2024-04-29T14:34:45.518Z

Allgemeines
Teams der A- bzw. B-Junioren-Regionalliga müssen künftig auf die Unterstützung des DFB verzichten.
Teams der A- bzw. B-Junioren-Regionalliga müssen künftig auf die Unterstützung des DFB verzichten. – Foto: Patten

Das falsche Signal an die Basis

DFB entzieht Vereinen ohne NLZ-Status in U19- bzw. U17-Regionalliga die finanzielle Unterstützung

"Die Jugend ist unsere Zukunft", heißt es beim Deutschen Fußballbund (DFB). Nachhaltig will man, glaubt den Worten von Oliver Bierhoff, Direktor Nationalmannschaften und Akademie, den deutschen Fußball in der Weltspitze etablieren. Nicht weniger als 150 Millionen Euro lässt es sich der DFB kosten, um sein Nachwuchs-Prestigeprojekt "Akademie" in Frankfurt/Main zu errichten. Allerdings scheint man durch eine kürzlich getroffene Entscheidung gezielt nur die Eliteförderung in Deutschland zu forcieren.


Der DFB wird ab der Spielzeit 2020/21 die Zuschüsse für die Junioren-Regionalliga, die Jahrgänge U19 und U17, streichen und nur noch die höchste Spielklasse unterstützen. Heißt im Klartext, dass die Vereine, die im Nachwuchs nicht den Status eines Nachwuchsleitungszentrums (NLZ) erworben haben, künftig auf 7000 Euro verzichten müssen.

Der Status Quo in Sachsen-Anhalt

Eine Summe, die für kleine Vereine keineswegs unerheblich ist. In Sachsen-Anhalt wäre aktuell nur der Hallesche FC betroffen, der mit der U19 in der Regionalliga Nordost um den Aufstieg in die Junioren-Bundesliga kämpft. In der U17-Regionalliga ist neben der HFC-Reserve, die allerdings mit großen Abstiegssorgen zu kämpfen hat, noch der Nachwuchs des 1. FC Magdeburg vertreten. Der FCM wäre aber aufgrund des NLZ nicht betroffen. Jedoch machen sich nun Vereine ihre Gedanken, die in den jeweiligen Verbandsligen Sachsen-Anhalts vor dem Sprung in die Regionalliga stehen. Im U19-Bereich liefern sich der SV Fortuna Magdeburg und der VfL Halle 96 einen Zweikampf um die Meisterschaft. In der U17-Verbandsliga können sich der FC Grün-Weiß Piesteritz sowie der JFV Weißenfels Hoffnungen auf die Regionalliga machen. "Diese Entscheidung trifft uns im Nordostdeutschen Fußballverband (NOFV) und in den Landesverbänden sehr hart. Der DFB, der für den Amateurfußball vorwiegend da ist und den Nachwuchs eigentlich stärken soll, erzwingt damit genau das Gegenteil. Weder die Regionalverbände, noch die Landesverbände sind bei dieser Entscheidung gefragt worden. Wir halten das für das falsche Signal und ich hatte bei der letzten Jugendbeiratssitzung des DFB schon mein Veto eingelegt. Der Fußballverband Sachsen-Anhalt (FSA) und der NOFV werden weiter kämpfen", sagt Thomas Schulze, Vorsitzender im Jugendausschuss des FSA.

Die Konsequenzen aus diesem Beschluss, der DFB würde jährlich ca. 400.000 Euro einsparen, wären weitreichend. Dem Nachwuchs wird die Chance genommen, außerhalb von Nachwuchsleistungszentren an einem leistungsorientierten Wettkampf teilzunehmen. Die Schere zwischen der Basis und den elitären Zentren würde weiter auseinanderklaffen. ""Der DFB ist der Meinung, das ist eine NOFV-Veranstaltung, das sei nicht Aufgabe des DFB. Dabei sagt man doch immer, der Nachwuchs-Fußball sei die Zukunft. Und es ist ja kein hoher Betrag, der aber für die kleinen Vereine von großer Bedeutung ist", sagt Andreas Kupper, Jugendausschuss-Vorsitzender beim NOFV.

Der Blick auf die Ligen:

A-Junioren Regionalliga Nordost 19/20

B-Junioren Regionalliga Nordost 19/20

Verbandsliga Sachsen-Anhalt (A)

Verbandsliga Sachsen-Anhalt (B)

Aufrufe: 012.12.2019, 21:25 Uhr
Robert KeglerAutor