2024-04-23T13:35:06.289Z

Interview
Alex Breuer vom SV SCHOTT Jena mit dem Siegerpokal des Thüringer FIFA-Turniers von FuPa Thüringen.
Alex Breuer vom SV SCHOTT Jena mit dem Siegerpokal des Thüringer FIFA-Turniers von FuPa Thüringen. – Foto: © privat

"Das Bierchen danach kann Zocken nicht kompensieren"

Alex Breuer darf sich seit Mitte Januar als Thüringer FIFA-Meister von FuPa Thüringen bezeichnen. Er sicherte sich in der Final-Neuauflage den Titel beim Turnier, welches die Allianz Frank Müller aus Altenburg unterstützte.

Der 22-Jährige konnte mittlerweile den Siegerpokal und die Prämie in Empfang nehmen. Im Interview mit FuPa Thüringen blickt er nochmal auf das Turnier, seinen Weg an die Konsole und die schwierige Corona-Zeit.

FuPa Thüringen: Hi Alex, jetzt hältst du den Siegerpokal in den Händen. Herzlichen Glückwunsch nochmal. Wie ordnest du den Titelgewinn ein?
Alex Breuer: Vielen Dank erstmal. Ein Titelgewinn ist natürlich immer schön. Hinzu kommt, dass das Turnier stark besetzt war, deshalb freue ich mich natürlich umso mehr. Es waren durchgehend packende Spiele, nicht nur das Finale, auch wenn ich rückblickend an die Gruppenphase denke.

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FuPa Thüringen: Das Finale war schon ziemlich kurios. 1:6 im Hinspiel im Rückspiel gebogen und im Entscheidungsspiel hat dein Gegner gequitet. Wie war das Endspiel aus deiner Sicht? Hast du den Ärger deines Finalgegners verstanden?
Alex: Ja das war wirklich verrückt. So habe ich es auch noch nicht erlebt. Aus meiner Sicht waren die ersten beiden Spiele recht identisch, was das Gameplay angeht. Im ersten Spiel ging bei mir nichts und Gleiches galt für Pascal im Zweiten. Aber so ist Fifa leider manchmal. Dass er dann im Entscheidungsspiel das Spiel abbricht, hatte ich nicht erwartet. Aber das nehme ich ihm nicht krumm. Wenn man merkt, dass nichts klappt, schon mit ein paar Toren zurückliegt und der Gegner noch das gewisse Spielglück hat, ist es logisch, dass man sowas in Betracht zieht.

FuPa Thüringen: Wie bist du eigentlich zum aktiven eSport gekommen? Seit wann bist du für den FCC an der Konsole dabei?
Alex: Zum eSport bin ich im Oktober 2019 gekommen als ich zusammen mit meinem Kumpel und Jena-Teamkollegen Nils Schönau ein Turnier im Stadion in Leipzig gewinnen konnte. Da wurde nach dem dritten Spieler im eSports-Team Ausschau gehalten und dort wurde ich dann von den Verantwortlichen nach dem Turnier angesprochen. Für Jena bin ich jetzt seit April letzten Jahres zusammen mit meinen Kumpels Nils Schönau und Florian Gottwald aktiv an der Konsole dabei. Der Kontakt mit der eSport-Abteilung des FC Carl Zeiss Jena bestand schon länger, da wir in den vergangen Jahren bei zahlreichen Turnieren vom FCC schon auf uns aufmerksam machen konnten.

FuPa Thüringen: Wie läuft es mit dem eSport-Team des FCC? Was für ein Ligasystem spielt ihr? An welchen anderen Turnieren nehmt ihr noch teil? In welchem Modus?
Alex: Es läuft soweit gut, allerdings gibt es zur Zeit durch Corona natürlich keine Offline-Turniere an denen man teilnehmen kann. Zwei-gegen-Zwei bei Offline-Turniere war schon immer so ein bisschen unsere "Paradedisziplin", die fallen natürlich jetzt weg. Zum Ligasystem kann man sagen, dass wir als Einzelspieler in keiner Liga so richtig vertreten sind, sondern häufig Online-Turniere mitspielen, z.B. beim DFB-ePokal. Ob Ultimate Team oder auch 90er Modus ist uns da recht egal, da wir in beiden Modi recht fit sind, denke ich. Hinzu kommt, dass wir beim FCC ein Pro Club Team (11 vs. 11, jeder steuert nur einen Spieler) haben und dort in drei Ligen vertreten sind, in denen wir auch gegen anderen namhafte Vereine wie bspw. Rot-Weiß Erfurt oder Austria Wien spielen.

FuPa Thüringen: Wie lange trainiert man so täglich? Mehr als noch vor dem Lockdown oder hat sich da nichts geändert?
Alex: Das kann man so pauschal gar nicht genau sagen, da man mal mehr, mal weniger Zeit hat. An erster Stelle steht bei mir natürlich das Studium, daher ist die Zeit, die für FIFA übrig bleibt auch davon abhängig. Es gibt also Tage da sitzt man also zwei bis drei Stunden an der Konsole, aber genauso gibt es Tage, wo sie komplett ausbleibt. Manchmal braucht man auch einfach mal Abstand zu dem Spiel, ich denke jeder aktive FIFA-Spieler wird verstehen, was ich meine. Jetzt zu Lockdown-Zeiten läuft die Konsole natürlich bisschen mehr als sonst.

FuPa Thüringen: Was waren deine größten Erfolge bisher im Bereich eSport - außer natürlich der Thüringer FIFA-Meister von FuPa ;-)?
Alex: Ich denke zu meinen größten Erfolgen gehört auf jeden Fall auch die Zeit bei Leipzig und für RB auch mal in der virtuellen Bundesliga gespielt haben zu dürfen. Ansonsten ist besonders der Turniersieg des Landespokals Sachsen-Anhalt (mit Nils Schönau) in Erinnerung geblieben.

FuPa Thüringen: Was willst du im eSport noch erreichen?
Alex: Die Frage wurde mir schon häufiger gestellt, aber eine richtige Antwort hab ich darauf eigentlich gar nicht. Da ich nicht die Ambitionen habe das Ganze hauptberuflich zu machen, geh ich da ganz locker an die Sache ran. Es macht mir großen Spaß, wie zur Zeit alles läuft. Hoffentlich können bald wieder Offline-Turniere stattfinden, wo man dann als Team oder auch im Einzel den ein oder anderen Turniersieg holen kann.

FuPa Thüringen: Würdest du sagen du bist an der Konsole erfolgreicher als auf dem „echten“ Feld?
Alex: Das war mit Sicherheit nicht schon immer der Fall, aber ja ich denke das kann man mittlerweile auf jeden Fall so sagen.

FuPa Thüringen: Fehlt dir der aktive Fußball oder wird das einigermaßen durch das Zocken kompensiert?
Alex: Mir fehlt der aktive Fußball sehr. Nicht nur das Kicken mit der Mannschaft, sondern vor allem auch das Gemeinschaftsgefühl und mit paar Bierchen zusammen in der Kabine zu sitzen nach einem anstrengenden Training oder Spiel. Das kann das Zocken auf keinen Fall kompensieren.

Aufrufe: 04.2.2021, 19:00 Uhr
André HofmannAutor