2024-05-02T16:12:49.858Z

Der Spieltag
F: Jan Bröhan
F: Jan Bröhan

Böses Erwachen: 1:7-Debakel beendet Siegesserie

Teammanager Klawon kritisiert Rückschritt

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Fußball-Oberliga Hamburg: Der Buxtehuder SV lässt sich beim SC Concordia abschießen.

Nach drei Siegen in Folge ist der Buxtehuder SV am neunten Spieltag der Fußball-Oberliga Hamburg ganz böse zurück auf den Boden der Tatsachen geschmettert worden. Beim Aufsteiger SC Concordia wurden die Buxtehuder mit 1:7 abgeschossen. Die Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte hatte sich BSV-Trainer Sven Timmermann zwar schwierig aber nicht so schmerzhaft vorgestellt. Mit dem Hamburger Traditionsverein spielte Timmermann einst in der dritten Liga, für ihn als Spieler die „schönste Zeit“. Nun als Trainer musste der 44-Jährige miterleben, wie das „alte BSV-Gen“, wie es Teammanager René Klawon nennt, wieder erwachte. „Da war zu viel Selbstgefälligkeit in der Mannschaft. Die Spieler haben sich mal wieder auf dem Erreichten ausgeruht“, so Klawon. Nach dem 0:4 war er bedient genug und ging lieber eine Wurst essen, als sich den Verlauf des Debakels weiterhin anzuschauen.

Dabei begannen die Buxtehuder ordentlich. Zehn Minuten war der Buxtehuder SV die wachere und überlegenere Mannschaft. Nach und nach ließ sich der BSV aber zunehmend den Schneid abkaufen, die Ordnung im Spiel begann zu bröckeln. „Aber im Grunde war das noch nicht tragisch, da war noch gar nichts los“, so das Gefühl beim zuschauenden Klawon. Dann profitierte der Gastgeber von einem „katastrophalen Fehler“ und führte durch Adrian Sousa mit 1:0 (35. Minute). Sousa kam vor der Saison vom Ligakonkurrenten Barmbek-Uhlenhorst und ist einer der vielen starken Offensivkräfte in Concordias Reihen. Ein anderer ist Benjamin Bambur, gewechselt vom SC Victoria. Dieser sorgte noch vor der Pause fürs 2:0.

„Wir haben noch an uns geglaubt, wollten den schnellen Anschlusstreffer“, so Klawon. Der hätte nach dem Seitenwechsel fallen müssen, als der BSV mit vier gegen zwei konterte – doch Alassane Sama spielte einen „Katastrophenpass“. Nun konterte Cordi und abermals Bambur vollendete zum 3:0. „Danach haben wir uns abschlachten lassen“, so Klawon. Keine einzige Gelbe Karte auf Seiten des BSV sage alles. Timmermann habe vor dem starken, offensiven Kombinationsspiel vom SC Concordia auf dessen kleinen Kunstrasenplatz gewarnt. Der BSV sollte einfach spielen und mit der nötigen Aggression die zweiten Bälle gewinnen. „Aber Cordi hat uns vorgemacht, wie das geht, die gingen immer gleich mit zwei, drei Mann auf den Ball und haben mit viel Einsatz die Zweikämpfe gewonnen“, so Klawon. Bambur und Sousa erhöhten auf 6:0, Abwehrspieler Matthias Cholevas durfte noch das 7:0 erzielen. Kepper Sousa da Silva erzielte den Ehrentreffer. Ein Fallrückzieher von ihm, der das 1:3 bedeutet hätte, wurde wegen gefährlichem Spiel abgepfiffen. Abhaken müsse der BSV diesen Rückfall, so Klawon.

Die Statistik

Tore: 1:0 (35.) Sousa, 2:0 (40.) Bambur, 3:0 (48.) Bambur, 4:0 (60.) Bambur, 5:0 (67.) Sousa, 6:0 (70.) Bambur, 7:0 (74.) M. Cholevas, 7:1 (87.) Sousa da Silva.
Buxtehuder SV: Bock, Faruke (60. Maschmann), P. Inacio, Tshidibu, Heins (46. Müller), Tworeck, Detje, S. Aichaoui, Sousa da Silva, Sama (70. Zagre), A. Inacio.

PLUS & MINUS
Das Negative soll Positives erzeugen

Fans: Die Unterstützung auswärts war abermals gut.
Einsicht: Die Mannschaft steht zusammen, ist eine Einheit. Jeder Spieler war sich bewusst, dass diese Niederlage eine kollektiv selbstverschuldete war.
Rückfall: Das BSV-Gen, wie Klawon es nennt, brachte die altbekannte Selbstgefälligkeit wieder zum Vorschein. Klawon: „Nun ist wohl jedem bewusst, dass wir immer 100 Prozent geben müssen, um bestehen zu können.“

Aufrufe: 027.9.2015, 23:17 Uhr
TAGEBLATT/Jan BröhanAutor