Dass da lange noch nichts entschieden ist und sein wird, prognostiziert Ort. Er erwartet eine Entscheidung erst im Mai. Weil die SpVgg gegen alle Konkurrenten aus der Spitzengruppe noch antreten müsse, sei die Position der Heßdorfer gar nicht so schlecht. Auch die Mitbewerber könnte schließlich noch eine kurze Schwächeperiode ereilen - man selbst wolle das unter allen Umständen vermeiden, da die Kreisliga eine solche kaum verzeihe, so Ort. Der Star ist die Mannschaft - diese Phrasen-Schwein-verdächtige Formulierung trifft auf die SpVgg Heßdorf mehr zu als auf andere Mannschaften. Hinter Topscorer Stefan Marxer, der bisher zehn „Buden“ machte, folgt mit dem zweitbesten Schützen im Team, Edgar Wildeis ein Akteur, der im Spiel oft zwischen Mittelfeld und Sturm pendelt. Er traf bisher vier Mal.
Dass die SpVgg - Marxer ist so wie Wildeis ein offensiver Mittelfeldspieler - keinen klassischen Torjäger in ihren Reihen habe, sei Fakt, so Ort. Bei der SpVgg sei die Verantwortung in der Offensive eben auf mehrere Schultern verteilt. Die Breite des Kaders und die Qualität seien durchaus ausreichend, um das Fehlen eines klassischen Stoßstürmers zu kompensieren. Positiv hob Ort die Tatsache hervor, dass auch die zweite Mannschaft - als Kreisklassen-Neuling im Mittelfeld der Tabelle rangierend - über einen gut bestückten Kader verfüge. Die gute Arbeit der beiden Trainer Roland Burger und Harald Nendel führe dazu, dass bei Bedarf Führungsspieler der „Zweiten“ problemlos in die Erste zu integrieren seien.
Es sei aus diesen Gründen nicht nötig gewesen, in der Winterpause unbedingt aktiv zu werden, um die Mannschaft zu verstärken, auch nicht in der Stürmerposition. So ist der Kader nahezu unverändert geblieben. Verlassen hat den Verein aus der zweiten Mannschaft Tizian Kreiner. Neu hinzu gestoßen ist über den Winter lediglich Torwart Jan Allerdissen. Er kehrte nach seinem Ausflug zum ASV Vach, bei dem er Erfahrungen im höherklassigen Fußball sammelte, nach Heßdorf zurück. Ob er oder Christian Sellerer zum Start zwischen den Pfosten stehe, sei noch offen. Die Leistung entscheide, Ort taxiert die Chancen für beide Torleute, in der Startbegegnung am 12. März gegen den DJK-SC Oesdorf von Beginn an dabei zu sein, auf 50:50. Keine leichte Aufgabe für Trainer Michael Green.
Schließlich hat Sellerer für ein Highlight der bisher gespielten Saison gesorgt. Im Spiel beim SC Adelsdorf hatte der Keeper eine sensationelle Parade gezeigt, die glücklicherweise von einem Zuschauer gefilmt und von der SpVgg an den Bayerischen Fußballverband geschickt wurde. Dieser beziehungsweise dessen Facebook-Freunde zeichneten die Aktion des Keepers sowohl als Parade der Woche, dann als solche des Monats Oktober und schließlich der gesamten Hinrunde aus. Der glühende Bayern-Fan Sellerer konnte sich deswegen über zwei Eintrittskarten fürs Pokal-Achtelfinale zwischen dem FC Bayern München und dem VfL Wolfsburg freuen und dürfte daher dem heutigen Dienstag besonders entgegenfiebern.
Für seine Mannschaft geht es nun darum, mit einer guten Vorbereitung den Grundstein für einen positiven Rückrunden-Start zu legen – unter anderem nach Testspielen gegen den Landesligisten FSV Stadeln und den Bezirksligisten TSV Burgfarrnbach.
Langfristig wolle die SpVgg, die bis 2014/2015 in der Bezirksliga spielte, schon dorthin zurück, Es sei aber wichtig, sich erstmal in der Kreisliga zu etablieren und schrittweise die Talente aus der eigenen Jugend in die Erste zu integrieren und dort voran zu bringen. Außerdem habe die Kreisliga auch ihren Reiz, biete sie doch viele Derbys, die von vielen Fans gesehen werden wollen. Wichtig sei aber auch, dass die zweite Mannschaft die Kreisklasse halte, so Ort. Schließlich zählt in Heßdorf das Kollektiv.