2024-06-17T07:46:28.129Z

Pokal
Borussia Dortmund war meistens einen Schritt schneller als die Sportfreunde.    Fotos: Julian Kaiser
Borussia Dortmund war meistens einen Schritt schneller als die Sportfreunde. Fotos: Julian Kaiser

BVB eine Nummer zu groß für SFS-C-Jugend

Sportfreunde verkaufen sich stark, scheiden im Halbfinale aber dennoch aus

Der ganz große Traum der Siegener C-Junioren-Fußballer hat sich nicht erfüllt, die jungen Sportfreunde durften aber heute Nachmittag den siedend heißen Kunstrasenplatz im Leimbach-Stadion erhobenen Hauptes verlassen. Im Halbfinale des Westfalenpokals unterlagen die Siegener der U-15-Auswahl des Bundesligisten Borussia Dortmund mit 0:3 (0:2) und verkauften sich dabei vor rund 350 Zuschauern so teuer wie möglich.

Schade, dass der Partie schon früh das Spannungsmoment genommen wurde, denn Mengot Ayukayoh traf bereits in der 5. Minute zum Führungstreffer der jungen Borussen, die mit 70 Punkten Meister der C-Junioren-Regionalliga West vor dem ewigen Rivalen FC Schalke 04 (63) sowie Bayer Leverkusen und dem VfL Bochum (52) wurden – auf eben jenen VfL Bochum trifft Borussia Dortmund bereits am morgigen Dienstag im Finale um den Westfalenpokal. „Wir freuen uns auf dieses Endspiel und sind vor allem froh darüber, dass wir nun endlich mal ein Heimspiel haben“, sagte BVB-Trainer Marco Lehmann im Gespräch mit FuPa Südwestfalen. Mit der Darbietung seiner Schützlinge war Lehmann nicht gänzlich einverstanden: „Der Sieg ist zwar letztlich souverän ausgefallen, aber mit der spielerischen Leistung sind wir nicht zufrieden. Wir sind nicht so gut ins Tempo gekommen, wie wir uns das vorgenommen hatten, Siegen hätte durchaus ein Tor verdient gehabt – insgesamt ist das, was wir gezeigt haben, nicht unser Anspruch“, fand der 36-jährige Inhaber der DFB-Elite-Jugend-Lizenz unmissverständliche Worte.

Es dürfte ihm nicht gefallen haben, dass die Sportfreunde nach dem frühen Nackenschlag gute offensive Momente entwickelten und durch Marvin Schulz (9.) und Edison Llabjanaj (16.) zumindest passable Möglichkeiten zum 1:1 auf dem Fuß hatten. Der Regionalliga-Meister hatte zwar (erwartbar) viel Ballbesitz, kam aber nicht so oft wie vermutet in die ganz gefährlichen Zonen. Mit einer Ausnahme: Mit einem wunderbaren langen Diagonalball in die Schnittstelle setzte Michel Ludwig seinen Mitspieler Daniel Stein in Szene, der mit einem gekonnten Heber über Siegens Keeper Lars Waffenschmidt hinweg das 0:2 markierte (20.). „Auch das war nicht unbedingt ein herausgespielter Treffer, einfach nur ein langer Ball, der zugegebenermaßen richtig gut gespielt war“, merkte Siegens Trainer Mohamed Aslan zu diesem Gegentor an, das zugleich den Pausenstand bedeutete.

Auch nach dem kühlen Pausenwasser ließen die Siegener, die im Verlauf dieser Westfalenpokal-Saison mit der Hammer SpVg (3:2) einen Westfalenligisten, dem SV Rödinghausen (5:0) den Meister der Landesliga-Parallelstaffel 1, dem SC Preußen Münster (3:1) einen Regionalligisten und mit dem SV Hüsten (4:0) einen bärenstarken A-Ligisten ausgeschaltet hatten, nicht mehr viel zu. Lediglich nach einem kurz ausgeführten Eckball traf Namdee Collins (41.) zum 0:3-Endstand. „Die Situation hätten wir klären können, das war ein unnötiges Gegentor“, ärgerte sich „Mo“ Aslan.

Gleichwohl war der Siegener Coach von der Leistung seines Teams durchaus angetan: „Ich finde auch, dass wir ein Tor verdient gehabt hätten. Das frühe 0:1 hat uns natürlich nicht in die Karten gespielt, denn wir hatten uns vorher schon einiges zurecht gelegt. Nach der Halbzeit haben wir dann etwas umgestellt, weil wir die Dortmunder vorne noch mehr stressen wollten – da haben wir vor der Pause einige Male gesehen, dass wir dann unsere Möglichkeiten bekommen. Wichtig ist, dass wir uns nicht haben abschießen lassen. Was die komplette Saison angeht, kann ich nur meinen Hut vor unseren Jungs ziehen: Das, was sie in dieser Spielzeit mit der Landesliga-Meisterschaft ohne Niederlage, dem Einzug ins Westfalenpokal-Halbfinale und der Futsal-Saison bis hin zur Westdeutschen Endrunde geleistet haben, ist absolut herausragend.“

Aufrufe: 02.6.2019, 18:00 Uhr
Frank KruppaAutor