Christian Seeman verhindert höhere Niederlage

„Wir wollten es spannend machen, haben aber den Gegner in der ersten Halbzeit zu sehr spielen lassen. Zeilsheim hat eine Mega-Qualität und steht zurecht mit oben“, musste auch VfB-Coach Said Rahmani die Überlegenheit der Frankfurter Vorstädter anerkennen. Rahmani konnte wie zuletzt zumindest mit dem Kampfgeist seiner Mannschaft, die auf den angeschlagenen Abwehrroutinier Andreas Proske kurzfristig verzichten musste, zufrieden sein. Aber das reicht nicht gegen einen Gegner vom Kaliber Zeilsheim, dem die Gießener in puncto Technik, Spielverständnis und spielerischem Vermögen klar unterlegen waren.

Zur Pause sah es so aus, als wenn den Gastgebern auf dem Kunstrasenplatz eine gehörige Klatsche drohen würde. Schon nach fünf Minuten gingen die Gäste 1:0 in Führung, als der schnelle Kokolo Baku von links in den Strafraum flankte und Hamza Bouchen das Leder ins Netz schob. Vorher und auch in der Folge konnte sich VfB-Keeper Christian Seemann bei Schüssen von Leonardo Bianco (3.) und Bouchen (20.) auszeichnen. Überrumpelt wurde der beste Gießener an diesem Nachmittag beim 0:2 (23.), als Baku einen flachen Eckball am kurzen Pfosten gedankenschnell ins kurze Eck spitzelte.

Die Gießener versuchten, früh zu stören und bauten ihre Angriffe zu sehr mit langen Bällen auf, aber die technisch versierten Gäste fanden meist die richtigen Lösungen, um sich durchzusetzen. Baku (30..), dessen präzisen Distanzschuss Seemann aus dem Winkel hechtete und Bianco (35.) mit zu hoch angesetztem Volleyschuss verpassten eine höhere Führung, während auf Gastgeberseite nur Tekin Simon (45.) mit einem ersten Schuss aufs SV-Tor Torgefahr andeutete.

VfB-Torwart Seemann hielt auch nach der Pause sein Team mit zwei tollen Paraden gegen Bianco (56.) und Baku (60.) im Spiel, als in die Zeilsheimer Druckphase plötzlich Daniele Garofalo zum 1:2 (61.) abstaubte, nachdem SV-Torwart Dominik Reining einen Schuss von Simon zu kurz abgewehrt hatte.

Aber die kurz aufkommenden Gießener Hoffnungen wurden schnell gedämpft, als Panagiottis Apostolou völlig unnötig Baku an der Strafraumgrenze von den Beinen holte und Pascal Hertlein den Foulelfmeter zum 3:1 (69.) nutzte. Es sprach für die Gastgeber, dass sie auch jetzt nicht nachließen und prompt durch Max Dörfler auf 2:3 (73.) verkürzten, nachdem ein Freistoß von Garofalo zu kurz abgewehrt worden war. Aber Bianco sorgte schnell für klare Verhältnisse zugunsten des Tabellenzweiten. In der 79. Minute schloss er ein Solo quer durch den Gießener Strafraum gegen die unentschlossene VfB-Abwehr mit dem 4:2 (79.) ab, und dann verwandelte der stets gefährliche Angreifer einen Foulelfmeter zum 5:2 (86.), nachdem Christian Hesse Aldin Alibasic gefoult hatte. Punkte müssen die Gießener halt gegen weniger starke Gegner holen.

VfB 1900 Gießen: Seemann - Garofalo, M. Dursun, Apostolou, Jost - Schmitt (53. Lorenz), Simon, Heberer (77. Hesse), Spuckti, E. Dursun - Dörfler.

SV Zeilsheim: Reining - Terzic, Horiuchi, Hertlein (87. Inoue), Pitas - Elouardani (82. Effiong), Grigorian, Bouchen (79. Alibasic) - Bianco, Baku.

Tore: 0:1 (5.) Bouchen, 0:2 (23.) Baku, 1:2 (61.) Garofalo, 1:3 (69.) Hertlein (Foulelfmeter) 2:3 (73.) Dörfler, 2:4 (79.) Bianco, 2:5 (86.) Bianco - Schiedsrichter: Betz (Bad Soden Salmünster) - Zuschauer: 70.