2024-05-02T16:12:49.858Z

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So sehen Meister aus: Die Sportfreunde Dienheim haben in der laufenden Saison nur zwei Niederlagen hinnehmen müssen. Der Lohn heißt Aufstieg.	Foto: Andreas Groh
So sehen Meister aus: Die Sportfreunde Dienheim haben in der laufenden Saison nur zwei Niederlagen hinnehmen müssen. Der Lohn heißt Aufstieg. Foto: Andreas Groh

Das Ende einer Talfahrt

Sportfreunde Dienheim feiern ersten Aufstieg seit 30 Jahren / Hoher Einsatz von Trainerteam und Vorstand

Dienheim. Banges Warten, ein paar Minuten zittern, dann war alles klar. Die Sportfreunde Dienheim steigen als Meister der C-Klasse Mainz-Bingen Ost II in die B-Klasse auf. Es ist der erste Aufstieg seit 30 Jahren – und der erste große Erfolg eines langfristigen Projektes.

Väter des Erfolges gibt es einige. Da wäre das Trainerteam um Patrick Grimes, der vor der Saison mit großen Zielen und zahlreichen Neuzugängen nach Dienheim gekommen war – und ein Vorstand, der bereit war, einige Risiken einzugehen, um mittelfristig wieder höherklassig spielen zu können. „Wir haben in den letzten Jahren oft überlegt, wie es weitergehen soll“, blickt Dominic Henkel, Vorsitzender der Sportfreunde zurück. „Ein Traditionsverein wie wir hat in der C-Klasse eigentlich nichts zu suchen.“ Genau dort spielten die Sportfreunde aber bereits seit 2001. Ein wichtiger Faktor des Aufschwungs sei der Rasenplatz gewesen, der Dienheim wieder konkurrenzfähig gemacht habe.

„Es war früher schon schwierig, junge Spieler im Verein zu halten, wenn sie bei uns auf Hartplatz und anders wo auf modernem Kunstrasen- oder Rasenplätzen spielen konnten“, sagt Henkel. Bereits jetzt spielen 106 Kinder im Verein. Ab der B-Jugend sind wieder alle Nachwuchsmannschaften aktiv. Schließlich wollte man vor der aktuellen Saison mit einem neuen Trainer auch im Herren-Bereich den nötigen Impuls setzen – mit Erfolg.

Grimes, der auch als Nachwuchstrainer beim SVW Mainz tätig ist, folgte dem Ruf seines Heimatvereins und nahm sich der Aufgabe an. „Man kennt sich“, sagt der Coach, der seine Wurzeln in Dienheim hat. Der Herausforderung nahm er sich gerne an, stellte aber auch Forderungen an den Verein. Dazu gehörten etwa eine einheitliche Trainingskleidung, ein Trainingslager oder Spritgeld für Fußballer, die weiter als zehn Kilometer entfernt wohnen.

„Damit haben wir Argumente, um Spieler zum Verein zu lotsen“, erklärt Grimes. Außerdem trete man als Team auch ganz anders auf, wirke professioneller. Die Reaktionen darauf seien bislang durchweg positiv. Genauso wie auf das Training des neues Trainerteams. „So etwas sieht man sonst bei keiner C-Klasse-Mannschaft“, lobt Henkel. Natürlich habe man mehr investiert als früher, aber es hätten eben – auch durch den Einsatz der Spieler – neue Sponsoren an Land gezogen werden können.

Der Erfolg gibt den Sportfreunden recht. Auch wenn die Saison auch Hürden zu bieten hatte. Die Top-Torjäger der Vorsaison waren lange verletzt, neue Spieler mussten in die Führungsrolle schlüpfen. So wurden auswärts manchmal Punkte liegengelassen. Zudem sorgten die Abmeldungen von TSV Uelversheim II und Besiktas Mainz für weitere Punktverluste. Dennoch gab es in der gesamten Saison nur zwei Niederlagen – beide gegen Fontana Finthen II, die ebenfalls den Gang in die B-Klasse antreten dürfen.

„Ich hätte mir das Jahr einfacher vorgestellt“, meint Teammanager Peter Schmitt. Besonders die Konstanz des FC Lörzweiler habe ihn überrascht. Der Konkurrent war am Ende lediglich zwei Punkte hinter Dienheim und hätte am letzten Spieltag sogar noch vorbeiziehen können. Lörzweiler patzte aber gegen UDP Mainz (1:1), sodass Dienheim trotz der Niederlage gegen Finthen (0:1) auf dem Spitzenrang bleiben konnte. Nun geht es also in die B-Klasse. „Wir wollen uns dort natürlich erst einmal etablieren“, sagt Grimes. Zudem soll in der nächsten Saison eine Zweite Mannschaft in der C-Klasse an den Start gehen. Auch um den breiten Kader noch besser einsetzen zu können.



Aufrufe: 027.5.2017, 21:00 Uhr
Tommy KönnelAutor