2024-05-02T16:12:49.858Z

Spiel der Woche
Wenn Sven Rothhaar abzieht, sollte man besser in Deckung gehen, wie auf unserem Bild Schiedsrichter Christian Theisgen. Im Spitzenspiel gegen Rupprechtstegen traf der SKL-Kapitän aus fast 60 Metern zum 2:0-Endstand. Foto: Sportfoto Zink
Wenn Sven Rothhaar abzieht, sollte man besser in Deckung gehen, wie auf unserem Bild Schiedsrichter Christian Theisgen. Im Spitzenspiel gegen Rupprechtstegen traf der SKL-Kapitän aus fast 60 Metern zum 2:0-Endstand. Foto: Sportfoto Zink

Das Beste kam in Lauf zum Schluss

Video: Sportklub schlug Rupprechtstegen mit 2:0

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Das Beste kommt zum Schluss. Nach diesem Motto ist Sven Rothhaar am Sonntag im Spitzenspiel der Kreisliga Erlangen-Pegnitzgrund 2 verfahren. Mit einem Wahnsinnstor aus fast 60 Metern zum 2:0 (0:0)-Endstand machte der Kapitän des SK Lauf den Sieg über den SC Rupprechtstegen mit dem Schlusspfiff endgültig perfekt.

SK Lauf - SC Rupprechtstegen 2:0

Sven hat eine super Schusstechnik, ich freue mich einfach für ihn“, sagte SKL-Trainer Frank Ulbricht nach dem Schlusspfiff über den „Hammer“ seines Spielführers, der nach einem Ballgewinn in der eigenen Hälfte blitzschnell schaltete und den logischerweise in dieser Situation weit vor seinem Tor stehenden Gäste-Schlussmann Stefan Singer aus dieser Riesendistanz überwand. Rupprechtstegens Trainer Roland Winkler war über das Traumtor offenbar gar nicht so verwundert wie der Großteil der rund 200 Zuschauer: „Dass Sven das kann ist mir bekannt, ich hab ihn ja selbst mal trainiert“, sagte Winkler, der ansonsten mit der Fußballwelt an diesem Tag haderte. Denn seine Mannschaft hatte dem Topfavoriten der Kreisliga 2 das Leben zuvor sehr schwer gemacht.

Diesen Status haben die jungen Laufer vor der Saison von allen Beobachtern der Liga verpasst bekommen und sich auch selbst die Rückkehr auf die Bezirksebene zum Ziel gesetzt. Kein Wunder bei der Tradition und den Ansprüchen dieses Vereins, der zudem auf ein scheinbar unerschöpfliches Reservoir an talentierten Jugendspielern zurückgreifen kann. Die A-Junioren sind am Samstag mit einem 3:2-Sieg bei Jahn Regensburg in die neue Bayernligaspielzeit gestartet, die B-Junioren ergatterten in der Landesliga Nord ein 1:1 gegen den Würzburger FV. Bei diesem Unterbau – die zweite Mannschaft spielt zudem in der Kreisklasse – und der stark besetzten „Ersten“ ist es nachvollziehbar, dass der SKL in der Kreisliga in jedes Spiel als Favorit geht. So auch gegen den Bezirksliga-Absteiger aus Rupprechtstegen, der aber im bisherigen Saisonverlauf ebenfalls mit zehn Punkten aus vier Partien aufgetrumpft hatte.

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Und das Spitzenspiel begann dann schon mit einem Paukenschlag: Einen tollen Spielzug schloss Daniel Rothhaar nach wenigen Sekunden mit einem herrlichen Schuss in den Winkel zum 1:0 ab – doch das gute Schiedsrichtergespann um Christian Theisgen entschied auf Abseits. Wer gedacht hatte, dass es in diesem Stil weitergehen würde, der wurde aus Sicht der Gastgeber zumindest enttäuscht. „Sicher waren die Laufer spielstärker, aber sie hatten eigentlich keine echte Chance“, stellte Roland Winkler fest und lag damit nicht falsch. Gut, die ein oder andere gefährliche Situation beschworen die Hausherren schon herauf, doch auch Frank Ulbricht machte dem Kontrahenten ein Kompliment. „Rupprechtstegen ist sehr kompakt gestanden. Meine Jungs spielen halt gerne und lassen den Ball laufen. Sie müssen aber noch lernen, zielstrebiger in den Strafraum zu kommen, das ist ein Prozess.“ So ging es mit einem 0:0 in die Kabinen, was sich nach Wiederanpfiff aber sehr schnell ändern sollte.

Nach der Pause haben wir einmal nicht aufgepasst...“, grummelte Winkler – und schon war es passiert. Daniel Rothhaar passte den Ball im Strafraum quer auf den kurz zuvor eingewechselten Enrico Cittadini, der mit Übersicht auf Julius Reutter zurücklegte, und die Laufer lagen in Front. Doch in der Folge ging die Linie bei den Gastgebern etwas verloren. Rupprechtstegen war nun gezwungen, mehr für das Spiel zu tun, und war laut Winkler dann "die stärkere Mannschaft, es war für mich eine Frage der Zeit, bis das 1:1 fällt“. Und die Ulbricht-Truppe wackelte auch einige Male.

Doch ein Kopfball von Michael Stiegler ging vorbei (74.), und SKL-Torhüter Dominik Kaas parierte gegen Michael Gebsattel (57.) und Marco Schönhöfer (75.). Auf der anderen Seite verpassten es die Hausherren, den entscheidenden Konter zu setzen, die wenigen Chancen wurden vergeben. Daniel Rothhaars Kopfball verfehlte sein Ziel knapp (64.), Stefan Singer blieb Sieger gegen Reutter, der einen langen Diagonalball von Cittadini vorher in vollem Lauf herrlich mitgenommen hatte (78.). Erst der Geistesblitz von Sven Rothhaar beruhigte die Nerven im Lager des damit weiter ungeschlagenen SKL endgültig. Theisgen pfiff danach gar nicht mehr an.

Tore: 1:0 Reutter (46.), 2:0 S. Rothhaar (90.) / SR: Theisgen (SpVgg Etzelskirchen) / Zuschauer: 200.

Aufrufe: 08.9.2013, 21:00 Uhr
Mathias HochreutherAutor