Die Bramscher bleiben bisher zwar hinter ihren Erwartungen zurück. Auffällig ist aber, dass Blau-Gelb gegen die Topteams über sich hinaus wachsen kann und Lechtingen etwa am Rande einer Niederlage hatte. „Gegen vermeintliche Favoriten haben wir unsere besten Spiele abgeliefert“, sagt ein selbstbewusster FCR-Trainer, dem auch deswegen vor Rulle nicht bange ist, zumal nach der Rückkehr von Thorsten Schäfer die Gastgeber weitgehend die Stammelf ins Rennen schicken. Der 45-Jährige erhofft sich von seinem erfahrensten Spieler eine Stabilisierung der Viererkette. „Thorsten kann mit seinen 36 Jahren unser Spiel organisieren und die jungen Mitspieler lenken“, ist Peplau überzeugt, dass sein Kotrainer „den Laden hinten zusammenhält“.
Bramsche habe das Zeug dazu, sich wieder einen Teilerfolg zu verdienen, wenn jeder über 90 Minuten „mehr Biss und Willen als Rulle zeigt“. In der Tat haben die Spiele gegen Ankum II und zuletzt das Stadtderby eklatante Schwächen am eigenen Strafraum und vorher nach Ballverlusten in der Rückwärtsbewegung offenbart. „Der Ruller Spielaufbau geht sehr stark über die souveräne Viererkette“, weiß Peplau und kündigt an, ihre Kreise möglichst früh zu stören, ohne Deckungsaufgaben zu vernachlässigen. Eine wichtige Aufgabe komme den offensiven „Störenfrieden“ Serkan Misdik und Ivic Lastro zu, die gleichzeitig für Bramscher Torgefahr sorgen sollen.
Bramsche gehe „sehr vorsichtig, nicht ängstlich“ ans Werk und wolle möglichst Fehler vermeiden. „Denn darauf wartet Rulle nur, um seine Schnelligkeit auszuspielen“, sagt Bramsches Trainer, der eine hohe Meinung von der mit 48 Toren erfolgreichsten Mannschaft hat.
Dann ist da ja auch noch eine Rechnung offen, die dem FCR Beine machen sollte: Im Aufstiegsjahr kassierte der FCR vor gut fünf Monaten eine deprimierende 0:5-Heimpleite.