2024-05-17T14:19:24.476Z

Allgemeines

Coswiger Kicker brauchen Ferngläser

Grün-Weiß-Trainer Daniel Küttner ist mit der Hinrunde seiner Elf nicht zufrieden. Der Abstand zu den Medaillenplätzen ist groß.

Grün-Weiß Coswig rangiert zur Winterpause auf dem fünften Tabellenplatz in der Fußball-Landesklasse Mitte. Die Erwartungen bei den Jungs von Trainer Daniel Küttner waren hoch, jetzt aber brauchen sie Ferngläser, um die Spitzenteams noch zu sehen. Der Coach spricht im Interview über die eigentlichen Ziele und die Gründe für eine durchwachsene erste Saisonhälfte.

Herr Küttner, Grün-Weiß hat viel Rückstand zu den Spitzenteams. Warum?

Wir wollten schon ein Wörtchen im Aufstiegskampf mitreden. Jetzt zur Saisonhalbzeit liegen wir hinter Sebnitz bereits 13 Punkte zurück. Selbst die Plätze zwei und drei sind mit Abständen von elf sowie neun Punkten in weite Ferne gerückt.

Wurden die Trauben vor dem Saisonstart zu hoch gehängt?

Ich denke schon, dass wir mit dem verfügbaren Spielerkader ganz vorn eine Rolle spielen können. Wir haben Freital mit 4:2 geschlagen, haben gegen Mittweida sehr gut mitgehalten und selbst beim 1:2 gegen Sebnitz war ein Sieg drin. Die wichtigen Punkte haben wir gegen die hinter uns platzierten Mannschaften liegengelassen.

Was waren die Ursachen?

Vor allem die ständigen Umstellungen in der Startelf. So fehlte Toregarant Richard Penicka sieben Wochen lang wegen einer Rot-Sperre. Sascha Wendel, in der vorherigen Saison Spieler des Jahres geworden, bestritt aus Verletzungsgründen nur zwei Spiele. Martin Polifka laboriert seit Anfang August an einem Innenbandriss. Benny Hoheisel, Julian Diener und Max Behring sind langzeitverletzt, Robert Gläsel plagten ebenfalls Probleme. Hinzu kommt das ein Robert Nietzold oftmals wegen seiner Tätigkeit passen musste und David Preuß als Polizist im Schichtdienst arbeitet.

Da sind auch einige Jungs dabei, die im Sommer erst geholt wurden.

Ja, von unseren neuen Leuten hatte ich eigentlich etwas mehr erwartet. Sie brauchten aber auch ihre Zeit, um in die Mannschaft hineinzuwachsen. Zuletzt haben vor allem Manuel Kahlig und Robert Nietzold starke Auftritte gezeigt. Auch Robert Gläsel und David Preuß konnten da überzeugen, aber sie fehlten halt auch oft aus den bereits genannten Gründen.

Es gab in der Hinrunde oftmals eine etwas hefterige Ansprache Ihrerseits an die Mannschaft. Wurde das von den Spielern akzeptiert?

Es gab ja Gründe für diese aufrüttelnde Worte an meine Spieler. Gute Spiele wechselten mit schwachen Vorstellungen ab. Manchmal dachte ich, dass wir schon weiter sind, wurde im nächsten Punktspiel allerdings wieder enttäuscht. Ich vermisste einfach den Aufwacheffekt, dass gerade die Routiniers im Team mal die Verantwortung übernehmen und die weniger erfahrenen Mitspieler führen.

Auch Torjäger Paul Kiontke ließ lange Zeit seinen Torriecher vermissen.

Er hat zwar achtmal getroffen, diesmal aber auch viele Chancen ausgelassen. Sein Sturmpartner Penicka fehlte lange, dass spürte man deutlich. Immerhin hat er trotz der langen Rotsperre neun Tore erzielt.

Erreichte kein Spieler Normalform?

Das möchte ich so nicht sagen. Leute wie Thomas Gräbner oder Stanley Rost haben sehr viel Positives gezeigt. Auch Kahlig, Nietzold oder Preuß sowie Torwart Robert Möve. Aber Licht und Schatten wechselten sich eben oft ab.

Wie lautet die Zielstellung für die Rückrunde?

Mal ganz salopp gesagt: Schadensbegrenzung. Nach vorn wird in der Tabelle nicht mehr viel gehen. Wir wollen Konstanz ins Spiel bringen und natürlich die Top-Teams ärgern. Das Potenzial dafür ist vorhanden, davon bin ich immer noch überzeugt.

Aufrufe: 09.12.2015, 11:00 Uhr
Jens JahnAutor