2024-05-08T14:46:11.570Z

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Rugenbergens Sascha Richert (li.) schlägt den Ball noch vor Jonas Fritz wieder zurück ins Feld.
Rugenbergens Sascha Richert (li.) schlägt den Ball noch vor Jonas Fritz wieder zurück ins Feld. – Foto: Mathias Reß

Buchholz lässt im Rennen um die Meisterrunde Federn gegen Rugenbergen

Der SVR wird durch ein Eigentor belohnt - Buchholz mit falschen Entscheidungen und fehlendem Glück in der Schlussphase

Es ist spannend in der Staffel 2 der Oberliga Hamburg. Vier Teams kämpfen um drei Plätze für die Teilnahme in der Meisterrunde. Auch der TSV Buchholz 08 zählt dazu. Deshalb wäre es für die Truppe von Coach Nabil Toumi wichtig gewesen, am vergangenen Sonntag gegen den SV Rugenbergen, der sicher in der Abstiegsrunde spielen wird, drei Punkte zu sammeln. Jedoch gewannen die Gäste aus Bönningstedt am Ende auf dem tiefen und holprigen Rasen mit 1:0. Das durch ein Eigentor des Buchholzers Luca Wiechers in der 53. Minute. Dem Nordheider rutschte das Leder, beim Versuch eines Befreiungsschlages, etwa 16 Meter vor dem eigenen Gehäuse über den Fuß. So, dass der Ball im hohen Bogen in die entgegengesetzte Richtung, über seinen Keeper Tim Burgemeister hinweg, ins eigene Tor flog. Eine souveräne Leistung der Gäste und das fehlende Glück der Hausherren während der von Buchholz sehr druckvoll gestalteten Schlussviertelstunde, ließ am Ende die Kicker des SVR als Sieger vom Platz gehen. Diese drei Punkte könnten für das Team von Trainer Michael Fischer noch von sehr großer Bedeutung werden, sollte es der TSV Buchholz 08 nicht schaffen, in die Meisterrunde zu kommen.

Die Stimmen nach dem Spiel:
Buchholz-Trainer Nabil Toumi fasste das Duell und das Auftreten seiner Mannschaft nach dem Abpfiff wie folgt zusammen: „Ich habe heute zwei etwas unterschiedliche Halbzeiten gesehen. Normalerweise sind wir einen Tick schneller im Spiel. Ich hatte heute das Gefühl, dass wir etwas behäbig in verschiedenen Situationen waren. Wir waren immer mal wieder zwei, drei Schritte zu langsam. Trotzdem sind wir aber auch schon in der ersten Halbzeit durch drei vier Umschaltaktionen in die Box gekommen. In der Phase als wir das Tor erzielt haben, das leider nicht zählte, fand ich die Partie ausgeglichen, wobei ich von uns mehr erwartet habe.“ Damit sprach Nabil Toumi die Situation in der 29. Minute an. Luca Knobloch traf zur vermeintlichen Führung der Buchholzer. Der Jubel war groß. Doch der Schiedsrichterassistent rief den Unparteiischen Martin Pfefferkorn zu sich, um ihm mitzuteilen, dass er eine Abseitssituation wahrgenommen haben. Der Referee erkannte daraufhin das Tor nicht an.

Buchholz-Coach Nabil Toumi weiter: „Was im Augenblick etwas schwierig ist, ist, dass wir einen Tick zu viele Torchancen liegenlassen. Da hatte uns zwischendurch einfach auch das Glück gefehlt. In der ersten Halbzeit haben wir ganz viele Bälle wieder nach hinten statt nach vorne gespielt. So nach dem Motto `Kontrolle ist besser´. Dabei werden auch falsche Entscheidungen getroffen. Und dann presst der Gegner noch und wir bekommen den Druck. Ich glaube, unabhängig vom Gegentor, dass unsere Besetzung und die Umsetzung im Zentrum während der zweiten Halbzeit viel besser war. So sind wir dominanter geworden. Das zeigte sich dann besonders in der letzten Viertelstunde.“ Tatsächlich drückten die Gastgeber in der Schlussphase sehr auf den Ausgleich. Doch starke Paraden von SVR-Torwart Patrick Hartmann und das fehlende Glück im Abschluss ließen es nicht zu, den erhofften Erfolg zu erzielen. Abschließend befand Nabil Toumi, dass „eine Niederlage, aufgrund des Spielverlaufs, schon zu hart“ gewesen sei, gestand aber auch ein: „Glückwunsch an Rugenbergen zum Sieg. Letztendlich haben sie ein Tor mehr auf ihrem Konto, also haben sie auch verdient gewonnen. So ist das eben.“

– Foto: Mathias Reß


Fischer: „Die Jungs haben das gut gemacht"
Rugenbergens Trainer Michael Fischer zum Spiel: „Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt. Wir hatten da, glaube ich, 5:2 Torchancen. Wobei die eine Chance von Buchholz für mich keine Chance war. Denn Abseits ist Abseits. Ich fand, wir waren während der ersten Hälfte griffiger. Auf diesem Boden ist es nicht gerade einfacher, Fußball zu spielen. Trotzdem haben wir uns Chancen herausgespielt und erarbeitet. Und dementsprechend geht das Ergebnis auch insgesamt in Ordnung. Dass das Siegtor so entsteht, ist bezeichnend für das Spiel und bezeichnend für den Untergrund. Denn am Ende entscheidet ein Zufallsprodukt ein Spiel, das bis zum Schluss noch auf Messers Schneide stand. Zum Schluss hatten wir eben auch Glück, dass sich die Jungs da reinschmeißen und auch Patrick Hartmann noch zweimal sensationell pariert.“

Dass die Mannschaft aus Bönningstedt zum Ende hin viel Kraft verlor und um den Sieg zittern musste, begründete Michael Fischer wie folgt: „Man darf nicht vergessen, dass bei uns heute Spieler gefehlt haben, die für uns elementar wichtig sind. Wir sind heute mit 17 Leuten hergefahren. Das war das letzte Aufgebot und dafür haben die Jungs das gut gemacht. Wir wollten alles reinschmeißen und zum Ende eventuell noch mal defensiv wechseln. Wir hatten gehofft, dass wir in Führung gehen, was dann auch so war, um dann den Laden hinten zu verrammeln. So haben wir drei Punkte geholt.“

– Foto: Mathias Reß


Toumi: „Die direkten Duelle kommen noch"
Was dieses Ergebnis nun für den weiteren Verlauf der Saison bedeutet, konnten die Trainer noch nicht richtig abschätzen. Buchholz-Coach Nabil Toumi: „Wir wollen jedes Spiel, unabhängig von der Tabelle, gewinnen. Wir wissen ja auch noch nicht, ob wir in die Meister- oder Abstiegsrunde kommen. Natürlich wollen wir in die obere Hälfte rein. Dafür wären heute drei Punkte natürlich gut gewesen. Aber wir haben ja auch noch die direkten Duelle gegen den SC Victoria und gegen TuS Osdorf. Und die sind dann noch mal wichtiger. Klar muss das jetzt erstmal verdaut werden, dass du hier zuhause so ein Spiel verlierst. Mich nervt es, dass wir heute nicht den zweiten Sieg in Folge gesetzt haben.“

Sein Gegenüber, Michael Fischer, sagte zur Bedeutung des Sieges: „Wir gucken nur auf uns. Wir haben gesagt, dass wir aus unseren drei Spielen noch neun Punkte holen wollen. Von den neun Punkten werden wir am Ende, je nachdem wie die Tabellenkonstellation dann aussieht, sechs Punkte mitnehmen und hoffentlich dann mit elf Punkten in die Abstiegsrunde gehen. Das ist unser Minimalziel. Deswegen mussten wir heute gewinnen. Denn es könnte ja auch das Szenario geben, dass du hier verlierst und Buchholz schafft es trotzdem nicht in die Meisterrunde. Dann wären wir mit maximal acht Punkten in die nächste Runde gegangen. Das wäre für uns fatal gewesen. Elf Punkte sind schon relativ wenig. Wir gewinnen Spiele und am Ende gucken wir, ob dann doch die Punkte zählen oder nicht.“

HIER gibt es den kompletten Spielverlauf im LIVE-Ticker zum Nachlesen.

Aufrufe: 014.2.2022, 14:03 Uhr
Mathias ReßAutor