2024-05-02T16:12:49.858Z

Kommentar
Dem Kader der SpVgg Neckarelz fehlt augenscheinlich die Qualität für die Oberliga. F: Galm
Dem Kader der SpVgg Neckarelz fehlt augenscheinlich die Qualität für die Oberliga. F: Galm

Das Grundproblem bleibt

Kommentar zur Trainerentlassung beim Oberligisten SpVgg Neckarelz +++ Quantität und Qualität des Kaders genügen augenscheinlich nicht für die Oberliga

Tja, so ist es eben im Fußballgeschäft – Acht Spiele, nur drei mickrige Pünktchen und dazu eine löchrige Defensive. Der Saisonstart ist verpatzt, die Stimmung im Keller, also muss der Trainer gehen. Einen Neuanfang wollte die SpVgg Neckarelz nach dem Steuerskandal im Winter und dem freiwilligen Verzicht auf die Regionalliga wagen.

Einen Schritt zurückgehen und in der Oberliga Baden Württemberg mit einer neu zusammen gestellten und jungen Mannschaft auf den „Reset-Knopf“ drücken. Dieses Unterfangen droht nun gehörig schief zu gehen. Die Mannschaft steht auf dem letzten Tabellenplatz, ist vollkommen verunsichert und scheint heillos überfordert. Quantität und Qualität des Kaders reichen offenbar einfach nicht für die fünfthöchste Spielklasse im deutschen Fußball.

Die Probleme liegen tiefer

Danny Winkler, ein sympathischer 42-jähriger Ex-Profi, wurde im Sommer mit der Herkules-Aufgabe „Neckarelzer Neuanfang“ betraut. Nach zwölf Pflichtspielen auf der Neckarelzer Bank, dem vorzeitigen Aus im badischen Pokal und einigen herben Klatschen in der Liga muss er nun gehen. Doch die Probleme der blutjungen Neckarelzer Mannschaft liegen tiefer und lassen sich mit einer Trainerentlassung nicht aus der Welt räumen.

Ohne Frage, kann ein neuer Coach mit einer anderen Ansprache und neuen Trainingsinhalten für neue Impulse sorgen, doch das Grundproblem der SpVgg Neckarelz bleibt weiter bestehen: Gegen den SSV Reutlingen bestand der Neckarelzer Kader zu einem Drittel aus A-Jugendspielern. Verletzungen, Urlaub und ein hammerhartes Auftaktprogramm im August (Acht Spiele in vier Wochen) legten direkt zum Beginn gnadenlos die Schwächen in der Neckarelzer Kaderplanung offen: Der Kader ist nicht breit genug aufgestellt und verfügt ganz offensichtlich nicht über die nötige Qualität, um in der Oberliga zu stehen.

Fehler in der Kaderplanung

Die Neckarelzer A-Jugendkicker spielen in der Verbandsliga Nordbaden, sind zudem als fester Bestandteil der zweiten Mannschaft in der Landesliga Odenwald eingeplant und müssen dann auch noch in der Oberliga aushelfen - So werden junge Spieler verheizt!

Am 6. Spieltag kassierte die Winkler-Elf beim Aufsteiger in Göppingen eine deutliche 0:5-Pleite. Im anschließenden Interview wurde Präsident Dr. Thomas Ulmer nach seiner Meinung zum Spiel gefragt und antwortete vielsagend: „Dazu kann ich wenig sagen. Der Trainer steht in der Verantwortung. Ich kann mich nur um die Organisation und das Drumherum kümmern, mehr aber auch nicht…“ Doch so einfach ist es eben nicht. Augenscheinlich wurden schon vor der Saison bei der „Organisation und dem Drumherum“ Fehler gemacht.

Bei der Kaderplanung wurde bewusst auf junge Spieler und einen jungen noch unerfahrenen Trainer gesetzt und auch ganz bewusst auf den einen oder anderen erfahrenen Spieler verzichtet. Diese Fehler und Fehleinschätzungen bei der Kaderplanung können dem Verein nun teuer zu stehen bekommen....

Aufrufe: 014.9.2016, 17:30 Uhr
Danny GalmAutor