Coronabedingt ruht aber weiterhin der Spielbetrieb in sämtlichen Amateurklassen, so dass der Hausfrieden bei den Hasic-Brüdern ohne große Diskussionen und sportliche Aspekte weiterhin gerade hängt. Hillegossens Coach Alis Hasic, der zusammen mit seinem Bruder am 16. Februar seinen 40. Geburtstag feierte, verrät: „Natürlich haben wir uns beide auf diese für uns so außergewöhnliche Partie gefreut, doch richtig böse sind wir über die Absetzung nicht.“ Mit einem Augenzwinkern gibt er sich optimistisch: „Sportlich wäre die Sache interessant geworden, denn nach unserem guten Saisonstart hätten wir den Ummelnern durchaus Paroli bieten können.“
Auch in den nächsten Wochen und Monaten rechnet Alis nicht mit der Neuansetzung der Begegnung – und wäre mit dem Abbruch der Saison einverstanden. „Corona hat uns die Grenzen aufgezeigt und uns auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. Andere Dinge wurden plötzlich wichtiger als Fußball, gerade die Zeit mit den Kindern stand bei mir und meiner Frau im Vordergrund“, erklärt Alis Hasic, der auch die Mini-Kicker des TuS Hillegossen trainiert.
Bei denen ist auch sein Sohn Ilhan aktiv, der die Trainingseinheiten und die Kontakte zu seinen Freunden sehr vermisst. „Gerade die Kinder tun mir in der momentanen Situation leid, sie werden in ihren sportlichen und schulischen Möglichkeiten stark eingeschränkt“, stellt Alis fest. Er hofft zumindest für den Nachwuchsbereich auf eine baldige Rückkehr in den Trainingsbetrieb.
„Meine Mannschaft und ich müssen das Beste aus der Situation machen, über Online-Training oder ein individuellen Fitnessprogramm haben wir uns keine Gedanken gemacht“, verweist der Coach auf einen mehr oder weniger selbst bestimmten sportlichen „Lockdown“ seiner Elf, bei der schon im Sommer die Basis für eine positive Zukunft gelegt wurde. „Wir bauen in den kommenden Jahren weiter auf die eigene Jugend und treiben die Arbeit an der Basis voran, nur so können wir eine gute Grundlage für die Kreisliga in Hillegossen legen“, erläutert Alis Hasic die Zukunftspläne des Vereins.
Eine gewisse Unruhe verspürt Alis Hasic lediglich an den Sonntagen, wo ein Kribbeln nicht zu verhindern ist. „In dieser Zeit merke ich, wie sehr mir der Wettkampf und die Geselligkeit nach dem Spiel fehlen. Ich hoffe, auch dieses Gefühl kehrt zumindest nach der Sommerpause zurück“, bringt Alis Hasic die Sache auf den Punkt.
Dann meldet sich auch Adis Hasic zu Wort und sagt lachend: „Der Chef unter uns Brüdern bin ich, schließlich habe ich fünf Minuten vor Alis das Licht der Welt erblickt.“ Er kann sich ebenfalls mit der Absetzung der brisanten Partie anfreunden. „Ich hätte schon Probleme, meinem Bruder mit einem VfL-Sieg wehzutun, nun bleibt uns beiden diese Anspannung erspart“, sagt Adis, der ebenfalls von einem Saisonabbruch überzeugt ist. „Es macht doch alles keinen Sinn, falls ein Re-Start angepeilt wird, muss den Akteuren zumindest eine vierwöchige Vorlaufzeit gewährt werden, um die Muskeln wieder in Wallung zu bringen.“