BZ-Interview mit Peter Müller, Trainer des FV Ettenheim

BZ: Es gibt für einen Trainer sicher schönere Zeitpunkte für ein Interview als nach einem 0:7.

Müller: Das ist richtig. Ich muss aber sagen, die Enttäuschung hält sich doch in Grenzen, auch wenn ich mit einem 0:4 besser hätte leben können. Wir konnten gegen die starken Ruster einfach unsere Leistung nicht abrufen. Zur Halbzeit stand es 0:1. Nach Wiederanpfiff bekommen wir drei schnelle Tore, und am Ende legen wir uns fast noch selbst die Tore rein. Vielleicht ist das Ergebnis um zwei, drei Treffer zu hoch ausgefallen. Aber aus solchen Partien lernen die jungen Spieler. Sie haben gesehen, wie das Niveau im Vergleich zur Kreisliga B gestiegen ist. Wir sind noch in einer Lernphase. Und die Gegner, gegen die wir dann punkten müssen, die kommen ja noch.

BZ: Was steht demnach auf dem Lehrplan?

Müller: Das schnelle Spiel. In der neuen Liga passiert alles auf dem Platz schneller und präziser, daran müssen wir uns noch gewöhnen. Das hat man vor allem in diesem Spiel gemerkt.

BZ: Hilft Ihnen diese hohe Niederklage in Ihrer Arbeit gar?

Müller: Vielleicht ist sie tatsächlich gar nicht so schlecht, ja. Weil ich den Spielern nicht nur am Taktikbrett erklären kann, was wir besser machen müssen, sie haben es ja selbst auf dem Platz vom Gegner gezeigt bekommen. Wenn man etwas praktisch vorgeführt bekommt, merkt man es sich ja immer besser. Ich habe aber eine junge Mannschaft, die wirklich lernbegierig ist. Es sind Spieler dabei, die haben Potenzial, auch um vielleicht mal ein paar Klassen höher zu spielen. Wir werden in dieser Saison noch ein gutes Niveau erreichen. Vielleicht nicht in den nächsten zwei, drei Monaten, aber auf längere Sicht bestimmt.

BZ: Welches Ergebnis soll dabei am Ende herausspringen?

Müller: Natürlich will man als Aufsteiger erstmal die Klasse halten, und wir haben da auch das Zeug dafür. Vor allem will ich aber sehen, dass sich die junge Mannschaft weiterentwickelt. Einen Tabellenplatz gebe ich als Ziel aber nicht aus. Bisher hat es die Mannschaft es ja ganz gut gemacht. Das kann aber auch schnell anders sein, wenn Spieler sich verletzen. Unser Abwehrtalent Adrian Ernst fehlt schon mit Kreuzbandriss. Viel mehr darf nicht mehr passieren, sonst können wir es nur schwer kompensieren.