2024-04-30T13:48:59.170Z

Totopokal
Ganz so viel Platz wie beim Anspiel der Partie ließen die Mindelheimer um Tobias Baur (links) und Ferhan Yörür (rechts) dem Ungerhauser Stürmer Edin Kahric zwar nicht. Trotzdem durfte dieser im Pokalspiel alle vier Tore für sein Team erzielen.	F.: Axel Schmidt
Ganz so viel Platz wie beim Anspiel der Partie ließen die Mindelheimer um Tobias Baur (links) und Ferhan Yörür (rechts) dem Ungerhauser Stürmer Edin Kahric zwar nicht. Trotzdem durfte dieser im Pokalspiel alle vier Tore für sein Team erzielen. F.: Axel Schmidt

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Sie hatten sich viel vorgenommen, doch am Ende stehen sie nur noch zu acht auf dem Feld: Der TSV Mindelheim verliert das Allgäuer Pokalhalbfinale deutlich

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„Wir müssen jetzt aufpassen, dass wir uns nicht die Saison noch kaputt machen“, sagte Marco Henneberg. Der Trainer des TSV Mindelheim war nach dem Pokal-Aus gegen den SV Ungerhausen bedient. Kein Wunder, hatten sich er und seine Mannschaft doch einiges vorgenommen gegen den Kreisliga-Rivalen. Der Finaleinzug sollte schon her – und zuletzt traten die Mindelheimer im Punktspiel gegen den Ligaprimus aus Heimertingen auch gut auf.
TSV Mindelheim - SV Ungerhausen 1:4
Gegen Ungerhausen war vom jüngsten Formanstieg der TSV-Kicker wenig zu sehen. Zwar zeigten sich die Mindelheimer aggressiv, was aber mitunter daran lag, dass sie zuvor die Bälle leichtfertig verloren. Die nur rund 70 Zuschauer sahen viele Fehlpässe und einen in Zweikämpfen meist clevereren SV Ungerhausen. Dessen Cleverness vor dem Tor hatte an diesem Tag einen Namen: Edin Kahric. Der 30-jährige Bosnier sollte am Ende alle vier Tore zum Finaleinzug des SV Ungerhausen schießen – und begann mit seinem Hattrick in der ersten Halbzeit in der 28. Minute. Nach schöner Vorarbeit und Hereingabe von Dominik Depprich stand Kahric da, wo ein Torjäger stehen muss, und hielt den Fuß hin. Es folgten das zweite Tor per Hacke nach einem Schuss von Michael Kattein und der dritte Treffer mit dem Halbzeitpfiff, der praktisch eine Kopie des ersten Tores war.
Zwischenzeitlich hatte sich der TSV Mindelheim, der kein einziges Mal Ungerhausens Keeper Mark Jaumann ernsthaft prüfte, selbst geschwächt: Marko Hefele hatte kurz vor dem 0:3 bereits die Gelb-Rote Karte gesehen (44.).
Im zweiten Spielabschnitt stellte Marco Henneberg nun komplett um, wechselte gleich zwei neue Spieler ein – und hatte damit Erfolg. Die Mindelheimer spielten nun engagierter. „Es war besser, als beim elf gegen elf“, sagte Henneberg. In der 70. Minute wurden sie dann belohnt. Nach einer Freistoß-Bogenlampe behinderte Ungerhausens Torhüter Jaumann den Mindelheimer Tobias Hovanjek im Strafraum elfmeterreif – und Robert Neuberger ließ sich diese Chance zum Anschlusstreffer nicht entgehen.
Fünf Minuten später aber war auch der letzte Funken Hoffnung an eine Aufholjagd dahin: Hannes Menhofer foulte auf der Gegenseite Ungerhausens Giovanni Russo im Strafraum, verschuldete damit nicht nur einen Strafstoß, sondern sah zudem Gelb-Rot. Nachdem Kahric dann aus elf Metern seinen vierten Treffer erzielt hatte, war die Partie gelaufen. „Wir haben es Ungerhausen zu einfach und zu viele individuelle Fehler gemacht“, analysierte Henneberg. Dass dann in der Schlussminute auch noch mit Tobias Kugelmann der dritte Mindelheimer die Gelb-Rote Karte sah, war dann nur noch eine Randnotiz. „Am Schiedsrichter lag’s nicht“, sagte Henneberg angesichts der stattlichen Kartenbilanz von sechs Gelben und drei Gelb-Rote Karten. Stattdessen kündigte er Konsequenzen an. Am Samstag im Heimspiel gegen den FSV Lamerdingen werde er nur die Spieler einsetzen, auf die er sich verlassen kann. „Von einigen war das heute zu wenig“, sagte er.
Die Spieler des SV Ungerhausen feierten derweil den Einzug ins Kreispokalfinale. Dort wartet dann der FC Kempten aus der Kreisliga Süd.
Aufrufe: 07.4.2017, 14:04 Uhr
Mindelheimer Zeitung / Axel SchmidtAutor