Konzentriert zu Werke gehen, den Gegner früh im Spielaufbau zu stören und selbst schnell umzuschalten, das hatte sich der Kreisligist für dieses Pokalfinale vorgenommen. Und sein Vorhaben setzte der vermeintliche „Underdog“ auf dem Platz dann ganz hervorragend in die Tat um.
Schon die ersten Akzente dieses Spiels machten klar: es würden 90 Minuten Pokalfight folgen. Die ersten Annäherungen Richtung gegnerisches Tor wagte Burgweinting. Johannes Rackl hatte früh Pech, als er das Spielgerät an den linken Pfosten spitzelte (12. Minute). Kurz darauf feuerte Kapitän Thomas Schmidbauer ersten Warnschuss der Hausherren ab. Die beiden Trainer Armando Zani und Gregor Mrozek gaben an der Seitenlinie Vollgas, ebenso wie die Teams, die um jeden Meter Rasen fighteten. Zu seiner ersten richtig guten Einschusschance kam der Favorit nach 26 Minuten. Miren Catovic visierte per Kopf das lange Eck an, Burgweintings neuer Torwart Hunter Kuhlwein parierte glänzend. Auf der Gegenseite wusste sich Kuhlweins Gegenüber Simon Blazevic gegen Max Ditandy mit einer Fußabwehr auszuzeichnen (33.).
Oberndorf schlägt prompt zurück
Abermals Ditandy machte es wenig später besser. Nach einer Balleroberung und dem Ball in die Tiefe schob er zur verdienten Burgweintinger Führung ein (38.). Die Oberndorfer Antwort folgte prompt. Mit dem nächsten Angriff war es Patrick Seidl, der Herrmanns scharfe Hereingabe aus kürzester Distanz über die Linie drückte (39.). Oberndorf hatte jetzt Oberwasser, zweimal Schmidbauer vergab es kurz vorm Pausentee, die Partie zu drehen.
Doch die Burgweintinger Mannschaft ließ sich von den bangen Minuten vor der Pause nicht aus dem Konzept bringen, kam mit frischem Mut aus der Kabine. „Was wir uns für die zweite Halbzeit vorgenommen hatten, haben wir super umgesetzt“, sagte ein strahlender Coach Mrozek später. In der 59. Minute schlug der SV dann zu. Ein Eckball fand Ditandy, zurückgelegt auf Marius Schlecht und der staubte ins rechte untere Eck ab. In der Folge hatte der spätere Pokalsieger eine Drangaphase des TV zu überstehen. Doch weder Alois Reißig (68.), noch Raphael Seiler (70.) oder Patrick Seidl (74.) brachten den Ball im Tor unter. Ein ums andere Mal verzweifelte die Heimelf an Burgweinting-Goalie Kuhlwein. Und der sah dann aus der Ferne, wie Max Ditandy in der ersten Minute der Nachspielzeit gegen aufgerückte Oberndorfer alles klar machte.
„Spiegelbild der ganzen Rückrunde“
„Wir haben das richtig gut gemacht. Trotzdem Hut ab vor Oberndorf, das stark gekämpft hat“, jubilierte Gregor Mrozek. Mit Blick auf den Bayerischen Totopokal hat Mrozek keinen Wunschgegner für die erste Hauptrunde: „Wir nehmen alles, was auf uns zukommt. Jetzt werden wir das heute erst noch ein bisschen feiern.“ Enttäuscht zeigte sich Oberndorfs Armando Zani, der das verlorene Pokalfinale als „Spiegelbild für die ganze Rückrunde“ sah: „Wir haben es nicht geschafft, uns von der besten Seite zu zeigen“.