Damit war dem Förster Team klar, was da auf sie zukommen würde. Selbst blieb man in der Vorwoche in Schleiz vieles schuldig und das bittere Pokalaus in Borsch schien auch noch durch die Köpfe zu spuken.
BERICHT der BSG Chemie Kahla
BSG Chemie Kahla - SV Jena Zwätzen 2:1
Ersetzen musste Trainer Jens Förster die beiden gesperrten Olenberg und Kretzer. Kretzer mit gelb-roter Karte nur für dieses Spiel zum Zuschauen verdammt, Olenberg hingegen nach Roter Karte wohl vermutlich noch länger.
Trotz dieser erneuten zwangsläufigen Umstellungen begannen die Chemiker äußerst konzentriert. Auch wurden die Zweikämpfe sofort gut angenommen. So eroberte Thielemann in der 4. Minute seinen eigenen Fehlpass wieder zurück und setzte mit einem satten Schuss aus 25 Metern an den Außenpfosten eine erste Duftmarke. Der Torwart war schon geschlagen. Danach spielte sich die Partie meist zwischen den Strafräumen ab. Beide Teams mit Problemen im Spielaufbau und so blieben Torchancen Mangelware. Einen Abpraller nahm Cevin Czimmernings mal direkt aus 30 Metern, aber Hölbig im Kahlaer Tor hält sicher. In der 26. Minute gab es dann mal Fußball Feinkost. Eine schöne Kombination zwischen Enkelmann und R. Winkler landet bei Reuther, doch dessen Abschluss zischt am langen Pfosten vorbei. Dabei blieb es aber und für die Zuschauer gab es leider bis zum Pausenpfiff bei kalten äußerlichen Bedingungen nichts erwärmendes mehr zu sehen. Die BSG mit mehr Ballbesitz und besserer Spielanlage, Zwätzen mit einigen Ecken und auf Konter lauernd. Beide aber mit Problemen in torgefährliche Räume zu kommen.
Das schien Bahner in der 50. Minute nicht zu interessieren. Aus vollem Lauf und etwa 30 Metern zog er völlig überraschend einfach mal ab. Das Spielgerät kam derart platziert und hart, dass Keeper Tuche nur noch verdutzt hinterher schauen konnte. Vom Innenpfosten knallte die Kugel ins Tor. Und die BSG setzt sofort nach und Zwätzen zeigt ebenfalls Reaktion. Das Spiel wirkt wie aus dem Dornröschenschlaf erweckt. Jetzt haben auch die Zuschauer Freude am Zuschauen. Reuther mit feinem Seitenwechsel auf Enkelmann. Der lässt leichtfüßig nochmal seinen Gegenspieler stehen. Nur der Abschluss bleibt mit Pech behaftet. Das Außennetz verhindert das 2:0. Nun wieder die Gäste mal in der Kahlaer Hälfte. Ein langer Einwurf wird zur Flanke und Burghardt verlängert mit dem Kopf zum glücklichen 1:1 ins Tor (65. Min). Sollte Kahla schon wieder der Dreier verwehrt bleiben? Doch die Mannschaft nun auch mit der richtigen Körpersprache und Robert Winkler stellt nur drei Minuten später die Weichen wieder auf Sieg. Einen abgewehrten Abschluss von Reuther nimmt er in Torjägermanier sofort an und schlenzt die Murmel über Tuche ins lange Eck. Was für eine Erlösung für alle. Man sieht die zuvor gespürte Anspannung förmlich abfallen. Zwätzen versucht sich in der Folge Chancen zu erarbeiten, kommt aber durch die vielbeinige Kahlaer Hintermannschaft nicht wirklich dazu. Dafür hat die BSG noch mehrfach die Möglichkeit den Sack zuzumachen. Zuerst setzt sich Enkelmann mit Tempo und Spielwitz gegen zwei Mann auf der linken Seite durch und flankt gut Richtung kurzer Pfosten. Doch ein Zwätzener kommt in letzter Sekunde mit der Fußspitze vor dem einschussbereiten R. Winkler dazwischen. Dann waren schon 82. Minuten gespielt und Bahner legt sich 35 Meter vor dem Gästetor einen Freistoß zu Recht. Er wird doch nicht etwa…doch er macht´s. Der Ball hat vielleicht eine Umdrehung vollendet, dann knallt er an die Unterlatte. Leider von dort nicht ins Tor. Aber egal. Danach tut sich nicht mehr viel und der gute Schiedsrichter Paull pfeift ab. Kahla kann mal wieder jubeln und das auch vollkommen verdient. Das sollte der Mannschaft Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben geben und die Leichtigkeit Fußball zu spielen muss man sich manchmal halt hart erarbeiten. Das haben die Jungs heute getan und die Erleichterung stand nach dem Spiel allen ins Gesicht geschrieben. Im Übrigen soll die Latte nach Bahners Knaller noch immer wackeln.
Schiedsrichter: Toni Paull (Hirschberg) - Zuschauer: k.A. SG Traktor Teichel - FSV Schleiz 2:1
Spieltext