2024-04-30T08:05:46.171Z

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Keine Maskenpflicht mehr für Zuschauer: Am 2. April entfallen fast alle Corona-Regeln in Bayern.
Keine Maskenpflicht mehr für Zuschauer: Am 2. April entfallen fast alle Corona-Regeln in Bayern. – Foto: Hanno Bode/Imago

Corona: Keine Maskenpflicht mehr für Zuschauer - Söder kündigt Regel-Hammer an

Regel war für Amateure kaum umzusetzen

Man sieht sie selten, aber eigentlich ist sie Pflicht: Die FFP2-Maske am Sportplatz. Die aktuellen Corona-Regeln gebieten es den Zuschauern. Bis zum 2. April

München - Seit dem vergangenen Wochenende sind fast alle Amateur-Ligen in Oberbayern wieder in den Spielbetrieb zurückgekehrt. Trotz Corona-Inzidenzen jenseits der 3.000 scheint die Pandemie in den Hintergrund gerückt. Zumindest die Bekleidung der meisten Zuschauer weckt diesen Eindruck.

Denn eigentlich galt sie noch: Die Maskenpflicht am Sportplatz. Der „Freedom Day“ am 20. März wurde bekannterweise verschoben. Bis zum 2. April brauchen Zuschauer also noch eine FFP2-Maske und einen 2G-Nachweis.

Aber dann ist „Freedom Day“ in Bayern. Und auch Hotspot-Regeln wird es im Freistaat keine geben. „Am 2. April laufen alle Regeln aus“, verkündete Ministerpräsident Markus Söder am Montag.

Vereine freuen sich, dass ab dem kommenden Wochenende eine Regel wegfällt, die viele Ehrenamtler nicht verstanden haben. Und die bislang kaum ein Klub durchgesetzt hat.

Corona-Regeln in Bayern: Strenge Regeln für den Sport - „Irgendwann hat auch der Frommste keine Lust mehr“

„Die Frage stelle ich mir schon: Wenn ich im Park spazieren gehe, halte ich da nicht die gleichen Abstände ein wie am Fußballplatz?“, sagt uns ein Verantwortlicher. Wieso sich die Regeln im Freien unterscheiden, kann er nicht nachvollziehen. „Im Außenbereich finde ich es überzogen“, sagt er über die Maskenpflicht für Zuschauer.

Eingehalten wurde die offenbar unbeliebte Regel aber in diesem Jahr ohnehin fast nirgendwo. Die Leute sind es wohl leid, sagt uns ein anderer Funktionär: „Irgendwann hat auch der Frommste keine Lust mehr.“ Sein Verein weist die Fans darauf hin, doch bitte eine Maske aufzusetzen. Wenn der Appell aber ungehört bleibt, passiert auch nichts.

Fußball: Corona-Regeln für Amateure - Vereine wissen nicht, wie sie die Maskenpflicht durchsetzen sollen

„Was sollen wir tun?“, fragt der Funktionär, „wir könnten unser Hausrecht durchsetzen. Aber das ist schwierig als Amateurverein mit einer Mannschaft von Ordnern aufzutreten.“ Ähnlich ist es auch bei anderen Klubs. „Wenn jetzt einer unter dem Spiel die Maske abnimmt, sieht man das ja auch nicht unbedingt“, merkt ein anderer Verantwortlicher an, „da bräuchten wir schon alle zehn Meter einen Ordner, um das durchsetzen zu können.“

Die 2G-Regel wird säuberlich kontrolliert, versprechen tatsächlich alle Klubs, mit denen wir gesprochen haben. Die Maskenpflicht durchzusetzen erscheint ihnen aber überzogen und fast unmöglich. „Ich bin schon froh, dass die meisten wenigstens die Maske aufsetzen, wenn sie bei uns rein ins Sportheim gehen“, klagt ein Funktionär. Über die Maskenpflicht im Innenraum sind sich die Verantwortlichen nämlich ebenso einig: Die sollte sein.

Maskenpflicht wird im Sport kaum kontrolliert - Verein bittet: Keine Fotos von Zuschauern

Im Freien sehen es die Fußballer aber lockerer. Schließlich braucht es da die Maske auch gesetzlich oft nicht mehr (Parks, Bahnsteige, Fußgängerzonen, etc.). Sitzt ein Zuschauer auf der Terrasse des Sportheims, darf er das Spiel übrigens auch ohne Maske sehen. Denn das ist er Gastronomie-Besucher und darf sie am Platz abnehmen. „Ich hoffe, dass dieser Irrsinn irgendwann relativiert wird“, seufzt ein Funktionär mit Blick auf die Corona-Beratung des bayerischen Kabinetts am Dienstag. Markus Söder kam dem mit seiner Ankündigung nun zuvor.

Strafen gab es derweil trotz der geltenden Regelung auch noch für keinen Verein. Einige Ehrenamtler vermuten bereits, dass auch die Exekutive ein Auge zudrückt bei einer Regel, die so schwer nachzuvollziehen sei. Vorsicht herrscht aber mancherorts dennoch: „Wir weisen unsere Mediengäste darauf hin, die Zuschauer möglichst nicht, und wenn dann unscharf, zu fotografieren“, verrät ein Vereinsverantwortlicher. Ab dem 2. April kann er sich diese ungewöhnliche Bitte vielleicht wieder sparen. (moe) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

Aufrufe: 028.3.2022, 16:37 Uhr
Moritz BletzingerAutor