Darum flog SVEW aus dem Kreispokal

Und letztere Partie sorgte für viel Wirbel und Frust bei den Gästen aus Werste, die nicht nur das Spiel verloren, sondern auch noch zwei Spieler durch Platzverweis. Das bedeutet auch gleichzeitig eine Sperre für das Landesliga-Meisterschaftsspiel am nächsten Sonntag gegen den SC Peckeloh. Aber nicht diese Niederlage stand vordergründig im Fokus der Emotionen („Wir haben verdient verloren, weil der Gegner griffiger war und wir zu viele Fehler gemacht haben“, sagt SVEW-Trainer Christian Scheidies), sondern die Rahmenbedingungen.

Da ist zum einen die frühe Anstoßzeit von 18.30 Uhr. „Drei Spieler konnten wegen Arbeit gar nicht, viele weitere Spieler arbeiten bis am späten Nachmittag. Sieben unserer Spieler waren erst nach 18 Uhr in Holzhausen. Eine vernünftige Spielvorbereitung mit Warmmachen etc. ist deshalb nicht möglich“, kritisiert Scheidies. Ein Spieler musste sogar wieder umdrehen, weil er im Stau stand und wohl erst beim Abpfiff im Dunkeln in Holzhausen angekommen wäre. Trainer Christian Scheidies brauchte für die kurze Strecke von Bad Oeynhausen bis zum Spielort wegen Berufs- und Feierabendverkehr auch 40 Minuten.

Außerdem hatte die SVEW Ende vergangener Woche beim Gegner Holzhausen/Porta wegen einer späteren Anstoßzeit etwa ab 19 Uhr wegen der berufstätigen Spieler angefragt. „Eine Antwort, dass das nicht möglich sei, haben wir mittags am Spieltag bekommen“, berichtet Scheidies. Des Weiteren wären die letzten zehn Minuten in der Partie wegen der hereinbrechenden Dunkelheit sehr grenzwertig gewesen und beide Platzverweise auch total überzogen.

Nach einem Foul von Stürmer Gerhard Kwarteng soll Schiedsrichter Nils Schladitz den SVEW-Spieler aufgefordert haben, sich bei dem gefoulten Holzhausener Spieler zu entschuldigen. Kwarteng habe daraufhin geantwortet, dann müssten sich alle 23 Personen auf dem Platz entschuldigen. Die Partie war Kampf betont und auch ruppig.

„Der Schiedsrichter muss sich mit dieser Aussage wohl beleidigt gefühlt haben, hat sich später für dieses Missverständnis entschuldigt“, berichtet Scheidies. Das hilft Gerhard Kwarteng nach „Rot“ in der 62. Minute aber wenig, er ist jetzt mindestens für zwei Spiele gesperrt. Gelb-Rot gab es für Sven Redetzky in der Nachspielzeit (103.) wegen wiederholtem Foulspiel. „Das waren gar keine gelb-würdigen Fouls“, sagt Scheidies und ergänzt: „Wir suchen keine Ausreden, wir haben verdient verloren, aber diese ganzen Rahmenbedingungen regen einen auf, sind für den A... Warum muss der Kreispokal in wenigen Wochen bis zum 3. Oktober durchgepeitscht werden? Die Mannschaften haben mehrere Englische Wochen. Darüber sollte sich der Vorstand des Fußballkreises mal Gedanken machen. In einigen anderen Kreisen ist es besser geregelt, werden Halbfinals und Endspiel erst zum Ende einer Saison durchgeführt.“