2024-04-30T13:48:59.170Z

Halle
Stefan Micheler will sich mit dem TSV Diedorf reinhängen, damit das erste Spiel nicht das letzte bleibt.   F.: Oliver Reiser
Stefan Micheler will sich mit dem TSV Diedorf reinhängen, damit das erste Spiel nicht das letzte bleibt. F.: Oliver Reiser

Das K.-o.-System macht den besonderen Reiz aus

Deshalb will nicht nur Meitingens Hallentrainer Florian Steppich mit seiner Mannschaft von der ersten Sekunde an Vollgas geben

Verlinkte Inhalte

Wer wird Nachfolger des SV Cosmos Aystetten als Augsburger Landkreismeister? Diese Frage scheint vor der Futsal-Endrunde am Sonntag (Beginn 13 Uhr) in der Fischacher Staudenhalle so schwer zu beantworten, wie schon lange nicht mehr.

Mit Rekordmeister TSV Bobingen, dem TSV Neusäß und dem TSV Meitingen stehen drei Bezirksligisten ganz oben auf der Liste der Favoriten. Auch Florian Steppich freut sich auf die Endrunde. Viermal war er bisher als Spieler des TSV Meitingen dabei. Einmal hat er gewonnen, dreimal ist er nach dem ersten Spiel ausgeschieden. „Da hat man dann natürlich die A...-Karte“, sagt der in der Hallentrainer des Bezirksligisten. „Aber gerade dieses K.-o.-System macht den ganz besonderen Reiz aus.“
Nicht nur aus Meitingen werden zahlreiche Anhänger erwartet. Auch Klosterlechfeld, Horgau und Diedorf haben viele Fans angekündigt. Sehr zur Freude von Michaela Schuster. „Schließlich gehen die Einnahmen der Endrunde an die Kartei der Not“, sagt die Sportbeauftragte des Landratsamtes.
Wir stellen Ihnen nachfolgend die acht Endrundenteilnehmer vor und beurteilen ihre Chancen.

TSV Diedorf

„Es wird ein offenes Turnier“, glaubt Jürgen Fuchs, der Trainer des TSV Diedorf, der mit seiner Mannschaft auf jeden Fall das erste Spiel gegen Türkgücü Königsbrunn überstehen und dann den weiteren Verlauf genießen will. „Bei einer Endrunde dabei zu sein ist immer toll. Wir haben uns aber heuer nicht unter Druck gesetzt. Wer will, der spielt. Und siehe da: Es hat bisher gut funktioniert.“ Auch wenn beim 3:2-Endspielsieg gegen Aystetten durch einen Treffer, bei dem der Ball erst nach der Schlusssirene die Torlinie überschritten hat, etwas Glück im Spiel war. „Die Jungs sind heiß, aber wir werden locker bleiben“, sagt Fuchs, der auf zahlreiche Unterstützung in Gelb-Schwarz hofft. Der Weg zum Turniersieg wird aber nur mit äußerster Konzentration und einer guten Defensivarbeit zu bewältigen sein.
Qualifikation in Diedorf, 3:2-Finalsieg gegen SV Cosmos Aystetten
Hallenspezialisten: Florian Sandner, André Schäffner, Denis Czifra.
Prognose: Wenn alles perfekt läuft – Geheimfavorit!

Türkgücü Königsbrunn

Sie freuen sich noch immer über ihren etwas überraschenden Sieg bei der Vorrunde. Erst seit fünf Jahren gibt es den SV Türkgücü Königsbrunn, dreimal nahm er bereits an der Endrunde teil. Um sich für die Endrunde am Sonntag einzustimmen, legten sie dieses Woche extra noch eine Trainingseinheit ein, und zwar mit dem TSV Königsbrunn, der als eine Art „Sparringspartner“ diente. Natürlich wollen wir den Pott“, sagt Abteilungsleiter Taner Zan. Doch große Chancen rechnet er sich nicht aus, sondern schiebt sie Bobingen oder Neusäß zu. Wenigstens die erste Runde wollen die Brunnenstädter überstehen, denn sie kennen Diedorf vom grünen Rasen und halten den TSV für einen machbaren Gegner. (rr)
Qualifikation in Königsbrunn, 1:0-Finalsieg gegen TSV Gersthofen
Hallenspezialisten: Kerem Cakin, Esat Yaz, Ajet Abazi.
Prognose: Ein heißer Titelkandidat

TSV Neusäß

Die souveräne Vorstellung bei der Hauptrunde hat den TSV Neusäß auf den Favoritenschild gehoben. Lukas Drechsler, Marcel Burda, Johannes Kiechl & Co. zelebrierten unter der Leitung von Dr. Konstantinos Voklakis, dem Trainer der „Zweiten“, gepflegten Futsal. Am Sonntag kehrt der zuletzt erkrankte Cheftrainer Gerhard Hildmann auf die Bank zurück. Dass der TSV Klosterlechfeld in der Qualifikation den TSV Schwabmünchen und den SV Schwabegg ausgeschaltet hat, sollte für seine Schützlinge Warnung genug sein. Hildmann muss seinen Kader auf zwei Positionen verändern: Für Akif Dogan (privat verhindert) und Yunus Oezkan (verletzt) rücken Simon Haas und Selcuk Yildiz nach.
Qualifikation in Neusäß, 7:2-Finalsieg gegen SpVgg Westheim
Hallenspezialisten: Lukas Drechsler, Marcel Burda,
Prognose: Topfavorit!

TSV Klosterlechfeld

Das hatte der TSV Klosterlechfeld noch in all den Jahren noch nicht geschafft, bei der Endrunde dabei zu sein. Diesmal hat es geklappt. Und die Spieler des Kreisklassen-Aufsteigers sind überglücklich darüber. „Es ist für uns eine große Ehre, dabei sein zu dürfen“, so Trainer Bernd Brandmair, der diese Woche extra noch eine Trainingseinheit einlegte und zwar mit der Mannschaft, die in Schwabmünchen gewonnen hat. „Das haben sich die Jungs verdient“, sagt er und meint weiter: „Wir nehmen maximal einen Backup-Spieler mit. Neusäß bezeichnet er als nicht gerade seinen Wunschgegner. „Auch wenn wir einen harten Brocken vor der Brust haben, eine Chance haben wir auf jeden Fall“, so Brandmair, der selbst zweimal als Spieler bei der Endrunde war und weiß, welche Nervosität sie auslöst. Taktisch hat er keine besonderen Vorgaben an seine Mannschaft: „Wir spielen einfach locker drauf los und reagieren dann.“ Als Favoriten sieht er vor allem den TSV Diedorf.
Qualifikation in Schwabmünchen, 1:0-Finalsieg gegen SV Schwabegg
Hallenspezialisten: Sebastian Korner. Max Michl
Prognose: Krasser Außenseiter

VfR Foret

„Die Endrunde ist Nebensache“, sagt Mario Zeba. Der neue Trainer des VfR Foret hat zwar mit seiner Mannschaft in der Halle trainiert, dort aber schon an der Kondition für die Restsaison gearbeitet. „Wir haben eine große Aufgabe – und die heißt Klassenerhalt. Technisch und taktisch brauche ich den Jungs nichts beibringen. Disziplin und Kraft zu vermitteln ist meine Aufgabe“, so der 52-Jährige. Technisch und taktisch geht es auch in der Halle zu. Der VfR mit seinen filigranen Kickern mit türkischen Wurzeln hat da schon immer eine gute Rolle gespielt. „Es ist für den VfR schon eine Ehre, überhaupt bei der Endrunde vertreten zu sein“, so Zeba, „aber wie wir abschneiden ist egal. Wir werden ganz einfach schauen, was raus springt. Es ist auch kein Beinbruch, wenn wir ausscheiden.“
Qualifikation in Langweid, 5:1-Finalsieg gegen den SV Achsheim
Hallenspezialisten: Ayhan Kara-Idris, Milan Szabo, Ahmet Karaca, Benjamin Ullmann.
Prognose: Ein Titelkandidat!

TSV Bobingen

Elf Mal war der TSV Bobingen bereits Hallen-Landkreismeister und ist stolz darauf. Deshalb würde man auch gerne diesmal das Dutzend voll machen. Doch ob das gelingt, steht in den Sternen. Als Trainer steht nicht Marco Di Santo an der Auswechselbank, sondern Vahid Duratovic. Der Trainer der Zweiten setzt nahezu auf die gleiche gemischte Mannschaft wie bei der Hauptrunde. Wie auch die Wochen davor trainierten die Bobinger in der Halle – allerdings nicht Futsal. „Das macht einfach keinen Spaß. Ich komme mit diesem komischen Ball einfach nicht zurecht“, so Di Santo, der das Geschehen von den Zuschauerrängen beobachten wird.
Qualifikation in Bobingen, 6:0-Finalsieg gegen Türk SV Bobingen.
Hallenspezialisten: Sebastian Jeschek, Adrian Schlotterer, Jonas Thümmler.
Prognose: Hoffnungsträger

TSV Meitingen

Mit einem Trainer-Triumvirat reist der TSV Meitingen nach Fischach. Bisher hatten in der Halle Florian Steppich und Christoph Brückner das Sagen, zur Endrunde gesellt sich nun auch noch Chefcoach Florian Prießnitz hinzu. Er springt ein, weil mit Alexander Heider (verletzt), Marius Schuster, Philipp Wieser und Wolfgang Wippel (private Gründe) gleich vier Spieler aus jenem Team abgemeldet haben, das die Qualifikation geschafft hat. „Unser Ziel ist es, zunächst einmal das erste Spiel zu überstehen. Dazu müssen wir von der ersten Sekunde an Vollgas geben“, erinnert sich Florian Steppich nur ungern an die Auftaktniederlage bei der Hauptrunde gegen den B-Klassisten SV Erlingen. Auch der FC Horgau sei ein unangenehmer Gegner. „Wir werden niemanden mehr unterschätzen“, lässt Steppich die Meitinger Ambitionen durchblitzen. Als Favoriten sieht er jedoch den VfR Foret, den TSV Neusäß und Türkgücü Königsbrunn. „Das ist mein Geheimtipp.“
Qualifikation in Meitingen, 5:1-Finalsieg gegen SV Erlingen
Hallenspezialisten: Arthur Fichtner, Fabian Wolf, Denis Buja.
Prognose: Topfavorit!

FC Horgau

Vom Papier her rechnet man sich beim Kreisligisten FC Horgau wenig aus. Gleich im ersten Spiel trifft man auch den Landesliga-Absteiger TSV Meitingen. „Aber wenn man nichts erwartet, passiert meist etwas Außergewöhnliches“, lacht Spielertrainer Franz Stroh. So war es auch am letzten Sonntag, als sich die Kleeblätter direkt von der Skipiste aufs Hallenparkett begaben und die gut besetzte Hauptrunde in Dinkelscherben gewannen. Auch in Fischach werden wieder alle dabei sein, die sich in der Reischenauhalle bewiesen haben. Bis auf Darius Ohnesorg, der zwei Zehennägel eingebüßt hat. „Wir haben nichts zu verlieren und spielen frisch drauf los. Wir werden auf jeden Fall die größte Fankulisse dabei haben und Spaß haben“, freut sich Stroh auf Sonntag. Ebenso wie Torhüter Marco Fischer. Stroh: „Er liebt die Halle.“
Qualifikation in Dinkelscherben, 5:4-Finalsieg nach Sechsmeterschießen gegen SpVgg Auerbach-Streitheim
Hallenspezialisten: Fabian Tögel, Tobias Kirschner, Marco Fischer.
Prognose: Wenn man das erste Spiel übersteht, ist alles möglich!

Aufrufe: 028.1.2017, 13:30 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor