2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Vor zwei Jahren hatte der TSV Weilimdorf das Pokalfinale noch verloren. Diese Scharte ist seit Sonntag ausgewetzt.   Foto:Yavuz Dural
Vor zwei Jahren hatte der TSV Weilimdorf das Pokalfinale noch verloren. Diese Scharte ist seit Sonntag ausgewetzt. Foto:Yavuz Dural

Bezirkspokal: Cans Zaubertor entscheidet Finale

Der TSV Weilimdorf holt sich durch einen 2:1-Erfolg gegen Croatia Stuttgart den Bezirkspokal.

Nach dem Abpfiff war sie endlich da, die Ausgelassenheit. Allerdings nur bei den Fußballern des TSV Weilimdorf, die sich im Endspiel um den Bezirkspokal mit 2:1 gegen Croatia Stuttgart durchgesetzt hatten und ihren Triumph angemessen zu feiern wussten. In den 94 Spielminuten zuvor war von Emotion auf beiden Seiten wenig zu spüren gewesen. In einem sehr fairen, aber auch extrem von Taktik geprägten Finale gab letztendlich eine Einzelleistung den Ausschlag über Sieg und Niederlage.

Der Kampf um den Cup entpuppte sich von der ersten Minute an als ein zähes Ringen. Die Weilimdorfer setzten auf Ballkontrolle, während das Croatia-Konzept auf solider Abwehr und schnellen Kontern fußte. Umso schöner, dass ein Geistesblitz dieses Korsett aus taktischen Vorgaben sprengte. In der 65. Minute hatte Weilimdorfs Interimstrainer Michael Bachmann Cesur Sevimli eingewechselt. Denn der einstige Regionalligaspieler ist durchaus in der Lage, eine Partie allein zu entscheiden. Doch nicht Sevimli, sondern die zweite Kreativkraft im Weilimdorfer Mittelfeld zauberte zwei Minuten später den Ball ins Tor der Kroaten. Aykut Can zog aus 22 Metern ab und beförderte das Spielgerät zentimetergenau in den Winkel des Croatia-Tores. Keeper Mirko Perkovic hatte nicht den Hauch einer Abwehrchance. Es war der Treffer zum 2:1 für die Weilimdorfer – und sollte gleichzeitig das Siegtor sein. „Seit ich fünf Jahre alt bin, träume ich davon, in so einem Spiel so ein Tor zu machen“, sagte Aykut Can nach der Partie. Croatia-Coach Igor Ilicic konnte die Begeisterung verständlicherweise nur eingeschränkt teilen. „Schade, dass ein Finale durch so einen Sonntagsschuss entschieden wird“, sagte Ilicic, der aber einräumte: „In der Summe geht der Sieg für den TSV in Ordnung.“

Weilimdorf knackt des Gegners Bollwerk zuerst

Die Weilimdorfer waren es auch, die zuerst das Abwehrbollwerk ihres Kontrahenten knackten. In der 54. Minute führte Güney Cömert einen Freistoß schnell aus. Der Ball kam zu Bojan Nikolic, dessen Flanke Savas Kara per Kopf zum 1:0 in die Maschen drückte. Eine Führung, die allerdings nicht lange Bestand hatte. In der 60. Minute ging Patrick Härle im Zweikampf mit Felix Markovic etwas ungeschickt zu Werke. Markovic fiel, Schiedsrichter Owen Murphy pfiff – Strafstoß für Croatia, den Kevin Reinhardt sicher zum zu diesem Zeitpunkt verdienten Ausgleich verwandelte.

Denn schon in Hälfte eins hatten beide Mannschaften wenige, aber durchaus gute Möglichkeiten, um in Front zu gehen. In der 16. Minute musste Croatia-Keeper Perkovic per Fußabwehr gegen Carmine Pescione klären. Der Nachschuss von Patrick Härle segelte über die Latte. Und in der 19. Minute verpasste es Eugen Weimer, eine Ballstafette über Kara und Nikolic erfolgreich abzuschließen. Frei vor Perkovic verfehlte der Weilimdorfer sein Ziel. Zwei Chancen der Kategorie „hundertprozentig“ standen bis zur Pause auch für die Mannschaft von Igor Ilicic zu Buche. In der 18. Minute landete ein Schlenzer von Kevin Reinhardt knapp neben dem Pfosten. 20 Minuten später hatte der für den verletzten Stanislav Vrcan eingewechselte Josip Pezerovic die Führung auf dem Fuß, traf aber nur das Außennetz.

Cans Geniestreich bringt die Entscheidung

Auch zu Beginn des zweiten Spielabschnitts nahm die Partie kaum Fahrt auf. „Wahrscheinlich wird das Ding durch irgendeinen blöden Standard entscheiden“, vermutete Weilimdorfs Interims-Coach Michael Bachmann nach 50 Minuten. Kurze Zeit später hatten zwei Standardsituationen und Cans Geniestreich zum 2:1-Zwischenstand geführt. Danach waren die Kroaten bemüht, den Rückstand aufzuholen, produzierten aber kaum Torgefahr. Die Weilimdorfer wiederum spielten ihre wenigen Konter derart schlampig zu Ende, dass sie bis zum Schlusspfiff um ihre knappe Führung bangen mussten. In der vierten Minute der Nachspielzeit wurde den Kroaten ein Freistoß an der Strafraumgrenze zugesprochen. Tomislav Lovric schoss, aber TSV-Torwart Burak Demirel parierte und sicherte seinem Team damit endgültig den Cup-Gewinn.

Video-Ticker vom Finale

Aufrufe: 05.6.2015, 12:00 Uhr
Nord-Rundschau/MIke MeyerAutor