2024-06-13T13:28:56.339Z

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Der TuS ist sein Verein: Maxi Detsch vor dem Wappen des Oberdinger Sportclubs. Vereinsmitglied, seit er vier ist Fünf Jahre will er noch selbst kicken
Der TuS ist sein Verein: Maxi Detsch vor dem Wappen des Oberdinger Sportclubs. Vereinsmitglied, seit er vier ist Fünf Jahre will er noch selbst kicken – Foto: Olaf Heid

Darum darf der Oberdinger Maxi Detsch nach Barcelona

Ehrung des BFV

Bayerischer Fußballverband ehrt den Oberdinger Funktionär Maxi Detsch. Als Preis bekommt er eine fünfägige Bildungsreise nach Barcelona.

Oberding – „Von der Ehrung habe ich gar nichts gewusst, das hat Tobi Huber hinter meinem Rücken gemacht“, sagt Maxi Detsch lachend. Per E-Mail hatte der 29-Jährige vom TuS Oberding bereits Ende November 2021 vom Verband die überraschende Nachricht erhalten, dass er einer der bayernweit 22 Gewinner des BFV-U30-Ehrenamtspreises ist.

Im Kreis Donau/Isar fiel die Wahl im Rahmen des Fußballhelden-Preises 2020 auf ihn, weil TuS-Abteilungsleiter Huber „eine beeindruckende Bewerbung“ eingereicht hatte, wie Jonas Beinhofer, U 30-Mitglied im BFV-Bezirksausschuss Oberbayerns, Detsch schriftlich mitteilte. Im Jahr 2020 war dieser Preis coronabedingt ersatzlos vom DFB gestrichen worden. Der BFV hatte daraufhin in Eigenregie einen „BFV-U 30-Ehrenamtspreis“ ausgelobt.

Dass die Bewerbung ohne sein Wissen eingereicht wurde, dafür ist Detsch Oberdings Fußballchef nicht böse. Im Gegenteil, denn der Ehrenpreis „bedeutet mir schon was“, sagt er. Der 29-Jährige spüre die besondere Wertschätzung, die ihm vom TuS entgegen gebracht wird. „Es motiviert einen, dass man dran bleibt und sich für den Verein engagiert.“

„Maxi ist prädestiniert für diese Auszeichnung“, hatte sich Huber nämlich gedacht, als er vom Aufruf gelesen hatte. „Er ist seit seinem 20. Lebensjahr beim TuS ehrenamtlich aktiv, zuerst als Co-Trainer bei den A-Junioren der JFG Moosrain. Seitdem hat er eine Vielzahl an Mannschaften, von der E- bis hoch zur A-Jugend, mit betreut.“

Detsch, der seit 1997 und damit seit seinem vierten Lebensjahr als Mitglied dem Verein angehört, ist zudem auch eine Identifikationsfigur und durch seine Tätigkeit und Art beliebt bei den Kindern. „Er hat aber auch bei den Älteren ein gutes Standing“, weiß Huber und listet dessen Stärken auf: „Er hat ein gutes Organisationstalent, bereitet alles akribisch vor und verbringt generell viel Zeit an den Sportplätzen.“ Man könne ihn in Notfällen immer anrufen und um Hilfe bitten, ob er beispielsweise – wie zuletzt bei der Ersten geschehen – nicht als Trainer schnell mal einspringen könne.

Was den 29-Jährigen aber besonders auszeichne, sei seine bescheidene Art. Detsch, der in Freising als Personalsachbearbeiter im Krankenhaus arbeitet, habe sich umgehend nach der Bekanntgabe der BFV-Gewinner beim Verein bedankt, erzählt der Oberdinger Fußballchef. Der Geehrte spiele sich nie in den Vordergrund und sei sich für keine Arbeit zu schade, lobt Huber und betont: „Er ist ein Glücksfall für den Verein.“

In der vergangenen Saison hatte Detsch die neu gegründete Dritte des TuS – inzwischen aufgrund der Corona-Folgen wieder abgemeldet – geleitet. Nun ist er für die Zweite (B-Klasse) verantwortlich. „Mein Hobby ist der Amateurfußball“, stellt er fest. Doch nur noch bis Saisonende wird er den aktiven Trainerpart bekleiden. „Ab Sommer will ich selber wieder spielen“, betont der Ehrenpreisträger und Fan des FC Bayern München. „Vier oder fünf Jahre kann ich selber noch kicken, danach werde ich sicherlich wieder was anderes machen.“ Denn, und das werden die TuS-Offiziellen gerne hören, „natürlich werde ich aber weiter helfen, wo ich gebraucht werde“, verspricht Detsch.

Die Auszeichnung habe den richtigen Mann getroffen, freut sich Huber. „Auf diese Art kann auch der Verein über den Verband einmal Dankeschön sagen. Gleichzeitig sollte diese Wertschätzung aber auch Andere in seinem Alter animieren, ehrenamtlich tätig zu werden. Daran hapert es allgemein, nicht nur bei uns.“

Zum BFV-Treffen der geehrten U 30-Vereinsmitarbeiter in Schwabach und dem Besuch des Zweitligaspiels des 1. FC Nürnberg konnte Detsch, der seit kurzem in Freising wohnt, aus familiären Gründen nicht fahren. Die Ehrung werde aber nachgeholt, hat er erfahren. Und der Preis kann sich sehen lassen: eine fünftägige Fußball-Bildungsreise nach Barcelona. „Ich bin gespannt“, sagt Detsch, der noch keine genauen Details kennt. „Das ist wohl wie ein Lehrgang mit Theorie und Praxis zum Kinder- und Jugendfußball, und auch ein Besuch von Camp Nou, dem Stadion des FC Barcelona.“ Darauf freut er sich sehr: „Ich lass mich überraschen.“

Aufrufe: 020.4.2022, 07:38 Uhr
Olaf HeidAutor