das gehe auch anderen Vereinen so. Die Emsländer haben wie Verfolger Melle sechs Spiele absolviert, lagen mit einem Punkt vor dem SCM. In der Nordstaffel wies BW Papenburg nach vier Spielen einen Zähler weniger auf als Spitzenreiter WSC Frisia (10). Einige Clubs würden vielleicht lächeln, weil sie dem Abstieg entronnen seien, meint Schütte. Union Lohne hat nur einen Zähler geholt, bleibt aber in der Liga.

„Absolute Akzeptanz“

Weil nur wenige Spiele ausgetragen worden seien, hätten „die Funktionäre schwer eine andere Entscheidung“ als die Annullierung treffen können. „Absolute Akzeptanz in dieser Situation. Da gab es keine andere Möglichkeit.“ Schütte lobt den NFV, weil er anders als andere Landesverbände, „die direkt abgebrochen haben“, die Saison zunächst verlängert habe. Das war für ihn ein Zeichen, dass möglicherweise doch weitergespielt werden könne. Das habe er auch so an die Spieler weitergeben. „Wir hätten davon profitiert.“ Den Abbruch vor Ostern bekannt zu geben, ist für Schütte richtig. „Denn jetzt kann man keine Hoffnung mehr aufrechterhalten.“

Mit den Spielern hat der Coach den möglichen Saisonabbruch während der Spielunterbrechung nicht thematisiert. „Das haben wir vermieden“, befürchtete er psychische Folgen. Die Spieler hätten sich immer noch fit gehalten. Da wäre vielleicht etwas weggebrochen. Jetzt allerdings ist Schütte froh, „dass alles klar ist“.
Die Spieler müssen ihre grundsätzliche Fitness in Eigenregie erhalten. Schütte hofft auf den Impfstoff. Sobald es wieder erlaubt ist, wollen die Biener sich über einen längeren Vorbereitungszeitraum gemeinsam auf die nächste Saison vorbereiten.

Zwei Titel mit dem TuS

Der 65-Jährige möchte mit seinem Team wieder oben mitspielen. Vielleicht reicht es zur Meisterschaft und zur Rückkehr in die Oberliga, die der Verein 2013 verlassen musste. Seine Titel schätzt Schütte auf knapp zehn. Die letzten beiden holte er mit dem TuS Lingen beim Aufstieg in die Landesliga (2014) und in die Oberliga (2015). Die Biener übernahm er im April 2018, sieben Spieltage vor Saisonende. Als Nachfolger von Uli Manemann machte er den Klassenerhalt in der Landesliga buchstäblich in letzter Sekunde perfekt. Danach folgten die Plätze vier und drei.

Aufrufe: 07.4.2021, 08:38 Uhr
EmslandsportAutor