2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligabericht
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BSV-Sieg: Neuzugang Karaaslan erlegt die Tauben

Buxtehude sammelt wichtige drei Punkte im Kampf um den Klassenerhalt.

Die Verpflichtung des Stürmers ist für den Buxtehuder SV ein Glücksfall. Beim 4:3 in der Oberliga gegen den USC Paloma war er an allen Treffern beteiligt. Mustafa Karaaslan könnte die Lebensversicherung des BSV auf dem Weg zum Klassenerhalt werden.

Mustafa Karaaslan, der während der Hinrunde in der Oberliga Hamburg schon zehn Tore für den FC Süderelbe erzielt hat, hatte während der Winterpause wesentlich lukrativere Angebote. Der Stürmer aus Neuenfelde entschied sich aber für den stark abstiegsbedrohten BSV, der die letzten zwölf Ligaspiele sieglos geblieben war. Entscheidend war, dass er am Ende der Saison die Wechselfreigabe hat. Karaaslan will sich beim BSV in den Fokus höherklassiger Vereine spielen. Wie ginge dies besser, als mit vielen Toren.

Tore, die am besten den Klassenerhalt garantieren. Wie wichtig Karaaslan für den BSV werden kann, zeigte der Stürmer schon beim Rückrundenstart eine Woche zuvor. Zwar glückte ihm beim 2:2 im Heimspiel gegen den Meiendorfer SV kein Tor. Doch er sorgte stets für Gefahr, erkämpfte viele Bälle und leitete einige vielversprechende Angriffe ein. So auch den zum 1:1 über die ebenso lauffreudigen wie starken Außen Tobias Schroeder und Salim Aichaoui. Die Drei gingen auch wieder beim USC Paloma voran, waren die Vorhut einer stark kämpfenden BSV-Mannschaft. "Das war eine intakte Mannschaft, die mit ganz viel Leidenschaft gespielt hat", lobte Teammanager René Klawon, "das war eine Mannschaft, die von Anfang an klar machte, dass sie gewinnen will."

Der oft verunsicherte BSV hat bewiesen, dass er auch mit Erfolgsdruck umgehen kann. Jan-Frithjof Kramer, der während der Winterpause vom USC reaktiviert wurde, aber verletzt zuschauen musste, sah kein schönes Oberligaspiel. "Der BSV hat das gemacht, was er kann. Hat einfach, aber zielstrebig gespielt. Wir haben die erste Halbzeit total verschlafen und zu viel klein-klein gespielt." Der BSV, für den der gebürtige Altländer schon in der Oberliga aktiv war, habe aber zurecht gewonnen, so Kramer. "Das Einzige, was wir uns vorwerfen könnten, ist, dass wir den Sack nicht schon zur Pause zugemacht haben", sagte Klawon.

In der vierten Minute konnten die gastgebenden Tauben, wie die USC-Mannschaft genannt wird, einen Karaaslan-Schuss auf der Linie klären. In der 16. Minute glückte ihnen dasselbe mit einem Kopfball von Kepper Sousa da Silva. Eine Minute später verfehlte Karaaslan nur um Millimeter. Kurz vor der Pause gelang ihm der verdiente Führungstreffer. "Mustafa hat schon jetzt bewiesen, wie wichtig er für uns ist", sagte Klawon. Nicht nur wegen seiner Tore. Auch, weil der einsatzfreudige Stürmer "unglaublich viele Bälle vorne festmacht".

Nach dem Seitenwechsel hatten Klawon und die BSV-Verantwortlichen aber eine 15-minütige Phase zu überstehen, in denen ihnen Angst und Bange war. "Da habe ich zwei, drei Mal gedacht, dass jetzt wieder alles gegen uns läuft. Dass das wieder so endet wie letzte Saison", so Klawon. In der vergangenen Saison war der BSV die klar bessere Mannschaft gewesen, doch USC-Stürmer Denny Schiemann, einst für den VfL Stade und A/O aktiv, sorgte für eine BSV-Niederlage. Jetzt sorgte ein abgefälschter Freistoß für das 1:1.

Nach einem Foul an Karaaslan verwandelte Sousa da Silva den Elfmeter zur erneuten Führung. Doch Mladen Tunjic schaffte abermals den Ausgleich. Und kurz darauf sah BSV-Innenverteidiger Jean-Marc Tshidibu die Rote Karte, weil er als letzter Mann die Notbremse zog. "Doch die Mannschaft hat das 30 Minuten super gemacht in Unterzahl", lobte Klawon.

Für Nervenberuhigung sorgte abermals Karaaslan mit seiner 3:2-Führung. Hasan Ramazanoglu sicherte mit seinem direkt verwandelten Freistoß nach einem Foul an Karaaslan den Sieg. Der 3:4-Anschlusstreffer interessierte die Buxtehuder nicht mehr, sie waren in der 90. Minute schon im Siegesrausch. Noch drei Stunden später feierten sie in dem "tollen Vereinsheim" der Tauben den so wichtigen Sieg im Kampf um den Klassenerhalt.

Ein solcher ist am kommenden Spieltag Pflicht. Dann kommt Tabellennachbar VfL Pinneberg ins Jahnstadion. Der Erfolgsdruck bleibt. Pinneberg ist ein anderes Kaliber als die Tauben. Gegen den wiedererstarkten VfL, besiegte zuletzt Victoria, müssen die Buxtehuder beweisen, dass sie auch dank Karaaslan oberligareif sind.

Aufrufe: 022.2.2016, 12:30 Uhr
Tageblatt / Jan BröhanAutor