2024-04-29T14:34:45.518Z

Aufreger der Woche
Symbolfoto Fair-Play: firo sportphoto / Jürgen Fromme
Symbolfoto Fair-Play: firo sportphoto / Jürgen Fromme

Brennpunkt C-(Jugend)olumbiadamm

C-Jugendlicher vom BSV Hürtürkel nach Vorfällem am Wochenende vor die Tür gesetzt. Verein entschuldigt sich beim FV Wansee und dem verletzten Spieler

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Zwei Mannschaftswagen mit 15 Polizisten verhinderten am Wochenende im Anschluss der C-Jugend Begegnung zwischen dem BSV Hürtürkel und dem FV Wannsee schlimmeres. Auch ein Notarzt musste anrücken, um einen verletzten Spieler vom Sportplatz am Columbiadamm in Krankenhaus zu geleiten. Der Verein hat sich mittlerweile für sein Verhalten entschuldigt habe und dem Spieler gute Besserung gewünscht.

Torhüter schützt Mitspieler

Das durchaus hitzige, aber zu keinem Zeitpunkt unfair geführte Aufeinandertreffen gewann die Auswärtsmannschaft aus Wannsee denkbar knapp mit 2:1. Die nicht zu duldenden Szenen spielten sich im Anschluss der Partie ab. Ein Spieler des BSV wartete in Mitten einer größeren Gruppe, vermutlich Freunde, laut BSV Präsident auf jeden Fall keine weiteren Mitglieder oder Spieler, auf die Gäste. Speziell hatte er einen kleinen Jungen ausgemacht, der von seinem Torhüter, dem größten der Jugendmannschaft, geschützt wurde. Betreuerin Christine Lenzen erklärte dem Tagespiegel die Situation folgendermaßen: „Die wollten den verprügeln.“ So musste der Keeper einen Schlag aufs Ohr und in den Nacken einstecken und wurde daher sicherheitshalber zu Untersuchungen ins Krankenhaus geschickt.

Der BSV Hürtükel hat nach dem Vorfall erste Maßnahmen getroffen und den schuldigen Spieler aus dem Verein ausgeschlossen. Weiter gibt er zu Protokoll: „Solche Vorfälle passieren bei jedem Verein, wir wollen sauberen Fußball. Wer sich daneben benimmt, muss dafür geradestehen.“ Ob dem Spieler noch weitere Konsequenzen drohen, hängt davon ab, was der Schiedsrichter und die Polizei in Ihren Berichten niederschreiben. Es wäre nicht das erste Mal, dass der BSV Hürtürkel im Jugendbereich auffällig geworden, bereits im Jahr 2015 schrieb der Verein Negativschlagzeilen, als ein Vater einem Schiedsrichter mit der Faust ins Gesicht schlug.

„Fußballplatz als rechtsfreier Raum“

BFV-Vizepräsident stellt aber klar, dass der BSV Hürtürkel an dieser Stelle nur ein Beispiel von vielen ist. „Der Verein hat sich zuletzt gebessert.“ Auch einen Grund für die Auffälligkeiten hat er ausgemacht. „Es gibt Leute, die betrachten den Fußballplatz als rechtsfreien Raum.“ Knapp 90 abgebrochene Spiele, die Hälfte davon im Jugendbereich, sind die Bilanzen. Tendenz steigend und oft sind hausgemachte Probleme dafür der Auslöser. Beispiele? „Halbstarke“ Spieler, Emotionale und aufgebrachte Elternteile, überehrgeizige Trainer, die auch eine Verletzung in Kauf nehmen.

Auch das Rückspiel in Wannsee freut sich wohl keiner der Beteiligten. „Vor dem Rückspiel gegen Hürtürkel habe ich ein mulmiges Gefühl“, so Lenzen. Bleibt zu hoffen, dass sich die Spieler nur auf das runde Leder konzentrieren.

Aufrufe: 017.10.2017, 13:24 Uhr
Redaktion Berlin / mpAutor